Thema: Babel
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22.10.2006, 20:26 #1
Babel
Zwei marokkanische Jungen spielen mit einer Waffe, als sich plötzlich ein Schuss löst. Mit einem Schlag verändert sich das Leben von vier voneinander unabhängigen Gruppen auf drei verschiedenen Kontinenten für immer: das eines amerikanischen Ehepaares (Brad Pitt und Cate Blanchett), das eines japanischen Vaters und seines rebellischen Sohnes und auch das eines mexikanischen Kindermädchens, das gerade ihre beiden amerikanischen Schützlinge über die Grenze schmuggelt. Diese Menschen werden sich nie begegnen, auch wenn sie sich in diesem Moment so nah sind, wie es Menschen nur sein können...
Link: Download Trailer
Neun Bilder aus der Vorschau:
Ich habe mir die Vorschau schon einmal angesehen, und obschon ich die Zusammenhänge der Geschichte nicht wirklich verstand, fand ich das Gezeigte schon damals als sehr interessant. Nun habe ich auch noch etwas über die Geschichte erfahren. Ich auf jeden Fall werde mir den Film vormerken.
Kinostart in der Schweiz (und vermutlich auch in Deutschland): 11.01.2007What lies in the shadow of the statue? .
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22.10.2006, 20:39 #2
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RE: Babel
Vier Gruppen? Wenn ich mir die Beschreibung durchlese komm ich auf 3?
Sieht jedenfalls sehr interessant aus, wobei ich auch nicht die Zusammenhänge der Schicksale richtig verbinden kann.
Achja, Indrid.. mich fasziniert ja schon wie du die Bilder aus dem Trailer gewählt hast *Bild1-hust* Schaut ja nach ner inhaltlich sehr wichtigen Szene aus ^^
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22.10.2006, 20:47 #3
RE: Babel
Original von Raffaele
Vier Gruppen? Wenn ich mir die Beschreibung durchlese komm ich auf 3?
Sieht jedenfalls sehr interessant aus, wobei ich auch nicht die Zusammenhänge der Schicksale richtig verbinden kann.
Achja, Indrid.. mich fasziniert ja schon wie du die Bilder aus dem Trailer gewählt hast *Bild1-hust* Schaut ja nach ner inhaltlich sehr wichtigen Szene aus ^^
Zu deinem Kommentar wegen der Bildwahl: Mehr Aufmerksamkeit.What lies in the shadow of the statue? .
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22.10.2006, 21:39 #4
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Eine Frage. Was für ein Genre wird der Film sein? Drama, Thriller oder so? Hört sich auf jeden Fall interessant an
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03.02.2007, 17:45 #5
Den Film würde ich eher als Drama bezeichnen. Auf gar keinen Fall ein Thriller.
Ich habe ihn mir heute im Kino angesehen und bin positiv überrascht. Der Film wurde zwar überall gelobt und ist sogar ein Anwärter für einige Oscar-Gewinne, doch je mehr Bilder und Ausschnitte ich vom Film sah, desto schlechter und dreckiger sah für mich alles aus.
Doch ich habe mich getäuscht. Die eigentlich vier unterschiedlichen und doch verknüpften Geschichten sind sehr interessant und spannend. Es gibt genug Abwechslung: Marokko aus der Sicht der Touristen und aus der Sicht der Einheimischen, Hochzeit in Mexiko und Jugendprobleme in Tokio. Und das alles hat miteinander zu tun!
Richard (Brad Pitt) und Susan (Cate Blanchett), das Ehepaar aus den USA, ist in Marokko im Urlaub, um den Tod des Sohnes zu verarbeiten, der wohl am plötzlichen Kindstod starb. Der Frau gefällt es nicht so besonders. Zwei einheimische Jungen (Said Tarchani, Boubker Ait el Caid) erhalten vom Vater, der von einem Nachbarn ein Gewehr gekauft hatte, eben diese Waffe. Sie sollen damit die Herde von Schakalen beschützen. Der jüngere Bruder schiesst mit der Waffe deutlich besser als der ältere.
Sie wollen testen, ob das Gewehr wirklich drei Kilometer weit schiessen kann und nehmen einen Reisebus auf einer entfernten Strasse ins Visier. Zum Test, zum Spass. Der Bus stoppt, jemand wurde getroffen. Die Jungen bekommen es mit der Angst zu tun, verstecken das Gewehr und sagen dem Vater nichts, sogar als die Polizei später bereits beim Nachbarn auftaucht und nicht sehr sanft mit ihm umgeht.
Der Reisebus bringt die verletzte Susan mit allen anderen in ein primitives Dorf. Dort wird sie “behandelt“. Richard versucht Kontakt mit US-Behörden aufzunehmen, doch diese befürchten einen Terroranschlag und können vorerst weder einen Krankenwagen noch einen Helikopter schicken. Diese schmerzlichen Stunden bringt die beiden wieder näher. Doch die anderen Fahrgäste, die ohne Klimaanlage ausharren müssen, sind nicht erfreut, sich so lange ungeschützt bei einem Dorf aufzuhalten und so der Gefahr ausgesetzt zu sein (die gar nicht besteht). Das führt zu Konflikten.
Weil das Ehepaar nicht nach Hause kommen kann, muss das mexikanische Hausmädchen (Hausfrau trifft es dank dem Alter wohl besser) länger auf den Jungen und das Mädchen – die Kinder – aufpassen. Da aber Amelina (Adriana Barraza) die Hochzeit ihres Sohnes verpassen würde, beschliesst sie ganz einfach, die beiden Kinder mit über die Grenze zum Fest zu nehmen. Später in der Nacht wird sie von einem Freud nach Hause gefahren, hinten liegen die Kinder im Wagen doch beim Zoll kommt es zu Problemen…
In Japan hat ein Vater und Wittwer (Koji Yakusho) zweierlei Probleme: Die Polizei sucht nach ihm, da mit seinem registrierten Gewehr auf den Touristenbus geschossen wurde. Er hatte das Gewehr einem Mann in Marokko nach einem Jagdaufenthalt geschenkt. Doch auch seine taubstumme Tochter (Rinko Kikuchi) hält ihn (nicht nur ihn) auf Trab.
Was soll man sagen? Das alles ist wirklich sehr gut zusammengedacht. Alle Darsteller aus allen vier Geschichten können sehr überzeugen, und es ist wirklich interessant, die verschiedenen Kulturen erleben zu können. Gleichzeitig wird auch die harte Immigrationspolitik der Bush-Administration und der ständige Terrorverdacht erwähnt.
Was mich sehr überrascht hat ist, dass es viel um Intimität geht. Der jüngere der beiden marokkanischen Brüder, der die ältere Schwester beim Umziehen beobachtet und später onaniert. Die verletzte Frau, die sich in eine Pfanne erleichtern muss, gestützt von ihrem Mann. Nicht zu vergessen die taubstumme Tochter des Japaners, die vielerlei Dinge tut, die man von Japanerinnen im Hochschulalter regelrecht erwartet (mehr oder weniger).
Da hätten wir auch gleich den einzigen kleinen negativen Teil des Filmes: Die Szenen in Japan spiegeln viele Klischees von Japan wider. Sie zieht unter dem Rock kein Höschen an, um es Junges zu zeigen (dem Zuschauer auch), sie und ihre Kollegin gehen in den Ausgang, aber nur ohne Höschen unter dem Rock. In der Umkleidekabine wird gescherzt, sie könne noch mit dem Vater eines anderen Mädchens Sex haben, um sich zu entspannen, und sie versucht nicht nur den Zahnarzt zu verführen. Der einzige Vorteil ist natürlich, dass man sie nackt rumlaufen sieht.
Sehr freizügig für solch einen Film, aber es ist immerhin ein tiefgründiger Film, und alles in allem passt alles sehr gut zusammen.
Schaut euch den Film an!
Ps: Bitte ins richtige Forum verschieben!What lies in the shadow of the statue? .
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05.02.2007, 18:38 #6
kann mich da indrid nich anschliessen, der Film hat so seine längen und auch die verschiedenen Perspektiven bzw, die verknüpfungen holen da meiner Meinung nach nichtmehr viel raus.
Es zieht sich so dahin und ich hab mich eigentlich fast den gesamten Film über nur gelangweilt.
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05.02.2007, 19:20 #7
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19.09.2007, 00:52 #8
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Hab mir den Film gerade auch angesehen. Hab mir viel vom Film erwartet. Wäre an sich gar kein schlechter Film gewesen - wäre er bloß nicht so lange.
Ich versteh nicht wie man soooviele Szenen in voller Länge im Film belassen kann. Es reicht doch, wenn sich Zuschauer denken können was wielange geschieht. Aber nein, im Film muss man eine für die Geschichte recht unwichtige Hochzeitsfeier 10 Minuten in die Länge ziehen. Einen Hubschrauberflug muss man auch von Landung - Start- Flug - neuer Landung zeigen....
Telefon-Dialoge werden zweimal in ganzer Länge gezeigt (für wie dumm werden Zuschauer gehalten, dass sie nicht nach nur paar Wörtern verstehen, dass es der gleiche Dialog von einer anderen Szene ist??)..
Und einer der vier Schicksalsfälle die parallel gelaufen sind (nämlich die aus Japan) kam mir ziemlich sinnlos im Film vor. Gerade die ganze erste halbe Stunde für die Szenen aus Japan haben einen Zuschauer ziemlich im Dunkeln gelassen und waren imo auch net wirklich wichtig für die Geschichte.
Spoiler
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19.09.2007, 08:36 #9
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Ich hab den Film auch vor einiger Zeit gesehen und kann Raffaele nur zustimmen. Er hat definitiv seine Längen. Aber ich denke, dass einiges davon auch ganz wichtig ist. Denn hier wird auch die, von Indrid schon angesprochene, Intimität erzeugt. Klar, kann man diese Szenen etwas kürzer halten, vor allem die Hochzeitsfeier, aber es könnte sein, dass der Film dadurch auch an Intensität verloren hätte.
Was ich allerdings etwas enttäuschend fand hinterher, war, dass die Verbindung zu der japanischen Familie etwas arg konstruiert wirkte. Das ist ja den ganzen Film über das große Rätsel, wie diese Story mit den Ereignissen in Marokko zusammen hängt. Die Auflösung fand ich allerdings etwas enttäuschend.
Spoiler
Insgesamt ist die Geschichte um Chieko an sich aber trotzdem sehr interessant und spannend. Das gleiche kann ich auch über den ganzen Film sagen. Ich war hinterher nicht enttäuscht.
Allerdings gefällt mir der Film nich so gut wie "21 Gramm", der ja den zweiten Teil von Inarritus Trilogie um Zufall und Schicksal usw. darstellt. Der ist zwar um einiges verwirrender konstruiert, aber am Ende wirkt alles irgendwie natürlicher. Und die Darsteller (Sean Penn, Naomi Watts, Benicio Del Toro) sind einfach großartig.
Den ersten Teil "Amores Perros" habe ich noch nicht gesehen. Der soll ja, laut Durchschnittsbewertung bei IMDB (8.2) der beste Film der Trilogie sein. Er lief vor kurzem im Fernsehen, aber ich hab ihn leider verpasst.