Thema: Organspende
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18.07.2012, 09:20 #1
Organspende
Ein Thema, über das man in der Öffentlichkeit nicht gerne spricht. Wer denkt auch schon gerne an sein eigenes Ableben (vor allem in unserem Alter)? Trotzdem sollte man sich gerade jetzt Gedanken darüber machen, was mit seinem Körper passiert, wenn man nicht mehr ist. Konkreter: Organspende nach dem Tod.
Ich habe mir erst vor kurzem Gedanken darüber gemacht, als man mir auf der Straße einen Ausweis in die Hand gedrückt hat.
Es gibt so viele Menschen, die auf Organe hoffen, um weiterleben zu können. Was hält uns - nach unserem Tod - davon ab, ihnen diese zu verwehren? Die Angst, dass sich die Ärzte nicht ins Zeug legen, um einen zu retten? Oder der egoistische "meins!"-Gedanke? Ich weiß es nicht.
Wie steht ihr zu dem Thema?
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18.07.2012, 09:34 #2
Also wenn das ganze nach meinem Tod sein soll, dann hätte ich grundsätzlich kein Problem damit. Anstatt irgendwo in der Erde zu verfaulen kann man so noch was "gutes" hinterlassen.
Allerdings so jetzt einfach ein Organ zu spenden würde ich wohl nur wenn wirklich ein drastischer Notfall auftaucht, der Familie oder enge Freunde betrifft.
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18.07.2012, 11:47 #3
Ich hätte (habe) kein Problem damit, nach dem Tod zu spenden: Salopp gesagt kann ich mit meinen Organen dann eh nichts mehr anfangen, warum also nicht anderen helfen, ein paar Jahre länger zu leben?
Käme ich in eine Situation, inder ich vor meinem Ableben spenden "könnte" (soll heißen, wenn Bedarf besteht), würde ich den Gefallen wohl nur engen Bekannten/Verwandten tuen.
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18.07.2012, 12:28 #4
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Damit man überhaupt etwas spenden kann braucht man eh einen Ausweis und ob die sanis bei rettenden Maßnahmen zuerst nach einem kramen bezweifle ich einfach mal . Meiner Meinung nach ist es egoistisch sie nicht zu spenden. Ich seh keinen, aber auch garkeinen Grund es nicht zu tun . Natürliche Auslese?
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19.07.2012, 13:46 #5
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Finde ich überaus sozial, dass man nach seinem ableben noch etwas zur Gesellschaft beiträgt. ist ne gute sache mMn.
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20.07.2012, 18:07 #6
Gerade in den Nachrichten gehört das in Göttingen Leute die viel Geld gezahlt haben, Organe schneller bekommen haben als die die Jahre dafür warten... sowas ist ja mal echt unter aller Sau. Finde es schon traurig genug das viele Menschen Jahre warten und am Ende keins bekommen.
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20.07.2012, 23:20 #7
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Die Nachricht hat mich auch gleich an diesen Thread erinnert.
Genau solche Geschichten halten mich davon ab, mir wieder nen Spenderausweis zu holen (ich bin aber durchaus noch unentschossen, was dieses Thema angeht: ja, gar zwiegepalten). Mit den richtigen Mitteln kann die Vergabe (oder auch Freigabe) eines Organs immer beeinflusst werden und da trau ich auch keinen 2 "unabhängigen" Ärzten, welche meinen (Hirn)Tod feststellen müssen um die Organe nach meinem (theoretischen) Ableben freizugeben auch nicht mehr übern Weg.
Ich stimme generell allen hier zu, eine Organspende nach meinem Tod? Von mir aus, aber mit der Betonung auf nach meinem Tod , dann kann es mir egal sein, was mit meinen Organen passiert, dann teile ich sie gern. Aber genau in der Definition des Todes v. a. in Verbindung mit d. Organentnahme liegt ja bekanntlich der Knackpunkt. Ich habe mir schon so einige Informationsquellen durchgelesen, Erfahrungsberichte v. Angehörigen angeschaut usw. - und je mehr ich mich damit befasst habe, desto größer wurden meine Zweifel. Ich stecke da einfach fest und solche und ähnliche Nachrichten tun ihr Übriges, eine Etscheidung mal wieder zu vertagen (bzw. nen Spenderausweis doch lieber zu zerreissen).
Einer Lebendspende an Angehörige/sehr gute Freunde würde ich allerdings sofort zustimmen.
Mal an alle, die Organe spenden würden: habt ihr einen Spenderausweis? (den + Infomaterial kriegt man übrigens in jeder Apotheke) - man kann ab 16 Jahren einer Bereitschaft zur Organ-/Gewebespende zustimmen bzw. schon mit 14 widersprechen.
Ich denke es ist wichtig, sich überhaupt mal mit dem Thema zu befassen und es auch mal innerhalb der Familie anzusprechen (kennt man den gegenseitigen Willen ist es eine enorme Entlastung bei den Angehörigen - für den seltenen Fall, dass tatsächlich eine Entscheidung ansteht.) Aber ich denk - auch jetzt mit dem neuen Transplantationsgesetzt - dass es die Menschen eher abschrecken wird, wenn sie sich richtig damit beschäftigen würden.
Aber es wird wie gehabt wohl so aussehen: Ignorieren und gut ist... - landet das Schreiben der Krankenkassen halt in der Tonne.
LG
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21.07.2012, 11:16 #8
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21.07.2012, 12:02 #9
Ein interessantes Thema, der Göttinger Skandal ist ja mal unter aller Sau.
Ich weiß nicht, ob wirklich alle Organe nach dem Tod noch "verwertbar" sind... Vor allem, wenn die Person im hohen Alter gestorben ist, kann's doch sein, dass die Organe nicht mehr gut funktionieren. Das ist ein Problem.
Aber trotzdem, ich finde, jeder sollte seine Organe nach dem Tod zur Spende freigeben. Es ist echt traurig, dass so viele Leute sterben müssen, weil sie über Jahre warten müssen und keine Organe kriegen. Das ist traurig anzusehen.
Ehrlich gesagt würde ich es bevorzugen, wenn nach meinem Tod mein Körper zusammenbliebe... Aber bis dahin hab ich ja (hoffentlich ) noch einige Zeit, darüber nachzudenken... Man rettet ja so anderen Menschen das Leben.וַיַּעֲבֹ֨ר יְהוָ֥ה׀ עַל־פָּנָיו֮ וַיִּקְרָא֒ יְהוָ֣ה׀ יְהוָ֔ה אֵ֥ל רַח֖וּם וְחַנּ֑וּן אֶ֥רֶךְ אַפַּ֖יִם וְרַב־חֶ֥סֶד וֶאֱמֶֽת׃
נֹצֵ֥ר חֶ֨סֶד֙ לָאֲלָפִ֔ים נֹשֵׂ֥א עָוֹ֛ן וָפֶ֖שַׁע וְחַטָּאָ֑ה
„Der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR ist der HERR, ein barmherziger und gnädiger Gott, langsam zum Zorn und reich an Huld und Treue. Er bewahrt tausend Generationen Huld, nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg“ (Ex 34,6–7a)
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22.07.2012, 20:46 #10
Ich werde, denke ich meine Organe auf jeden Fall spenden. Was will ich mit denen im Jenseits? Moment mal, ich bin sowieso Atheist.
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