Welches Spiel habt ihr als letztes durchgezockt und wie gefiel es euch?

[kingm]

Silent Hill 2

Ich habe es jetzt das dritte oder vierte mal durchgezockt. Angeblich gibt es ja 4 Normale und zwei Bonusenden, ich lande irgendwie immer beim Gleichen. Dieses Mal hätte ich sogar vorher nachgelesen worauf man achten muss um zu einem anderen Ende zu kommen, trotzdem nichts genützt.

Die Story, Symbolik und der Horrorfaktor bleiben großartig, auf dem Gameplay hat sich leider über die Jahre eine extrem dicke Staubschicht angesammelt.

[Mr. Murdock]

Wave Race 64 (Nintendo 64)

Soeben auch auf expert und reverse geschafft. Aber nicht wie letztens vorgenommen mit Miles Jeter, sondern weiterhin mit Ryota Hayami, natürlich aber auch sein Jetski ein wenig justiert. Natürlich ist das Bierkastengeräusch in Glacier Coast immer wieder aufs Neue lustig, wenn man an der Eiswand schleift.

Werde die nächsten Tage weiter trainieren, auch für den Stuntmodus sowie mit allen anderen Fahrer auch. Ansonsten heißt es für mich nächstes Mal auch wieder "One more time, follow the dolphin"

[Mjyrn]

Doreamon - Story of Seasons

Ich bin durch! Was für eine durchwachsene Erfahrung.
Es gibt zwar theoretisch noch ein paar Dinge, die ich erledigen könnte, aber wenn ich ganz ehrlich bin habe ich nicht die geringste Lust dazu.
Daher mein Review in der inzwischen gewohnten Art und Weise:
(seehr langer Text incoming, Zusammenfassung am Ende für die Lesefaulen)

Story
Nobita und seine Freunde samt blauer Roboterkatze landen durch einen riesigen Sturm an einen ihnen völlig unbekannten Ort. Völlig verwirrt versuchen sie dort die ansässigen Dorfbewohner über das Geschehene zu befragen, allerdings nicht ohne von dem hiesigen Bürgermeister zur Arbeit verdonnert zu werden (Kinderarbeit ist anscheinend an jenem Ort erlaubt) So kommen wir (Nobita) an unsere Farm, während unsere Freunde innerhalb des kleinen Dorfes ihr Tageswerk verrichten dürfen.
Natürlich möchte unsere bunte Truppe schnellstmöglich wieder zu ihrer Familie nach Hause. Dies gestaltet sich jedoch als ziemlich schwierig, hat doch unsere blaue Schusselkatze all ihre Gadgets verloren....Und so suchen wir fortan nach einem Weg zurück, neben der täglichen Arbeit.

Die Geschichte wird Doraemon-typisch erzählt. Man merkt, dass sie sich an jüngere Personen richtet und das Spiel vergisst nicht regelmäßig darauf hinzuweisen, wie wichtig Dinge wie Fleiß, gutes Benehmen, Freundschaft etc. ist.
Ansonsten war die Story recht vorhersehbar, aber trotzdem ganz süß verpackt. Ich hatte durchaus Spaß das Abenteuer der Truppe zu verfolgen.

Charaktere
Die Charaktere sind süß, aber furchtbar eindimensional und dadurch leider sehr blass.
Die meisten haben nur eine herrausragende Charaktereigenschaft, die immer und immer wieder erwähnt wird. Z.B. kann ein Charakter mit Tieren reden und in wirklich jeder Cutscene, in der dieser vorkommt, wird darauf eingegangen, wie toll und besonders das doch ist. Uff...
Es hilft nicht, dass die Charaktere im Spielverlauf nicht mehr als 1-2 Zeilen zu sagen haben, welche sich Tag für Tag wiederholen. Selbst auf den (zahlreichen) Festen des Dorfes, rattern die Personen immer die gleichen Zeilen herunter (auf jedem Fest dieselbe wohlbemerkt), sie machen keine Anmerkungen, wenn man einen Wettbewerb gewinnt oder gehen sonst in irgendeiner Weise (abseits der Cutscenes) auf irgendwelche Ereignisse ein.
Grad in einem SoS Spiel, in dem ein großer Teil der Charakterinteraktionen ohnehin wegfällt (man kann in diesem Teil nicht Daten oder Familie gründen, was aufgrund des Alters der Hauptpersonen Sinn macht), hätte man viel mehr auf anständige NPC legen müssen.

Ich bin mir bewusst, dass das Spiel für Kinder gedacht ist und man daher die Charaktere einfach verständlich machen möchte. Aber bitte, selbst Kinder verstehen bis zu einem gewissen Grad, dass Menschen vielschichtig sind und sich eben nicht nur auf einen Aspekt reduzieren lassen. Da wäre imho viel mehr drin gewesen.

Grafik
Die Grafik ist bilderbuchmäßig im Wasserfarbenstil gehalten und sieht wirklich verdammt hübsch aus. Die sanften Farben zusammen mit einer leichten "Textur" auf allen Gegenständen machen ordentlich was her.
Auch die Animationen sind soweit allesamt flüssig.
Schade nur, dass die Cutscenes keine wirklichen Cutscenes sind, sondern in der Regel nur aus einem Anime-Standbild bestehen.
Auch hat man während des gesamten Spiels einen weißen Rahmen, um seinen Bildschirmbereich, den man nichts ausblenden kann. Diesen empfand ich als ziemlich störend, habe mich aber nach einiger Zeit daran gewöhnt...

Sound
Der OST ist zum großen Teil echt gut gemacht. Einprägsame Melodien, die gut zum jeweiligen Geschehen passen und viele verschiedene Sounds, die die Welt schön lebhaft erscheinen lassen.
Allerdings scheinen die Sounds manchmal schlecht ausgepegelt. Schlägt z.B. Nobita mit seiner Spitzhacke zu, gibt er ein im Vergleich so lauten Kampfruf von sich, als würde er die ganze Miene zusammenbrüllen wollen. Das fand ich doch etwas seltsam^^"

Steuerung
Und hier fängt das Spiel langsam an eine komplette Talfahrt hinzulegen.
Kurz zusammengefasst würde ich die Steuerung als nervig, frimmelig und undurchdacht zusammenfassen.

Man möchte einen Einrichtungsgegenstand in seinem Haus plazieren: dein Charakter ist der Ausgangspunkt für die Plazierung, d.h. man kann den Gegenstand nicht in jede beliebige Richtung drehen. Zudem ist die Steuerung beim Plazieren so empfindlich, dass der Gegenstand wild von einem Ort zum nächsten springt, obwohl man den Controllerstick nur sanft berührt.

Man möchte etwas anvisieren, um damit agieren zu können: Viel Spaß dabei den Charakter mehrfach um wenige Milimeter zu bewegen, damit das gewünschte Objekt markiert wird. Besonders lustig, wenn sich mehrere Gegenständige übereinander stapeln (und das passiert häufig <.<), viel Glück das richtige anzuvisieren, ohne erst den ganzen Rest aus dem Weg zu schaffen.

Man möchte irgendeine Aktion ausführen: Nun, deine Aktionstaste hat eine Mehrfachbelegung. Viel Spaß also dabei dein Geschenk für einen Dorfbewohner selbst zu essen oder deine Zäune wegzuräumen, statt deine Tiere zu umsorgen.

Unnötig zu erwähnen, dass sich die Steuerung teilweise verändert, je nachdem mit was man agiert. Streichelt man seine eigenen Haustiere auf der Farm beispielsweise mit der X Taste, ist das bei Wildtieren die Taste um ihnen Geschenke zu geben (Streicheln liegt hier auf A).

Dies sind nur einige Beispiele, an denen imho die Steuerung komplett versagt. Ich hatte wirklich teilweise keinen Spaß mich durch die Welt und durch die Aufgaben zu manövrieren.

Gameplay
So viele Vorgänger der SoS Reihe, so viele tolle Indietitel haben einen tollen Gameplay-Loop vorgemacht, nur damit Doraemon - SoS alles aus dem Fenster wirft und sein eigenes Süppchen versucht zu kochen.
Leider ist die selbstgemachte Suppe alles andere als gut und so hat man in das einfache Farmsim-Gameplay so viele nervige und umständliche Dinge eingebaut, die dem Spielspaß alles andere als förderlich sind.

1. Und einer meiner Hauptkritikpunkte: Kaum etwas, was man in diesem Spiel tut bzw. tun könnte, hat einen Sinn.
Bestes Beispiel: die diversen Feste, die das Dorf austrägt. Abgesehen von den Mal mehr oder weniger spaßigen Minispielen, die man dort spielt, gibt es keinen Grund an einem Fest teilzunehmen oder gar zu gewinnen. Denn man bekommt außer einer Trophäe, die die Lagerkiste verstopft (vllt kann man sie sich auch ins Haus stellen, habe aber nicht rausgefunden wie)...nichts! Kein Geschenk, dass einem z.B. in der Story weiterbringt, keine neue Möglichkeiten für die Farm, nichtmal einen Kommentar von den Dorfbewohnern (s.o.), nichts außer die schnöde Trophäe.

Weiteres Beispiel: Man kann Fische und Käfer fangen. Aber wozu? Man kann ein Käfer-/Fischbuch ansehen, welches wohlgemerkt zwei Ladescreens von deiner Farm in einem Haus liegt (nein, es gibt keinen Shortcut darauf zuzugreifen),das vervollständigen dieses bringt aber....richtig, nichts!

Man kann seine Feldfrüchte zu besserer Qualität aufwerten, aber auch dies bringt nichts (außer einem kleinen Eintrag in demelben Buch, welches 2 Ladescreens entfernt rumliegt). Zumal die Standartqualität mehr als genug Geld einbringt.

Diese Sinnlosigkeit zieht sich durch das Spiel durch und am Ende ist die einzige sinnvolle Aufgabe in dem ganzen Spiel sich mit den Bewohnern anzufreunden, um die Story voranzubringen...Puh :/

2. Riesiger Kritikpunkt: Was zur Hölle ist mit dem Staminasystem los!!!
Man hat Farmsim-typisch eine bestimmte Menge an Stamina, um seine Aufgaben zu verrichten.Ist dieser verbraucht, bricht man zusammen und wacht erst am nächsten Tag wieder auf.
Soweit alles Standartkost, aber: Man hat keine Möglichkeit diesen anfänglichen Staminapool aufzuwerten. Keine Beeren, keine Equip, kein Nichts, um auch nur ein bisschen mehr Arbeit am Tag verrichten zu können.
Man kann seine Tools aufwerten, aber ein Update zieht keinen geringeren Energieverbrauch mit sich, im Gegenteil die kräftigeren Schläge, die durch stärkere Tools freigeschaltet werden verbrauchen erst recht mehr Stamina.
Das ganze damit gepaart, dass man keine Staminaanzeige auf seinem Spielscreen hat, sondern erst das Menü aufrufen und dort rumblättern muss, um seine Stamina anzuzeigen, macht das Management unglaublich nervig.
Die einzige Möglichkeit Stamina aufzufüllen ist das Essen von Gerichten. Man schaltet aber die Küche zum Kochen erst relativ spät frei und die Menge, die durch das Essen wiederhergestellt wird, ist im Vergleich recht gering.

3. Tiere, Angeln & Co.
Hühner zu halten ist ein Graus. Jeden morgen muss man jedes einzelne Huhn hochheben, um an das Ei zu kommen. Gepaart mit der teilweise schrecklichen Steuerung (s.o.) und der Tatsasche, das man das Huhn aus unbekannten Gründen nicht an jeder Stelle wieder absetzen kann, wird das morgendliche Eiereinsammeln zur Nervenaufgabe.
Das Tiere rein und rausbringen funktioniert wie in den allerersten Teilen von HM. Man muss jedes Tier einzeln nach draußen tragen bzw. schieben. Eine Glocke gibt es erst später im Spiel.

Man möchte sich mit etwas Angeln von der nervigen Hühnerhalterei erholen. Nun, die Fische in diesem Spiel sind schlau. Angelt man zu oft, haben die Wasserbewohner Angst und beißen nicht mehr an....auf der ganzen Map!!!
Man kann also effektiv nicht mehr als 3 - 4 Fische pro Tag an Land ziehen. Hat man seine 4 Fische aus dem Meer gezogen, hat man keine Chance weitere Fische im Wald am See zu bekommen. Telepatische Fische..wuhu!


4. Minen, Erze und der geheime, tiefste Punkt der Mine...
Man kann auch Farmsim-typisch Erze aus einer Mine holen. Wertvollere Erze gibt es erst in den tieferen Schichten der Mine. Dort hinzukommen, ist aber aufgrund des o.g. Staminasystems nicht so leicht.
Dazu kommt, dass sich die Mine jeden Tag wieder resetten und es keinen Shortcut in die tieferen Schichte gibt. Braucht man also etwas von weiter unten, fängt man jeden Tag wieder von vorne an zu buddeln...puh.
Es gibt auch einen berühmten tiefsten Punkt in der Mine, von dem niemand weiß, was sich dort befindet. Aufmerksame Leser meines Reviews werden es allerdings schon erahnen können

Spoiler

es gibt nichts^^"

5. Mit NPCs anfreunden - oder: wie werde ich zum Stalker
Das Beziehungssystem ist erstaunlich langatmig in dem Spiel. Ab einer gewissen Herzenanzahl dauert es unnatürlich lange, um ein weiteres zu erlangen.
Dazu kommt: Man kann NPCs keine Geschenke geben, wenn sie sitzen oder liegen. Ist ja nicht so schlimm oder?
Nun, fast alle Charaktere essen 3 feste Mahlzeiten pro Tag je 1h, halten einen Mittagsschlag zwischen 2 und 3h, sitzen dazwischen noch auf irgednwelchen Bänken bzw. arbeiten im Sitzen und gehen i.d.R. gegen 19/20 Uhr ins Bett.
Das Zeitfenster, dass da zum Geschenke überrecihen bleibt, könnt ihr auch ausmalen. Man muss also den Tagesablauf der NPCs gut kennen, um sich mit ihnen anfreunden zu können. (Stalking, much?!)

-> Und so zieht sich eine Gameplay-Gurke nach der Anderen durch das Spiel, was die ganze Erfahrung unglaublich anstrengend, nervig und sinnlos macht. Ich habe hier nur Beispielhaft einige Kritikpunkte ausführlicher aufgezählt. Würde ich alles aufzählen wollen, würde das jeglichen Rahmen sprengen.
Nur soviel sei noch gesagt, es geht in vielen Punkten Schritte zurück, die die SoS Reihe schon lange überwunden hatte und reduziert das Farmsim-Spiel auf die absolute Basis. z.B. nur Kühe, Hühner und Schafe als Nutztiere, kaum Haustiere etc.

Zusammenfassung:
Doraemon - SoS ist ein unglaublich nerviges, frickeliges Spiel. Man kann viel tun, aber nur die wenigsten Aktionen ziehen irgendwelche Ereignisse oder gar Belohnungen nach sich. Das Staminasystem ist undurchdacht und erfordert schrecklich viel Management.
Die meisten NPC, die mit einem im Dorf leben sind zwar ganz süß, aber meistens eindimensional und blass und haben das Ganze Spiel über ncihts zu sagen.
Einzig die Doraemon-typische Story, die schöne Grafik und der nette OST retten das Spiel vor einer Vollkatastrophe.

Empfehlen würde ich das Spiel nur sehr bedingt und dann auch nur hartgesottenen Farmsim- und/oder Doraemon Fans. Auf keinen Fall solltet ihr aber mehr als 10 - 15€ für das Spiel bezahlen, mehr ist einfach nicht wert.
Ich habe zum Release 40€ bezahlt und wünschte, ich hätte sie besser angelegt...
Bleibt zu hoffen, dass mein Kauf dem Publisher wenigstens zeigt, dass Interesse für die Reihe auf dem PC da ist und wir einen besseren Teil bekommen.

4/10

[Daniel]

Doreamon - Story of Seasons

Toller, ausführlicher Bericht! Aber die Kritikpunkte sind mal richtig krass. Als ob es seit dem ersten Harvest Moon keinerlei Entwicklung im Genre gegeben hätte... Und ich glaube, dass in manchen Sachen sogar ein Rückschritt vorhanden ist (glaub beim SNES Harvest Moon waren zum Beispiel die Feste wichtiger)

[Link1]

Mjyrn for Reporter

[Garo]

Ich stimme Daniel zu. Umso mehr überrascht bin ich von all den wohlwollenden Berichten zum Release.

[Daniel]

Umso mehr überrascht bin ich von all den wohlwollenden Berichten zum Release.

Dachte ich zuerst auch, aber Mjyrn zeigt ja deutlich, dass vieles besonders im späteren Verlauf schief läuft, was man anfangs garnicht erkennt. Sei es die nicht erweiterbare Ausdauer, das Ende der Mine, oder das später langsame Steigern der Freundschaften.

[Rincewind]

4/10 ! soll mal einer sagen der Rince wäre überkritisch

[Mjyrn]

Toller, ausführlicher Bericht! Aber die Kritikpunkte sind mal richtig krass. Als ob es seit dem ersten Harvest Moon keinerlei Entwicklung im Genre gegeben hätte... Und ich glaube, dass in manchen Sachen sogar ein Rückschritt vorhanden ist (glaub beim SNES Harvest Moon waren zum Beispiel die Feste wichtiger)

Das Gefühl hatte ich leider auch. :/
Selbst das GB HM hat einige Dinge besser gelöst als Doraemon - SoS.

Ich bin in erster Linie mega enttäuscht, da ich mich riesig über den Release der Reihe auf dem PC gefreut hatte. Und dann bekommen wir im Grunde genommen so eine Lizenzgurke.
(Und HM - Light of Hope, welches auch ein Totalausfall ist)

@Rince
Wieso überkritisch?
Wenn ich etwas als nicht gut erachte bekommt es eine schlechte Bewertung.^^

[Garo]

4/10 ! soll mal einer sagen der Rince wäre überkritisch

Sie hat's gut begründet. Du meckerst um des Meckerns Willen ohne ordentliche valide Punkte zu liefern.