Hui, das ist viel!
Erstmal habe ich vorgestern noch A Short Hike beendet und auch noch completet.
In diesem Spiel geht es um das Vogelmädchen Claire, dessen Mutter ins Krankenhaus eingeliefert wird. Damit sie sich nicht den ganze Tag einen Kopf macht, wird sie von ihrerer Tante eingeladen, den Sommer auf der Insel zu verbringen, wo diese Ranger ist. Claire verbringt jedoch den ganzen Tag nur damit, auf den Anruf aus dem Krankenhaus zu warten bis sie erfährt, dass es gar keinen Empfang gibt. Allerhöchsten auf dem Gipfel der Insel, dem Hawk Peak könnte es welchen geben. Die Mission ist also klar: Den Berg besteigen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, denn sowohl fürs Klettern als auch für jeden einzelnen Flügelschlag braucht Claire Ausdauer in Form goldener Federn. Diese sind überall auf der Insel verstreut, manche in den Händen von NPCs, die Claires Hilfe brauchen, manche käuflich erwerbbar und wieder andere vergraben. Da das Spiel keine Karte bereithält, muss man sich auf den eigenen Orientierungssinn verlassen, um zu bereits besuchten Orten zurückkehren zu können.
Komplett alinear läuft, gleitet und klettert man durch die tolle 3D-Welt und lernt diese immer besser kennen. Man findet Werkzeug, spricht mit den Leuten, kurzerhand: Man macht, was man will.
Über das Spiel ist ein grobpixeliger Filter gelegt, dieser lässt sich jedoch in den Optionen deaktivieren, etwas was ich direkt von Anfang an tat. Zurück bleibt eine nicht allzu polygonreiche Welt mit einigen zweidimensionalen Objekten (Blumen etc.), jedoch bleibt die Welt trotzdem sehr charmant.
Begleitet wird der Aufstieg von einem wunderschönen Soundtrack.
Ich habe innerhalb von 4,1h alles gefunden, was das Spiel bereithält und hatte dabei verdammt viel Spaß. Gerade, dass der Fokus auf Entdeckung liegt bereitete mir sehr viel Freude. Nur die Kamera, die nicht manuell gesteuert werden kann, missfiel mir etwas.
8/10

Dann ist es endlich passiert. Die Zeit meiner bis rund halbstündigen Toilettengänge ist beendet, denn ich habe Picross 3D - Round 2 durch.
Bisher hatte ich immer brav die Picross e- und S-Reihe aus dem Hause Jupiter gespielt. Das kann ich jedoch nicht mehr reinen Gewissens tun, nicht nur weil die Spiele kaum Fortschritte oder mit dem Wechsel zur Switch sogar Rückschritte macht, sondern weil ich dank HAL Laboratory erkannt habe, wie viel Liebe man in ein so simples Rätselspiel wie Picross stecken kann. Keine langweiligen weißen Menüs, sondern ein Café, indem die Modelle ausgestellt werden und Bücher, die thematisch geordnet die Rätsel beinhalten. Keine staubige Anleitung sondern spielbare Tutorials und zwischendurch sogar ein Tutorial für fortgeschrittene Tipps. So langweilige wie Jupiters Picross-Spiele in der Präsentation sind, so charmant ist Picross 3D.
Aber kommen wir zum Gameplay: In Picross 3D haben wir einen Quader, aus dem wie ein Modell herausklopfen sollen. Der Quader ist in viele kleine Würfel unterteilt Anhand von Zahlen sollen wir herausfinden, welche dieser Blöcke blau und welche orange markiert werden können und welche wiederum weggeklopft werden. Am Ende bleiben die blaue Würfel ganz und die orangefarbenen bilden andere Formen, wodurch eine Figur entsteht, die dann einen Namen und eine charmante Beschreibung enthält. Je nachdem wie schnell man war, wie viele Fehler man gemacht hat und auf welchem der drei Schwierigkeitsgrade man spielt, erhält man eine Medaille. Selbstredend habe ich auf Schwer gespielt. Der Schwerigkeitsgrad gibt an, wie viele Reihen auf X-, Y- oder Z-Achse mit Hinweiszahlen markiert sind. Auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad sind die Rätsel natürlich zu 100% lösbar, oft dauert es aber eine Weile bis man genau die Reihe findet, die zum Weiterkommen gelöst werden muss. Zum Glück gibt es eine Hinweisfunktion, die zweigt, welche Reihe gerade lösbar ist. Eine Strafe für deren Nutzung gibt es nicht, weshalb ich natürlich die Funktion ab und zu nutzte, wenn ich wirklich nicht die eine Stelle fand.
Der Soundtrack, der im Hintergrund düdelt ist wirklich verdammt gut, aber auch der beste Soundtrack nervt nach einer Weile und man schaltet ihn ab.
Die Komplettierung aller Rätsel (inkl. der zusätzlichen amiibo-Rätsel) mit jeweils einer Regenbogen-Medaille bei jedem einzelnen hat über 82h gedauert und ich habe 56.540 Punkte verdient. Man kriegt wohl noch ein kleines Schmankerl, wenn man 99.999 Punkte verdient, aber jetzt gelöste Rätsel nochmal Spielen, nur um Punkte zu farmen, will ich echt nicht.
Picross 3D - Round 2 ist wirklich eines der am schönsten präsentierten und auch einfallsreichsten Rätselspiele, die ich je spielen durfte.
9/10

Und zu guter Letzt habe ich gestern noch Unfinished Swan beendet.
In Unfinished Swan spielt man den Jungen Monroe, dessen Mutter kürzlich verstorben ist. Sie war Künstlerin, doch sie hat nie ein Bild zu Ende gemalt. Als Monroe ins Weisenhaus kam, durfte er nur ein Bild mitnehmen und er entschied sich für das Lieblingsbild seiner Mutter: Den Schwan. Eines Nachts verschwand jedoch der Schwan aus dem Bild. Monroe folgte ihm und landete in einer weißen Welt, so weiß, dass man nicht mal Konturen erahnen kann. Monroe kann aber schwarze Farbbälle werfen, die beim Aufprall zerplatzen und einen schwarzen Fleck zurücklassen. So kann man erkennen, wie das Level aufgebaut ist. Das ist ganz cool, wird aber irgendwann eintönig, doch sobald das geschieht, führt das Spiel Schatten ein, wodurch man nicht mehr gezwungen ist, alles vollzuspritzen, um überhaupt zu wissen, wo man ist. So ist das ganze Spiel aufgebaut. Es führt immer wieder neue Mechaniken ein und löst sie ab, bevor sie langweilig werden. Sehr gutes Game-Design!
In der Welt erfahren wir immer mehr über dieses Reich, das von einem exzentrischen und selbstverliebten König erschaffen wurde. Dabei möchte ich wirklich nicht zu weit vorgreifen, denn das Spiel sollte man wirklich selbst erleben.
In den Levels selbst sind mehrere Ballons versteckt, die mit einem Farbball abgeworfen werden wollen. Diese Ballons schalten neue Features (vom Spiel "Spielzeuge" genannt) frei. Dazu zählt eine Kapitel-Auswahl (das erste, was man freischalten sollte), aber auch Konzeptzeichnungen oder ein Farbball-Dauerfeuer. Hat man alle Ballons freigeschaltet, erhält man ein Farbball-Gewehr, was beim Schießen die Schwerkraft nahezuaufhebt und das erste Level, dass die Entwickler zum Testen der Mechanik gebaut haben. Alle Ballons im ersten Durchlauf zu finden ist schwierig bis nahezu unmöglich. Netterweise zeigt das Spiel in der Kapitelübersicht für jeden Abschnitt, wie viele Ballons dort zu sammeln sind und wie viele fehlen und gibt dem Spieler obendrein nach dem Durchspielen einen Ballon-Radar. So war es auch mir möglich, nach dem Durchspielen noch schnell die restliche Ballons abzufarmen.
Das Spiel bleibt durchweg sehr stilisiert, sieht dabei aber wirklich toll aus. Die Soundkulisse ist sehr passend und bleibt größtenteils eher ruhig.
Unfinished Swan kann ich jedem empfehlen, der experimentelle Features und interessante Grafikstile zu schätzen weiß. Wer nach einer Herausforderung sucht, sollte hier aber nicht zuschlagen.
Meine Spielzeit betrug 3,7h.
​8/10