Euer Gedanke des Tages!

[HeyDay]

Karltoffel: du beleuchtest hier aber eine sehr einseitige Sicht. Der individuelle Mensch ist in der Lage sich weiterzuentwickeln und genauso sind es Gesellschaften. Ob das jetzt der von dir angeschnittene technologische Fortschritt ist, oder ein moralischer (der sich aktuell sehr stark durch Fridays for Future oder den Feminismus zeigt). Wenn dir die aktuelle Weltpolitik nicht gefällt, liegt das nicht an der Menschheit an sich, sondern von den ~10% die Geld und Macht haben und sich nicht um andere scheren.

[Mr. Murdock]

HeyDay: Mir gefällt Dein Standpunkt ungemein sehr Ich bin einer der wenigen, auf die nicht nur Verantwortung lastet, sondern auch diejenigen, die versuchen, immer das Richtige zu tun. Mich interresiert kein Geld, und nicht alleine meines Eides wegen.

Glücklicherweise stellt schon Monate niemand mehr meinen gutgesinnten Standpunkt auf die Probe

[Tiago]

Verheirateter Mann trifft attraktive Frau. Der Rest der Geschichte erinnert eher an Bonobos als an ein Wesen, welches Gott nach seinem Abbild schuf.

Man muss ja auch nicht gleich das Rad neu erfinden oder die Menschheitsgeschichte neu schreiben, um sich zu verändern. Der Mensch ist immer noch ein Individuum und natürlich kann ein Individuum sich ändern. Das muss es sogar ein Stück weit, wenn es nicht aus der Zeit fallen will. Darwin lässt grüßen.

Natürlich kannst du sagen, dass Menschen vermutlich auch in 1000 Jahren noch etwas essen werden und dass das, was oben rein geht auch unten wieder rauskommt, aber das zu behaupten ist eben nicht die ganze Wahrheit. Zu behaupten, dass Fremdenfeindlichkeit derzeit wieder Hochsaison hat, ist vermutlich sogar richtig, aber das heißt noch lange nicht, dass ein Martin Luther King beispielsweise (!) nie stattgefunden hat und dass seine Mühen vergebens waren. Dafür ist in den letzten 70 (?) Jahren einfach zu viel passiert, was für uns mittlerweile selbstverständlich ist und was das Leben von tausenden von Menschen massiv beeinflusst hat.

[Mr. Murdock]

Tiago und HeyDay: Ihr beide seid echte Vorbilder, wirklich zum gerne haben! leider bin ich im reellen Leben nie jemand gewesen, der gernzuhaben ist. Aber mein ältester Sohn vermag mich gerne zu haben, als ich mich mit ihm vor einigen Monaten aussprechen konnte und wir beide es taten

ich gebe Dir nicht nur Recht, Tiago, sondern danke Dir dafür, daß Du den selben Standpunkt nanntest, diesen ich auf sehr ähnlicher Weise vertete. Leider habe ich mir Mühe zu geben, es in Deutscher Sprache zu sagen, aber ich schaffe es

Zusatz: Natürlich, aber bedauerlicherweiser vergaß ich zu erwähnen, daß meine beiden anderen Kinder mich ebenso gerne haben sowie die es mir überraschenderweise gegenüber zeigten. In England ist es nun mal so, daß man es bestätigt, und niemals (!) mehrdeutig redet. Danke

[enefel]

Und ich kann mal wieder nicht schlafen

[Mr. Murdock]

Und ich kann mal wieder nicht schlafen

wozu schlafen? es ist gerade mal 19 Uhr (bei mir)

ich freue mich jedenfalls bereits jetzt schon auf das Krippenspiel sowie das anschließende Chor-Konzert bei mir in der Nähe

[Karltoffel]

Ich betonte nur die Strafverfolgungsbehörden der Vereinigten Staaten, die schon immer viel schneller gerechter bestraften.

Ich glaube nicht, dass das US-Strafrecht gerechter ist. Gerade wenn es dann um Fälle geht, in denen eine Jury entscheidet, basiert ein Urteil nur noch auf Emotionen. Ich bin froh, dass hierzulande ein sachlich argumentierender, und nüchstern abwegender Richter über die Zukunft von Menschen entscheidet – und nicht der Herdentrieb.

Übrigens sind viele Fälle dann doch kompliziert. Und bevor man jemanden für 5 oder 10 Jahre ins Gefängnis steckt, sollte man sich die Zeit nehmen, den Fall in Ruhe anzuschauen. Daher ist "schneller" für mich hier kein positives Attribut.

Während es in Deutschland oft nur "Du Du Du, das machst Du nicht nochmal!" beim Urteil hieß, gab es in den USA 300 Jahre Haftstrafe für das Selbe vergehen.

Menschen können aus Fehlern lernen. Menschen können auch durch Belohnungen zu positivem Verhalten motiviert werden. In Kanada verteilt die Polizei teilweise ja Belohnungen und Gutscheine für positives Verhalten, was die Jugendkriminalität dort gesenkt hat. Meines Wissens geht das sogar auf auf eine Idee zurück, die ursprünglich in einer US-Gemeinde umgesetzt wurde.

Wenn du jemanden einsperrst, hat er verloren. Dann ist er gebrandmarkt. Und in den USA wird er sich vermutlich auch einer Gefängnisgang anschließen müssen, so dass er damit entgültig in die Kriminalität abrutscht.

Herr Mollath aus Franken bekam für 8 Jahre unschuldig im "Konzentrationslager" nur 700,000, für das selbe Justizirrtum in den USA mindestens 70 Millionen Dollar gäbe.

Es geht um die Geste – ihm wurde Unrecht getan.

Die Höhe einer solchen Zahlung ist auch nicht vergleichbar: In den USA darfst du problemlos Gift in Babybrei mischen. Es ist erst verboten, nachdem du verklagt wurdest und vor Gericht belegt worden ist, dass Gift für Babys giftig ist und dass der Hersteller dies vorab wusste. Die hohe Strafe dient primär der Abschreckung, wohlwissend, dass der Konzern dank seines besseren Anwalts in 90% der Fälle die Geschworenen eh überzeugt, unschuldig zu sein.

In Deutschland muss derselbe Konzern vor der Marktzulassung Studien durchführen lassen, die belegen, dass Gift nicht giftig ist. Da wir uns vorher kümmern, dass die Menschen sicher sind, bevor es zu einem Schaden kommt, brauchen wir diese exorbitanten Strafen nicht als potentielle Abschreckung.

Kurzum: Die Strafen sind in den USA so hoch, um über das gewollte Staatsversagen hinwegzutäuschen.

[Karltoffel]

Karltoffel: du beleuchtest hier aber eine sehr einseitige Sicht. Der individuelle Mensch ist in der Lage sich weiterzuentwickeln und genauso sind es Gesellschaften. Ob das jetzt der von dir angeschnittene technologische Fortschritt ist, oder ein moralischer (der sich aktuell sehr stark durch Fridays for Future oder den Feminismus zeigt). Wenn dir die aktuelle Weltpolitik nicht gefällt, liegt das nicht an der Menschheit an sich, sondern von den ~10% die Geld und Macht haben und sich nicht um andere scheren.

Ich glaube, dass wenn sich die Gesellschaft in eine Richtung entwickelt, es automatisch eine Bewegung entsteht, die die Gesellschaft radikal in die Gegenrichtung lenken will. Das Problem dabei ist, dass wir uns irgendwann an den Status Quo gewöhnen, Errungenschaften wie Demokratie oder Gleichberechtigung als Selbstverständlich erachten und nicht mehr dafür kämpfen – und dann entfaltet die Gegenbewegung ihre Wirkung.

Ich glaube auch nicht, das an an 10% der Mächtigen liegt – denen ist das egal. Es wird in der Menschenherde immer einzelne Individuen geben, die sich auflehnen, den Status Quo ändern wollen. Und wenn ein Vieh aus der Herde ausbricht, folgen ihm andere. Nur ist dieser Aufstand in der Summe eben nie zielgerichtet. Denn für jeden Moritz Rittinghausen gibt es auch einen Adolf Hitler, für jede Margarete Stokowsi einen Bushido, für jeden Trump eine Greta. Und somit ist es am Ende ein Nullsummenspiel, in dem wir langfristig betrachtet eh nichts ändern.

Fortschrittsglaube entsteht, weil wir immer glauben, dass unsere heutigen Technologie und Gesellschaft besser sei als die vergangenen. Ist dem aber wirklich so?
Ist Facebook, also das Simulieren von sozialer Interaktion besser als echte soziale Interaktion, wie wir sie noch vor 10 Jahren hatten? Ist Deutschland mit einer Regierung aus zwei konservativen Parteien, die scheibchenweise Grundrechte beseitigen, heute wirklich besser dran als damals unter Willy Brandt?

[HeyDay]

Im kleinteiligen Vergleich wirst du immer ein Gestern finden, was besser ist als Heute. Das ist leider das Problem der Welt: Sie lässt sich nicht auf einfache Vergleiche und Formeln herunterbrechen, wie wir es gerne hätten oder einfach verstehen würden.

[Anonym 20200415]

Ich wünsche euch Frohe Ostern !