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01.01.2009, 20:40 #1
Das Ende der Energieabhängigkeit?
Was wäre das für ein netter Gedanke: Keine Atom- und Kohlekraftwerke mehr, keine Abhängigkeit von Gas und Öl und Energie ohne Ende und null Risiko eines Unfalls. Auf der Seite von Spiegel.de gibt es einen Artikel über das Iter, das größte Fusionskraftwerk das es jemals gegeben hat und dessen Bau bereits begonnen hat. Kurze Zusammenfassung: Wenn es klappt, so sagen die Wissenschaftler, ist das Energieproblem der Menschheit gegessen.
Was Fusionskraftwerke - theoretisch - leisten, klingt wie Hexerei. Weil bei der Kernverschmelzung Materie in Energie umgewandelt wird (was auch die verheerende Vernichtungskraft von Wasserstoffbomben erklärt), käme ein 1000-Megawatt-Fusionsreaktor mit verblüffend geringen Brennstoffmengen aus: Pro Stunde würde gerade mal das Gewicht von zehn Zuckerwürfeln verfeuert. Unterm Strich könnte ein Kilogramm Wasserstoff so viel Strom liefern wie 11.000 Tonnen Kohle.
Der als Brennstoff benötigte schwere Wasserstoff (Deuterium) ließe sich billig und in nahezu unbegrenzter Menge aus den Weltmeeren gewinnen; die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wie Öl und Gas wäre mit einem Mal beseitigt. Im Unterschied zu einem Kohlekraftwerk bläst ein Fusionsreaktor zudem keinerlei Treibhausgase in die Atmosphäre.
Und die Gefahr eines Unfalls ist gleich null; denn schon bei der kleinsten Störung bricht die Fusion ja von selbst ab. Die radioaktiven Abfälle wiederum, die durch den Beschuss der Reaktorinnenwände mit energiereichen Neutronen entstehen, könnten relativ leicht entsorgt werden. Ihre Strahlung ist bereits nach rund hundert Jahren weitgehend abgeklungen.
Auch von dem zweiten Brennstoff, Tritium, geht ein vergleichsweise geringes Risiko aus. Diese radioaktive Wasserstoffvariante strahlt nur schwach, seine Halbwertszeit beträgt lediglich 12,3 Jahre. Die Garchinger Fusionsanlage wird noch ohne Tritium betrieben. Im Versuchsreaktor "Iter" hingegen soll es als eine Art nuklearer Brandbeschleuniger dem Deuterium-Plasma beigemischt werden. Die Energieausbeute lässt sich auf diese Weise drastisch steigern.
Hier der Wikipedia-Eintrag bezüglich "Iter". Klick
Nintendo ID: Kaiser-Gaius
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01.01.2009, 22:02 #2
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Ob sich das auf die Energiepreise auswirken wird, ist kaum anzunehmen. Jedenfalls nicht während wir noch leben.
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01.01.2009, 22:09 #3
Hängt davon ab, wer die Hand auf der Lizenz halten wird. Wenn die Energiekonzerne klug sind, steigen sie in die Investition mit ein und sichern sich Prozente beim Preis. Ansonsten würd ich aber sagen, dass der Energieverbrauch ansteigen wird, sollten wie auf Stromautos umsteigen. Das größte Manko bei diesen Karren ist ja, dass man beim heutigen Stromverbrauch der Kisten unzählige neue Atomkrafwerke bauen müsste um den Strom zu liefern. Gleiches gilt, sollten wir Wasserstoffautos nutzen. Wasserstoff muss erst hergestellt werden und benötigt dabei Unmengen an Energie.
Vielleicht würde der Preis draßtisch fallen aber dafür könnte der Verbrauch auch steigen und man müsste nichtmal ein schlechtes Gewissen haben wenn man Strom gedankenlos verbraucht
Nintendo ID: Kaiser-Gaius
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01.01.2009, 22:16 #4
Ganz ehrlich? Ich glaube nicht, dass die Ölkonzerne so etwas zulassen werden...aber wer weiß, sie haben das Wasserstoffauto schon lange genug zurückgehalten...
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01.01.2009, 22:17 #5
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Laut Wikipedia dauert es noch mind. bis 2050, bis eine kommerzielle Nutzung möglich ist, sollte ITER funktionieren. Bis dahin ist Öl so knapp, vllt. gibts dann keine Ölmultis mehr.
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01.01.2009, 22:46 #6
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Genau das ist das Problem. So oft wurde die Kernfusion schon hochgelobt, aber wirtschaftlich nützlich war sie noch nie und ist sie im Moment auch noch nicht. Geschweige denn, dass sie technisch Beherrscht wird...
Da werden noch einige Jahre verstreichen...
Kein Ölkonzern, hat das Wasserstoffauto zurückgehalten. Brennstoffzellen und Wasserstofftechnologie hatten einfach nicht den erwünschten Nutzen.
Und sauber ist die Kernfusion sowieso nicht. Beim Atomausstieg kann man nicht plötzlich auf Kernfusion setzen.
Das Geld in die Entwicklung neuer Technologien für regenerative Energiegewinnung zu stecken, ist wohl um einiges sinnvoller und für die Zukunft wichtiger.
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01.01.2009, 22:54 #7
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Sicherer für den Moment, würde ich sagen. Aber da gibt es dieses Sprichwort: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Ich denke mal, die sichere Methode wären regenerative Energien, aber die brauchen Zeit und sind auf lange Sicht vielleicht wirksam.
Der Fusionskram würde wohl innerhab kürzester Zeit und mit größter Effizienz Energie herbeischaffen, allerdings ist es auch deutlich schwerer, ihn zu realisieren...
Das ist bloß Laiengelaber von mir, aber ebenso wie man an der Börse ohne gewisses Risiko nicht den großen Wurf landen kann, stelle ich es mir in diesem Fall ähnlich vor.
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01.01.2009, 23:05 #8
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Ja, das Problem ist wohl das Wort "würden".
Natürlich würden sie dies, wenn sie funktionieren würde. Im Moment ist alles was ein Kernfusionsreaktor, einem Atomkraftwerk oder Kohlekraftwerk voraus hat, dass der Brennstoff langfristig und leicht zu gewinnen ist.
Aber das reicht im Moment nicht, um kostengünstiger Strom zu produzieren. Dies mag an hohen Investitionen, hohen Kosten des Baus und eine kostenintensive Erzeugung von Tritium, aber auch an der technischen Beherrschung liegen.
Die Idee der Nutzung der Kernfusion kann, glaub ich, schon 70 Jahre alt. Und naja, die Wasserstoffbombe hat sie uns gebracht...
Ich glaube nicht an eine Zukunft der Kernfusion, so wie die Kernspaltung nur kurzfristig eine Begeisterung feiern konnte.
Es werden neue saubere Technologien gebraucht, die Öl und Kohle ablösen können.Geändert von gaming 24:7 (01.01.2009 um 23:07 Uhr)
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01.01.2009, 23:23 #9
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Denkt denn jemand ernsthaft, dass noch weiter an regenerativen Energien geforscht wird, sobald die Kernfusion massentauglich ist?
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01.01.2009, 23:30 #10
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Äh, willst du solange warten?