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Skylanders Giants

Skylanders Giants

Bereits im letzten Jahr hat „Skylanders: Spyro's Adventure“ in vielen Videospielhaushalten für einen regen Zuwachs an Plastikfiguren gesorgt. Doch irgendwann war das Spiel beendet und es stellte sich natürlich die Frage, ob die Skylander je wieder in Aktion treten würden. Dies kann nun mit einem deutlichen „Ja!“ beantwortet werden. Ob sich ein erneuter Ausflug in die Skylands aber auch wirklich lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.

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Ein Bösewicht kommt selten nur einmal


Nach der Zerstörung seiner Wolkenfestung wurde Kaos auf die Erde verbannt und war zur Actionfigur erstarrt. Doch nun hat er nicht nur seine eigene Macht zurückerlangt, sondern sich auch noch der altertümlichen Rasse der Arkeyaner bemächtigt. Mit einem Riesenroboter im Gepäck macht er sich nun auf den Weg, die Skylands unter seine Gewalt zu bringen. Doch zum Glück ist er nicht der Einzige, der auf uralte Mächte zurückgreifen kann: Die titelgebenden Giants konnten vor langer Zeit schon einmal die Arkeyaner in ihre Schranken weisen und nun gilt es, dies mit Hilfe des Spielers zu wiederholen.

Entstaubt das Portal!


Wie beim Vorgänger spielen auch hier wieder die Skylanders die zentrale Rolle - nicht nur im Spiel, sondern auch neben dem Spieler auf der Couch. Ist das „Portal der Macht“ erst einmal mit der Konsole verbunden und erstrahlt in den schönsten Farben, muss einer der Charaktere darauf platziert werden. Dieser erscheint nun nach einer sehr kurzen Ladezeit auf dem Bildschirm.

Wer bereits Figuren von „Skylanders: Spyro’s Adventure“ besitzt, kann beruhigt sein: diese funktionieren einwandfrei und auch der komplette Fortschritt bis hin zum aufgesetzten Hut wird übernommen. Dabei wurde sogar die Levelgrenze von ursprünglich 10 auf nun 15 erhöht, sodass auch die Nutzung von bereits bis zum bisherigen Maximum aufgepowerten Charakteren wieder Spaß macht.

Vorsicht gilt allerdings, wenn man die neuen Figuren mit dem ersten Spiel nutzen will. Neben den Giants können auch weitere Figuren nicht genutzt werden. Dies ist aber immer auf der Schachtel der jeweiligen Figur(en) ersichtlich. Also Augen auf beim Skylander-Kauf!

Besitzt man eines der Levelpakete des Vorgängers, wie zum Beispiel „Pirate Seas“, kann man dies genauso nutzen wie die dazugehörigen Items. Leider sind die Zusatzlevels aber diesmal nicht so schön in die Oberwelt integriert wie beim Erstling, sondern einfach über das Levelmenü auswählbar.

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Von der Insel auf’s Schiff


War im Vorgänger noch eine Insel der zentrale Punkt des Storymodus, bewegt man sich nun mit einem fliegenden Schiff von Level zu Level. Hier trifft man auch viele bekannte Charaktere wieder, die zwar nicht groß vorgestellt werden und somit Neulingen der Skylanders-Reihe erst mit der Zeit vertraut werden, aber dennoch ihren Charme versprühen.

Hat man nun das Schiff erkundet und ein paar Gespräche geführt, sollte man das nächste Level in Angriff nehmen. Hier hat sich das Gameplay im Vergleich zu „Spyro’s Adventure“ nur in kleinen Teilen geändert. Das Hauptaugenmerk liegt immer noch im Besiegen der Gegner, gepaart mit vielen kleinen Rätseln. Neben neuen Widersachern tauchen dabei auch alte Bekannte, teils gleich, teils in Variationen, wieder auf. Bei den Denkaufgaben verhält es sich ähnlich. Neben Steine verschieben, Lichtstrahlen umlenken und Schlösser knacken haben es auch neue Ideen ins Spiel geschafft. Besonders zu Beginn des Spiels fallen diese aber so leicht aus, dass sie nur für jüngere Spieler ein Hindernis darstellen.

Den größten Unterschied am Gameplay stellen die Giants dar. Im Kampf können sie kleinere Gegner einfach niedertrampeln, aber auch bei Geschicklichkeitsaufgaben bieten sie einen fast schon unfairen Vorteil gegenüber den normalen Skylandern. Müssen diese nämlich zum Beispiel unter Zeitdruck Bomben durch manch ein herausforderndes Gelände tragen, um damit eine Mauer einzureißen, können die Riesen dies mit einem einfachen Faustschlag erledigen. An anderen Stellen dagegen machen wirklich nur die Giants Sinn, aber dieser unfaire Vorteil nimmt schon die Herausforderung und damit auch ein wenig Spielspaß.

Im Bereich der Kämpfe kann dies jedoch durch die Wahl des Schwierigkeitsgrades etwas kompensiert werden. Diese gestalten sich insbesondere mit den normalen Skylandern schön abwechslungsreich und auch herausfordernd. Jeder Gegner hat seine eigenen Attacken und treten verschiedene Gegnerarten gleichzeitig in den Kampf, muss man einen guten Überblick behalten, um nicht nach dem Bildschirmtod für das aktuelle Level zum nächsten Skylander wechseln zu müssen.

Wer jedoch einen Freund zur Seite hat, braucht sich weniger Gedanken um den Schwierigkeitsgrad zu machen. Zu jeder Zeit kann ein zweiter Skylander auf das Portal gestellt werden und von nun an wird die komplette Story zu zweit bestritten, was das Spiel merklich vereinfacht. Hat man vom netten Zusammenarbeiten genug, kann man auch in mehreren Spielmodi gegeneinander antreten um zu schauen, wer seinen Skylander am besten trainiert hat.

Ich brauche mehr… mehr Skylander!


Wer nur mit den drei Skylandern des Startersets zur Rettung der Skylands loszieht, wird zwar auch sehr gut unterhalten, er wird aber bei weitem nicht das ganze Spiel sehen. Überall in den Leveln sind Bereiche verteilt, die nur von einem Skylander eines bestimmten Elements betreten werden können. Darüber hinaus gibt es auch bestimmte Abschnitte, in denen eine Kategorie temporär Verbesserungen auf die Attribute bekommt und somit im Kampf besser dasteht.

Hat man in den Auseinandersetzungen genug Erfahrungspunkte gesammelt, steigt der Charakter im Level auf und die Attribute verbessern sich. Auch das Abschließen von Herausforderungen und das Tragen von Kopfbedeckungen bringt die Werte weiter nach oben. Wer dagegen neue Angriffe lernen oder vorhandene Verbessern will, muss diese bei der Fee mit gesammeltem Geld erkaufen.

Abseits des Storypfads


Auch wenn die Hauptstory ein wenig schneller beendet ist als im ersten Teil, dürften die meisten Spieler mehr Zeit mit „Giants“ verbringen. Ein Grund hierfür ist das Minispiel „Himmelskarten“. Es ist eine etwas komplexere Version von „Kreis und Kreuz“. So setzt man nicht einfach X und O auf ein drei mal drei Felder großes Raster, sondern Karten mit unterschiedlicher Anzahl von Zacken an den Seiten. Legt man eine dieser Karten neben eine gegnerische und die Anzahl der Zacken an der berührenden Kante der eigenen Karte ist größer als die des Gegners, übernimmt man diese. Dazu kommen noch weiter Kniffe wie Felder, die mit einem Element vorbelegt sind. Ein Sieg bringt die beste Karte des Gegners, sodass man vor dem Start der nächsten Runde mehr Auswahl hat.

Die aus „Spyro’s Adventure“ bekannten Herausforderungen sind ebenfalls wieder dabei. Hier muss jeder Charakter unter Zeitdruck eine Aufgabe erledigen, wie das Finden und Besiegen von bestimmten Feinden. Jeder Skylander bringt seine eigene Aufgabe mit, die ihm einen Statusbonus bringt. Man kann aber jede Aufgabe zum Spaß mit jedem Skylander bestreiten. Neu sind die Arenen: Wer hier Gegnerwelle nach Gegnerwelle überstehen will, sollte schon mehrere Skylander zur Hand haben.

Das Sammeln geht auch über die Skylander-Figuren hinaus direkt in das Gameplay. Wer nicht nur schnurstracks zum Levelende rennt, sondern die Augen offenhält, kann legendäre Schätze, Kopfbedeckungen, Charaktermünzen (die neue Fertigkeiten freischalten) und noch mehr finden. Wird ein Abschnitt komplett leergesammelt und dies auch noch in einem gesetzten Zeitlimit geschafft, winkt ein besseres Ranking für das Level .

Auch wenn die Wii keine Achievements bietet, so hat es etwas Ähnliches in „Skylanders Giants“ geschafft. Jeder Charakter hat neun Quests, die man optional erledigen kann. Fünf davon sind bei allen gleich, drei beziehen sich auf das Element und die letzte ist charakterspezifisch. Diese reichen dabei vom simplen „Bezwinge X Gegner“ bis hin zu Aufgaben, die speziell auf die Fähigkeiten des einzelnen Charakters zugeschnitten sind.

Zu guter Letzt bietet das gesammelte Gold weitaus mehr Sinn als noch im Vorgänger. Man kann damit nicht mehr nur seine Fähigkeiten verbessern, sondern auch einkaufen gehen. Neue Arenen, Karten für Himmelssteine und auch Zaubertränke für temporäre Boni können hier erworben werden.

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Himmlische Klänge, halb-himmlische Optik


Akustisch zeigt sich Skylanders auch dieses Mal von der besten Seite. Immer noch sind es orchestrale Klänge, die man so auch im nächsten Fantasy-Kinofilm erwarten kann. Auch die deutsche Sprachausgabe ist – abgesehen von der Lippensynchronität – sehr gelungen. Sogar die bisher stummen Skylander haben das Sprechen gelernt.

Optisch gibt es diesmal leider nicht nur Gutes zu berichten. Figuren und Umgebungen sind wirklich sehr schön designt und spielen auf der Wii in der oberen Liga mit. Auch die Sichtweite ist grandios und an Effekten hat man noch eine Schippe drauf gelegt. Doch hier scheint Nintendos kurz vor dem Ende stehende Heimkonsole dann doch ihr Limit zu erreichen. Sobald etwas mehr auf dem Bildschirm los ist – und das ist dank häufig großer Gegnergruppen nicht grade selten – kommt das Geschehen merklich ins Stocken. Dies schaut nicht nur unschön aus, sondern wirkt sich leider auch ein wenig auf das Spiel aus.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wenn man von dem etwas kürzeren Storymodus und den unfairen Vorteilen der Giants absieht, bekommt man mit „Skylanders Giants“ definitiv einen würdigen Nachfolger. Wer nicht nur am Abspann interessiert ist, sondern gern auch alles Optionale erlebt, wird einige Zeit damit beschäftigt sein. Nur wie schon im Vorgänger gilt: ein Skylander jedes Elements muss es schon sein, wenn man alles sehen will. Bei den titelgebenden Giants reicht zum Glück auch einer und der ist ja im Startpaket dabei.

Bisher gibt es vier Kommentare

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  • Avatar von gamertv970
    gamertv970 09.11.2012, 18:14
    gibt es das auch für wii u bei meiner wii u kann ich nämlich nur nintendo land zocken ,wird langsam langweilig bringt die spiele endlich raus
  • Avatar von Tobias
    Tobias 09.11.2012, 15:18
    @crimsonidol: Jupp, bin ein echter VGM-Nerd! Danke für die Info jedenfalls. Balfe ist Co-Komponisten von Hans Zimmer, war an CoD und Assassin's Creed 3 beteiligt - wow!
  • Avatar von crimsonidol
    crimsonidol 09.11.2012, 15:15
    Von VGM-Nerd zu Nintendo-Nerd:

    Lorne Balfe --> http://vgmdb.net/album/35081
    Eher bekannt durch Musik für Crysis 2 und Assassin's Creed.
  • Avatar von Tobias
    Tobias 09.11.2012, 14:35
    Was mich immer neugierig macht: Orchestermusik! Kennt zufällig jemand den Komponisten?

    Super Review BTW