1. #1
    Avatar von GoldSilber
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    [Diskussion] Von Ärzten entführt

    Mich würde gerne mal interessieren, was ihr von dieser völlig ausgedachten Beispielgeschichte haltet, bzw. ob ihr die Ansichten einer der Parteien vertritt oder eine ganz andere Meinung habt. Ich bitte alle diejenigen, die ja doch keine Lust zum diskutieren haben draußen zu bleiben und diesen Thread nicht mit Einzeilern vollzuspammen ^^.

    ____________________________________
    Antonia Fucks läuft gerade über die Straße, als sie von einem mit überhöhter Geschwindigkeit fahrenden Lieferwagen angefahren und durch die Luft geschleudert wird. Bewusstlos bleibt sie am Boden liegen.
    Als sie erwacht, findet sie sich in einem krankenbett wieder und ist an mehrere Maschinen angeschlossen. Man sagt ihr, dass sie sechs Wochen lang im Krankenhaus bleiben müsse.
    Anfänglich ist Antonia dankbar dafür, dass das Schicksal und die Ärzte sie gerettet haben. Ein paar Tage später stellt sie jedoch fest, das die Schwellungen abgeklungen sind und die Wunden verheilt sind. Eigentlich ist sie schon wieder vollkommen hergestellt. Ärgerlich fragt sie sich, warum sie an so viele Mashinen angeschlossen ist. Sie beginnt, um sich zu schlagen, und versucht, sich zu befreien.
    Sofort kommen die Ärzte ins Zimmer gerannt und halten sie fest. "Frau Fuchs", sagen sie streng, "diese Maschinen sind sehr wichtig, denn Ihre Nieren versorgen auch den Patienten im Nachbarbett. Seine eigenen Nieren versagten leider, kurz nachdem Sie eingeliefert wurden."
    Antonia ist sprachlos. "Sie sagen also, meine Nieren erhalten jemand anderen am Leben?" Die Ärzte nicken ernst. "Aber hätten Sie mich nicht um Erlaubnis fragen müssen?"
    Die Ärzte erklären, dass Antonia noch bewusstlos gewesen sei und sie schnell hätten handeln müssen. Man hatte erwartet, dass ihr dies einige Unangenehmlichketen bereiten würde, doch man war übereingekommen, dass das Leben des anderen Patienten wichtiger einzuschätzen sei.
    Antonia ist sich da nicht ganz so sicher. "Das ist ja wohl unerhört!", ruft sie aus. "Ich bestehe darauf, dass Sie alle Schläuche sofort entfernen!"
    Die Ärzte sehen sich an. "Nun, Frau Fuchs, wenn Sie darauf bestehen. Aber vielleicht ändern Sie ihre Meinung, wenn Sie erfahren, wem Sie da eigentlich helfen." Man erklärt ihr, dass es sich um einen berühmten Biotechnologen handelt, der eine neue Sorte Reis entwickelt hat, die Millionen Menschen neue Hoffnung geben wird.
    Antonia ist dies gleichgültig. "Ich esse sowieso nichts Fettreiches", sagt sie. Die Ärzte weisen darauf hin, dass der Wissenschaftler eine Lebenspartnerin und Kinder hat, die jetzt alle völlig abhängig von Antonias Hilfe sind. Antonia ist hedoch immer noch nicht überzeugt. "Danit habe ich nichts zu tun", erklärt sie. "Mein Körper gehört mir. Stellen Sie die Geräte ab!"
    ____________________________________
    Muss man Antonia ihren Willen lassen, selbst wenn der andere Patient dadurch stirbt? (Erst Gedanken machen, dann weiterlesen.)
    ____________________________________
    Nun mischt sich auch die Oberschwester ein. "Frau Fuchs, überlegen Sie doch einmal. Diese Unannehmlichkeiten verletzt überhaupt kein Grundrecht, wie Sie als Frau eigentlich wissen sollten."
    Wie meinen Sie das?", fragt Antonia verwirrt und hält inne. Die Oberschwester fährt fort. "Nun, Ihre Situtation gleicht der einer schwangeren Frau, die ihren Körper dem ungeborenen Kind zur Verfügung stellen muss, allerdings noch viel länger. Würden Sie diese Situation auch als lästig bezeichnen?"
    "Wenn es so wäre, dann hätte ich mich dafür entschieden", entgegnet Antionia etwas verunsichert.
    "Und wenn das Baby gar nicht geplant gewesen wäre?" "Naja, auch dann", murmelt Antonia nicht sehr überzeugend. Die Oberschwester wendet sich den Ärzten zu. "Ich frage mich, ob Frau Fuchs nach ihrer Kopfverletzung eine solche Entscheidung überhaupt schon treffen kann?" EInige Ärzte nicken zustimmend. Man einigt sich schließlich, nachdem einer der Ärzte erinnert, mit den Verwandten gesprochen zu haben. "Als ich sie fragte, waren sie sicher, das Frau Fuchs nichts dagegen haben würde. Ich glaube, dass sie unter normalen Umständen zustimmen würde. Vielleicht sollten wir sie einfach ruhig stellen."
    Antonia wehrt sich verzweifelt, bekommt aber sofort eine Berührungsspritze. Die Ärzte halten sie fünfeinhalb Wochen lang im künstlichem Koma. Danach wird das Mittel abgesetzt, und Antonia wacht auf. Man erklärt ihr was geschehen ist, und dass sie nun nach Hause gehen kann. Antonia schämt sich für ihren Wutausbruch und dankt dem Pflegepersonal für alles, was getan wurde. Sie schenkt dem Biotechnlogen sogar einen Strauß Blumen zum Abschied.
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    Haben sich die Ärzte richtig verhalten?
    ____________________________________
    Leseprobe aus "99 philosophische Rätsel" von Martin Cohen, Serie Piper (auch im Nintendo-Online.de Shop erhältlich).

  2. #2
    Avatar von Flek
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    nein

    haben defnnitiv falsch gehandelt ! Jeder Mensch hat das recht selber zu entscheiden was mit ihm und seinem körper geschehen soll

    mfg

  3. #3

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    Dito...

    HIM - Die Beste Band der Welt

  4. #4
    Avatar von Stumpf
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    wo sie gefragt wurde, wegen dem ungewollten schwanger sein, hätte sie mit abtreibung kontern können! denn da kann sie auch in einer gewissen zeit (straffrei) das leben eines menschens durch ihren willen beenden.

    eine gesunde person in ein künstliches koma zu versetzten ist das nich freiheitsberaubung?

  5. #5
    Avatar von kaelwe
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    Original von Stumpf
    wo sie gefragt wurde, wegen dem ungewollten schwanger sein, hätte sie mit abtreibung kontern können! denn da kann sie auch in einer gewissen zeit (straffrei) das leben eines menschens durch ihren willen beenden.

    eine gesunde person in ein künstliches koma zu versetzten ist das nich freiheitsberaubung?
    kann mich da Stumpf nur anschliessen :/
    Hab an der "Pausestelle" sofort gedacht: "Nein!"


  6. #6
    Avatar von Varuna
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    Künstliche Komas sind sicherlich auch mit gewissen Risiken verbunden. Warum die Frau unnötigerweise diesen Gefahren aussetzten? Finde auch, dass die Entscheidung falsch war. Hätte sicherlich genug Freiwillige gegeben, die dem Mann auch so geholfen hätten.
    What lies in the shadow of the statue? .

  7. #7

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    Nein, das ist von den Ärzten absolut falsch gehandelt, zumal sich eine Spenderniere sicher nicht soo schwer finden lassen dürfte!

    Soweit ich das beurteilen kann, verstössen das Krankenhaus auch gegen diverse Menschenrechts bedingungen, zumindest nachdem sie die patientin mutwillig "eingeschläfert" haben.....

  8. #8
    Avatar von Koyuki
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    Man sollte schon selber entscheiden können, was mit seinem Körper passiert, aber meiner Ansicht nach war es richtig, dass die Ärzte der Frau ihren Willen nicht gelassen haben... Mit einer Beruhigungsspritze hätten die aber sicher auch nicht reagieren müssen.

  9. #9
    Avatar von BIGBen
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    Das ist ne ziemlich schwierige Angelegenheit. Einerseits war es falsch von den Ärzten das einfach ohne Einverständniss von der Frau zu tun. Andererseits wäre dieser Mann dann halt einfach gestorben, das wäre ja wohl auch nicht das gelbe vom Ei. Also ich hätte es in Ordnung gefunden, wenn man die Frau angeschlossen hätte, aber dann sofort nach einem freiwilligen Spender Ausschau gehalten hätte, damit dieser dann weiterspenden kann. Das mit der Einschläferungsspritze war ja dann vollkommen daneben, vor allem weil das wirklich nicht ganz ohne Risiko ist. Was wäre, wenn die Frau nicht mehr aufgewacht wäre?

  10. #10
    Avatar von Stumpf
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    Also ich hätte es in Ordnung gefunden, wenn man die Frau angeschlossen hätte, aber dann sofort nach einem freiwilligen Spender Ausschau gehalten hätte, damit dieser dann weiterspenden kann.
    ich gehe mal stark davon aus das die ärzte das getan haben aber niemanden gefunden!
    hätten sie einen spender gefunden und die frau dennoch weiter dafür benutzt, wäre das ja noch dreister/verbotener/einfach alles ^^.

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