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Legend of Kay Anniversary

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Legend of Kay Anniversary

Die Anzahl an großen Marken, die ein Remake bekommen haben, ist zwar auf der Wii U weitaus überschaubarer als auf der PlayStation 4, allerdings gibt es sie, wie beispielsweise „The Legend of Zelda: The Wind Waker“. Nun gesellt sich mit dem ursprünglichen PlayStation 2-Spiel „Legend of Kay“ als Anniversary-Edition ein weiteres Spiel hinzu, wobei natürlich in diesem Fall der Begriff „große Marke“ nur begrenzt anwendbar ist. Vorstellen wollen wir euch das Spiel nun trotzdem.

Mu-Tiger

Einst führten die Katzen ein beschauliches und friedliches Leben in ihrem kleinen Dorf. Unser Held Kay wurde dabei in der Kampfkunst unterrichtet, die er jedoch bislang nie einsetzen musste. Doch seit einiger Zeit ist die Lage angespannt. Gorillas und Ratten haben sich ganz in der Nähe niedergelassen und spannen ihre Macht immer weiter aus, bis sie zuletzt den Trainings-Dojo von Kays Meister zur terroristischen Ausbildungsstätte erklären. Natürlich lässt sich unser pelziger Held das nicht gefallen und zieht los seinen Feinden das Handwerk zu legen.

Die Grundidee der geschichte könnte so viel bieten, doch schnell wird klar, dass es ab dem Start von Kays Streifzug sehr monoton voran geht. Der Rest der Geschichte beläuft sich dann auf die Auseinandersetzungen mit diversen Feinden, die erst einmal auf dem Niveau einer Kinder-Cartoon-Serie beleidigt werden. Schade um das Potential der Geschichte, aber diese ist natürlich nicht alles. Wie sieht es spielerisch aus?

Kampf-Katze

Als klassisches Action-Adventure bietet „Legend of Kay“ eine Mischung aus Kämpfen, Geschicklichkeit und Rätseln. Die erste Kategorie ist dabei auf jeden Fall unterhaltsam geraten. Zwar ist die Anzahl der unterschiedlichen Angriffe nicht allzu hoch, dafür muss man diese bei den unterschiedlichen Gegnern jedoch gekonnt einsetzen. Meist hat man es mit mehreren Widersachern zu tun, die im Laufe des Spiels auch noch mit zusätzlichen Boni wie Rüstungen, Schilden oder gar Teleportationen aufwarten. Nochmals fordernder werden die Bosskämpfe. Was die Kämpfe leider unnötig erschwert: Es gibt kein automatisches Anvisieren der Gegner. Man gewöhnt sich zwar nach einiger Zeit dran, die Kamera mit dem rechten Joystick nachzujustieren, aber das hätte man in der „Anniversary“-Edition einfügen müssen, um es den heutigen Standards anzupassen. Und um ehrlich zu sein: auch vor zehn Jahren war das eigentlich schon Standard!

Agil

In Sachen Geschicklichkeit ist Kay sehr gut unterwegs. Ob Hüpfen, Klettern oder an Seilen schwingen, es wird alles geboten, was man erwartet. Besonders sind dabei die Zhongs: diese schwebenden Totem-Köpfe starten bei Zerstörung einen Combo-Zähler. Solange man diesen aufrecht erhält, kann man, wie in den guten alten Fantasy-Kung-Fu-Filmen, zu weiteren Zhongs und auch zu Gegnern durch die Luft gleiten und somit auch normalerweise nicht zugängliche Bereiche erreichen. Die Rätsel dagegen sind allesamt recht simpel gehalten. Mal muss man in einem Feld der eben erwähnten Zhongs einen Pfeil „zeichnen“, Schalter finden oder ähnliches. Wirklich gefordert werden die grauen Zellen zwar nicht, aber als gelungene Abwechslung kann man es dennoch bezeichnen.

Und sonst?

„Legend of Kay Anniversary“ hat noch etwas mehr zu bieten. So gibt es Eber-Rennen, sowohl optionale als auch für das Vorankommen mandatorische. Leider ist die Steuerung hier ein wenig zu hakelig geraten, und schon eine kleine Berührung mit Hindernissen führt zum Neustart. Auch Händler findet man im Spiel, denen man seine gesammelten Reichtümer anvertrauen kann. Neben Herz- und Magie-Containern, die Lebensenergie und Mana erhöhen, gibt es diverse Tränke. Zu diesen zählt auch der Dämonen-Trank. An der richtigen Stelle einverleibt öffnet sich ein Dimensionstor, hinter dem man zwar viele Reichtümer, aber auch härtere Herausforderungen findet. Darüber hinaus haben es viele Sidequests in die knapp 20 Level geschafft, die meist zu besserer Ausrüstung und mehr Geld führen. Wer diese auslässt, wird über zehn Stunden mit dem Spiel beschäftigt sein. Wer dagegen alles finden möchte, muss noch mindestens fünf Stunden dazu addieren. Zu guter letzt bekommt man für die erspielten Punkte diverse Extras. So kann man unter anderem Artworks, Lieder und auch die Eber-Rennen freischalten und sich direkt im Hauptmenü anwählen.

Wohin sind die Jahre?

Während mein Kollege dem Spiel für die PlayStation 4-Version im technischen Bereich ein halbwegs ordentliches Zeugnis ausstellt, fällt es mir schwer, so etwas wie Begeisterung für die grafische Präsentation zu entwickeln. Natürlich hat sich die Darstellung sowohl der Charaktere als auch der Spielwelt seit PlayStation 2-Zeiten verbessert und zudem bin ich dankbar für die Möglichkeit, das komplette Spiel auf dem Wii U GamePad zu spielen, aber die Spielwelt selbst ist voller Ecken und Kanten und den über die Grafik gelegten, glänzenden Schleier empfinde ich eher als störend. Zudem kann ich meinem Kollegen bei dessen Vergleich der Ingame-Zwischensequenzen mit der Augsburger Puppenkist nur zustimmen. Ebenfalls teile ich die positive Einschätzung zu den Klängen im alt-japanischen Stil und der deutschen Sprachausgabe.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Auch wer die ersten „Looney Tunes“-Abenteuer in der dritten Dimension mag, sollte sich den Kauf von „Legend of Kay Anniversary“ überlegen. Nicht weil das Spiel schlecht ist, das ist es nun wirklich nicht. Es fällt voll in die Kategorie der Cartoon-Games. Allerdings ist die Grafik absolut Geschmacksache. Am Ende bleiben wir unser Linie treu und geben die gleiche Wertung wie bei der PlayStation 4-Version.

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