In der Kindheit eines kleinen Jungens ist sicherlich bei jedem einmal der Tag gekommen, in der man am liebsten in der Zeit zurückreisen und Banditen und Ganoven im wilden Westen mit dem Revolver verjagen würde. Mit Wild West Guns von Gameloft, wird aus diesem Traum Realität. Ob der kleine dreijährige Junge in uns Spaß daran hat, oder doch lieber Rockstar werden will, erfahrt ihr in unserem Review.

Räuber und Sombreros haben nichts zu lachen!

Startet man zum ersten Mal das Spiel, wird man direkt vor die Wahl gestellt: Möchte man nun nur mit der Wii-Fernbedienung oder gar mit dem Lightgun-Ersatz Zapper spielen? Denn anders als bei bisherigen Spiele im wilden Westen handelt es sich bei Wild West Guns nicht um ein Action-Adventure, sondern um ein simples Schießspiel aus der Ego-Perspektive. Selbst bewegen kann man sich nicht, das Spiel übernimmt bis auf das Schießen alle Funktionen. In sechs Levels, die noch einmal in drei Unteraufgaben aufgeteilt sind, bekämpft man nun allerlei Schergen des wilden Westens. Menschliche Kontrahenten werden einem allerdings immer erst im letzten der drei Unterlevels vorgesetzt, die zwei vorherigen verstehen sich als eine Art Training und man muss Zielscheiben, Ballons oder gar Sombreros vom Himmel holen.

Mal im Saloon, mal in der Wüste

Die Areale in Wild West Guns unterscheiden sich bei fast jeder Aufgabe und sorgen für Abwechslung. Mal erledigt man die Missionen in einem Saloon, mal auf dem Friedhof und manchmal muss man auch einfach nur kleine Häschen vor Geiern in der Wüste beschützen. Leider fällt der Spielumfang mit nur 6 Levels mit jeweils 3 Unteraufgaben etwas knapp aus, dazu kommt noch die Tatsache, dass sich die Aufgaben so schon sehr ähneln und sich im späteren Spielverlauf sogar ganz wiederholen. Nach einmaligem Durchspielen schaltet man zudem einen härteren Schwierigkeitsgrad frei, geübte Spieler dürften jenen schon nach etwa einer dreiviertel Stunde verfügbar haben, denn länger dauert das Durchspielen nicht. Für zusätzlichen Spaß sorgt noch der Zweispielermodus, in dem man entweder kooperativ mit einem Mitspieler die Levels bezwingt oder gegen ihn. Hierbei erscheinen zusätzliche Gegner in den alten Levels, was zumindest zeitweise geringe Abwechslung bringt.

… und die Technik?

Technisch fällt das Spiel für bisherige WiiWare-Verhältnisse erstaunlich gut aus. Alle Charaktere werden in einem schicken Cel-Shading-Look dargestellt, was den Entwicklern äußerst gut gelungen ist. Leider wiederholen sich die Charaktermodelle zu oft, insgesamt gibt es nicht mehr als fünf verschiedene Figuren, was bei der kurzen Spielzeit noch mehr auffällt. Die Hintergründe wurden dagegen liebevoll modelliert und stehen nicht nur starr in der Gegen herum. In jedem Level gibt es einige zusätzliche Dinge wie beispielsweise Hühner, Glocken oder Schubkarren, die man abschießen kann. Auch beim Sound haben sich die Entwickler stark an alten Film-Klassikern des wilden Westens orientiert. Die verschiedenen Melodien unterstützen das Spiel in seiner Atmosphäre und sind den Entwicklern gut gelungen.