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Thema: Spielsucht

  1. #21
    Avatar von nostri
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    @gecko

    Genau darum gehts aber, sich selbst zu kontrollieren ob man nun einer Sucht aufsitzt oder nicht. Auch Sportvereine können süchtig machen, es wird nur von der Gesellschaft akzeptiert, weil es wohl auch viele als äußerst unwahrscheinlich erachten, daß man davon überhaupt süchtig wird, aber wenn ich meinen ex-arbeitskollegen hernehm, der jeden Tag 10 km läuft und in einem Ruderverein ist, dabei auch noch Bergtouren macht und Schi fährt, dann frag ich mich schon, ob der es nicht übertreibt. Ebenfalls, wie Blue88 meint, wenn jemand die ganze Zeit zockt und sonst nichts mehr macht, also seinen Freundeskreis nicht mehr pflegt, auch sonst nichts mehr unternimmt und anfängt nervös zu werden, wenn man zulang einem Spiel fern bleibt.
    Sucht und Hobby können Hand in Hand gehen ohne das es auffällt, es ist ein schmaler Grat - ich finds gut, daß dieser Thread angefangen wurde, denn ich kenn persönlich Leute, die 3 Jahre in WOW gefangen waren, mit denen konnte man in dieser Zeitnichts anfangen, Termine im realen Leben wurde nach den Gildentermine festgelegt und nicht andersrum. Zuoft hörte man den Satz "Wir müssen los, wir haben noch einen Termin" und schon gut a Stund vor aufbruch fingen sie an ständig nervös auf die Uhren zu schauen. Gottseisgedankt, sie haben das wieder los gekriegt.

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  2. #22
    Avatar von Geckolord
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    Zitat Zitat von nostri Beitrag anzeigen
    ich finds gut, daß dieser Thread angefangen wurde, denn ich kenn persönlich Leute, die 3 Jahre in WOW gefangen waren, mit denen konnte man in dieser Zeitnichts anfangen, Termine im realen Leben wurde nach den Gildentermine festgelegt und nicht andersrum.
    Das ist auch was, worauf ich ein wenig anspielen wollte...Wenn einer sagt "Ich komm nicht mit "Party machen", weil ich Fußbaltraining hab, ist das vollkommend in Ordnung. Doch sobald einer sagt "Ich habe mich da zum Zocken verabredet", wird sofort die Suchtkarte gezogen.
    Und das Thema mit "Freunde pflegen" habe ich ja schon erläutert, da kann ich nicht so nach empfinden...die Personen, mit denen ich so verkehre sind alle über ganz Deutschland verteilt und somit ist dann Zocken gleichzeitig das Kontaktepflegen.

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  3. #23
    Avatar von nostri
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    Ja, ich verstehe was du meinst, aber ehrlich gefragt, vor WOW, hattest du da denselben Freundeskreis? hat er sich durch WOW verändert? Falls ja könnten sich deine Prioritäten bezüglich Freundschaft verschoben haben (ist ja nix verkehrtes, einer im Schützenverein wird auch seinen Freundeskreis etwas abändern) oder aber, dieser Freundeskreis läßt sich mit einer Sucht besser in Einklang bringen (so wie Alkoholiker meist mit Alkoholiker abhängen)
    Und jetzt bitte nicht persönlich nehmen, ich zog das nur als Beispiel heran, ich würde mich nicht erdreisten und jemanden das unterstellen, denn ich persönlich nicht kenne.

    Blue88 hat aber symptone beschrieben, die doch FÜR eine Sucht sprechen, die sollte man schon in einer Beurteilung sich selbst gegenüber berücksichtigen, und es wurde die Frage gestellt, ab wann wird ein Hobby zur Sucht.

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  4. #24
    Avatar von Geckolord
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    Kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten, da ich bis zur 7. Klasse auf mehreren Schulen war und somit der "Bekanntenkreis" sich ständig geändert hat. Auch habe ich halt wie schon beschrieben sehr exzessiv Bowling gespielt (da könnte man meiner Meinung nach nachträglich die Suchtkarte spielen) und da war halt auch nicht so wirklich Zeit für "Freunde" außerhalb des Trainings. Innerhalb der Woche halt immer nach Schulschluss gleich auf die Bahn und erst Abends zu Hause gewesen und am Wochenende war Wettkampf oder auch Training und da sollte man schon ausgeschlafen sein, also fiel die Phase vom "Wir gehen in die Disco" bei mir komplett aus. Und wenn halt wirklich mal ein bisschen Zeit frei war, habe ich halt zum Entspannen gezockt.

    Ja und der "Fall Blue88" klingt schon stark, dass da etwas in die falsche Richtung geht. Vor allem wenn man keinen Spaß mehr am Zocken hat und trotzdem noch weiterspielt. Aber wie schon gesagt, er hat ja das Problem erkannt und durch seine "Öffnung" hier, zeigt er ja auch, dass er sich damit auseinandersetzt.
    Geändert von Geckolord (22.10.2012 um 20:50 Uhr)

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  5. #25
    Avatar von Dracar
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    Spielesucht ist in soweit ungefährlich, solange man selbst weis wo man die eigene Handbremse versteckt hat.

    Ich hatte selbst oft angenommen, dass ich Spielesüchtig bin. Wie man annehmen kann, konnte ich nicht meine Finger lassen vom täglichen daddeln. Das ging sogar unverändert in meine Studienzeit über. Ein Monat, zwei Monate, drei Monate... und irgendwann hatte ich es dann doch gemerkt: "Mhhhh... dieses WoW ist nicht gut für das Studium."

    10 Minuten später. Ende 2006. Handbremse gefunden und eingesetzt: Dracar löscht seinen kompletten WoW Account.

    Ich weis wo meine Handbremse liegt. Unterfach "Verstand", gleich links neben "Leidenschaft" und oberhalb von "Hobbies". Seit dem auch schon des öfteren eingesetzt.

    Natürlich spiele ich heute wieder. Hin und wieder auch mal öfter als nötig, obwohl ich eigentlich doch etwas zu tun hätte. Als Verfechter des Min/Max-Prinzips liegt das aber in meiner Natur. Die Hinauszögerung meiner Pflichten / Arbeiten / Lernstunden für Klausuren / whatever haben nicht das Spielen als Grund, wobei dennoch das Spielen diesen Leerraum füllen. Vielmehr ist es eben jenes Prinzip in einer brachialen Anwendung: das Maximale aus minimaler (Rest)Zeit herausholen. Ich schiebe Dinge soweit hinaus, bis ich selbst merke, dass es knapp werden könnte. Was mir das bringt? Erfahrung in Stresssituationen. Es kann einen Tag täglich erwischen: innerhalb kürzester Zeit einen Arbeitsauftrag auf Top-Niveau abliefern. Dafür übe ich mit allem. Und seltsamerweise klappt das mit meiner Methode auch zu 90%. Also so wirklich "versaut" habe ich noch nichts.

    Für andere "echte" Hobbies habe ich kurzum kein Geld. Anders ausgedrückt ist die Preis/Leistung (Unterhaltung/Stunden) bei Spielen dann doch deutlich besser. Klingt erneut radikal, aber was soll man auch sonst mit dem Hungerlohn eines Azubis neben Altersvorsorge tun?

    Hin und wieder mal ins Kino gehen, einen jährlichen Abstecher in meine liebste deutsche Stadt München machen oder mit den Arbeitskollegen alle 14 Tage den Stammtisch in einem örtlichen Restaurant verbringen, ist in meinem Leben mitinbegriffen, aber auch eher der letzte Funke Leben in meiner Welt. Das liegt aber auch wieder einem anderen Prinzip zu Grunde: mit dem Inhalt der Geldbörse so lange wie möglich leben. Da erlaube ich mir nebenbei die Bemerkung, dass mein letzter Bankbesuch Ende Juli war, aber das ist eine andere Geschichte.

    Um zum Schluss zu kommen:
    Ja, dem Zeitvertreib nach bin ich Spielesüchtig, aber mit Prinzipien und einer griffbereiten Handbremse.
    Geändert von Dracar (22.10.2012 um 21:19 Uhr)

  6. #26
    Avatar von Nicki05
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    Da ich seit ich 12 bin mmorpgs (bzw immer nur dasselbe) spiele habe ich so einiges gesehen und erlebt. Das ist ein unheimlich schmaler grad zwischen Hobby, die GESAMTE Freizeit darin investieren und der sucht (wobei es ja auch da unterschiedliche Grade gibt). Ich habe einige Familien daran zerbrechen sehen.

    Man spielt jeden Abend mit denselben Leuten, über viele Monate oder Jahre hinweg. Plötzlich von einem auf den anderen Tag ist einer nichtmehr da. Über Ecken erfährt man dann was passiert ist: er hatte 2 Kinder war verheiratet und die Frau hatte sich die Kinder geschnappt und ist abgehauen. Da fragte man sich nur "äh? Er spielte doch von Feierabend bis tief in die Nacht, wo blieb da in den letzten 2 Jahren seine Familie...?" Manche merken es bevor es zu spät ist, dann kam ein Abschied in dem IMMER dasselbe gesagt wurde "ich höre auf um wieder mehr Freizeit zu haben".

    Das ist ein sehr interessanter Satz finde ich... Denn zocken sollte doch die Freizeit sein. Sobald man so einen Gedankengang selbst hat, sollte man dringend etwas ändern! Bei mir haben Videospiele einen enorm hohen Stellenwert und eine Art sucht ist es auch. Ich habe wie Daniel meine Prioritäten und an die halte ich mich. In erster Linie kommt die Familie. Also ist tagsüber zocken eh NIE drin, denn ich kann schlecht zocken wenn mein 10 Monate alter Sohn um mich rumkrabbelt . Auch mein Mann zockt da nicht auch wenn er sehr gerne würde, aber er ist da unheimlich loyal. Danach kommt dann der Haushalt und meine Arbeit. Zum Schluss dann die Freizeit (Freizeit=zocken). Wenn ich mal doch irgendwie einen Abend nicht zocken konnte, dann bin ich auch mieser gelaunt, aber mal ehrlich... Wer wäre das nicht? Wer doch bei einem partygänger genauso, oder? Oder bei jemandem der gerne Sport macht jeden Tag.

    In meinem Umfeld gibt's zwei Extreme. Die zocker und die zocker-Verächter. Die uns einreden wir wären krank und schieben alles aufs zocken. Zb wenn man mal 15 Minuten zu spät kommt, jaja das zocken war Schuld... Nicht die zwei Kinder, die man ins Auto einpacken musste, wovon eines unterwegs noch schnell das Auto vollko.. Musste und das andere kurz vorm losfahren noch ne volle Windel hinterlassen musste . Oder wenn man kurz in Gedanken verloren ist, dann denkt man ans zocken. Das man zusätzlich zu Kindern, Mann, Haushalt und 16 Stunden Job (zusätzlich zu allem noch abends) nicht immer 100% da sein kann ist natürlich abnormal.. Das MUSS am zocken liegen .

    Aber eines habe ich gelernt. Die, die von heut auf morgen einen Schlussstrich ziehen nd komplett aufhören, dass sind die die auch nach ein paar Monaten oder Jahren wieder rückfällig werden. Ich habe sie alle irgendwann wieder online gesehen! Man sollte seine sucht von grundauf anders aufbauen und aus diesem zwang herauskommen. Auch wenn das heißt das man die spiele die man noch nicht durchgespielt hat erstmal auf dem Dachboden unterbringt (aus den Augen aus dem Sinn? ). Man muss diesen ganzen Kreislauf unterbrechen um dann ganz neu ansetzen zu können.

  7. #27
    Avatar von Donkey Kong
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    Das Problem bei MMORPG's ist, dass man sogut wie nie mal eben kurz nur eine Stunde spielen kann. Solche Spiele meide ich komplett, auch wenn ich einen Monat World of WarCraft zum Release gespielt habe. Sowas kann dann wirklich gefährlich werden für Personen, die nicht alleine für sich leben.



  8. #28
    Avatar von Sepp
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    Hui, erstmal Hut ab, dass sich so viele so kritisch mit ihrem Freizeitverhalten auseinandersetzen... Das kostet einiges an Überwindung.

    Zu mir: Also ich bin nach meiner Ansicht nach meilenweit von einer Spielsucht entfernt. Ich könnte das gar nicht, da ich gleich ein schlechtes Gewissen habe. Es ist tatsächlich so, bevor ich irgendeine Konsole anschmeiße überlege ich mir zuerst, ob es nicht irgendwas anderes gibt, was zu tun ist. Auch ich habe da Prioritäten wie Daniel sie beschrieben hat:

    Als erstes ist da die Arbeit und die Schule (verbunden mit lernen). Ich arbeite im Schichtdienst, habe dazu in der Ausbildung 3 mal die Woche 8 Stunden Schule und komme so in krassen Fällen auf über 65-70 Stunden in der Woche, die für Arbeiten/Schule/Lernen draufgehen. Bevor ich irgendwas mache überleg ich mir immer erst, ob ich nicht noch was lernen muss. Wie oben beschrieben, wenn irgendeine Prüfung ansteht und ich lerne dafür nicht und tu irgendwas anderes (muss nichtmal zocken sein) hab ich ein total schlechtes Gewissen. Das ist manchmal zwar ziemlich nervig, aber eigtl ganz praktisch.

    Als zweites kommt dann meine Freundin. Sie ist mir einfach verdammt wichtig und ich möchte so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen. Hatte zwischendrin mal ne Phase wie blue sie im Eingangspost beschreibt, aber dazu nachher mehr.

    Dann kommen meine Freunde bzw meine Family. Wobei ich zugeben muss, dass ich beides momentan ziemlich vernachlässige, eben weil meine Ausbildung so zeitintensiv ist und ich fast den Rest meiner Freizeit bei meiner Freundin bin. Aber mindestens zweimal im Monat hab ich mir fest vorgenommen, jeweils mit beiden was zu machen. Und das funktioniert bisher eigtl auch ganz gut.

    Zum Schluss kommen dann die Videospiele. Sie kommen wirklich erst dann, wenn es nichts anderes zu tun gibt.


    Nun zu der oben genannten Phase: Ich hatte Anfang des Jahres auch mal so eine Phase, da hab ich, wenn ich bei meiner Freundin war, immer an Resident Evil Revelations gedacht (nun wahrlich nicht das Suchti-Spiel schlechthin) und hab ständig auf die Uhr geschaut, wann es denn endlich spät genug ist um zu gehen. Ich kann also zumindest zum Teil schon nachvollziehen, wie es anderen geht. Hab mich immer ganz schlecht gefühlt, weil ich ja eigtl Zeit mir ihr verbringen will/wollte, aber eigtl ganz dringend nach Hause wollte, um noch schnell ne Stunde zu zocken. Ich würde das nicht als Sucht bezeichnen, aber die Besuche waren in dieser Zeit eher lästige Pflicht, als das sie wirklich Spaß gemacht haben. Nach gut einem Monat war das aber Gott sei Dank vorbei, ich hab mich nämlich zunehmend schlechter damit gefühlt und hab mich dann gefragt wo das hinführen soll. Hinzu kam, dass Resi ein Spiel mit Ende ist (auch der Coop ist irgendwann mal vorbei), was das ganze noch begünstigt hat.

    Im Juli/August diesen Jahres hatte ich mich dann auf "die Stämme" angemeldet. Nen wirklichen Grund gabs nicht, war einfach neugierig und der Faktor "lernen" viel weg, weil in dieser Zeit Schulferien waren. Ich hab aber ziemlich schnell gemerkt, dass mir das nicht gut tut: Gut eine Woche lang lief ständig der PC, weil man ja zwischen den einzelnen Entwicklungsstufen ne Zeit lang warten muss. Wieder war es so, dass ich, wenn ich bei meiner Freundin war, zeitweise daran denken musste, dass ich mich jetzt dann mal für 5 Min. abseilen muss, um das Hauptquartier ne Stufe höher zu bekommen. Wie gesagt, dass ging nicht sehr lange, weil ich gemerkt habe, dass das wieder in eine falsche Richtung geht und hab mich seit Mitte August nichtmehr eingeloggt. Auch weil dem Stamm, bei dem ich war, im internen Forum die Diskussion um den Premium-Account losgegangen war und die Leiter von den Mitgliedern forderten, sich diesen über kurz oder lang zuzulegen, um konkurrenzfähig zu sein. Da ist bei mir dann entgültig der Groschen gefallen, dass das einfach nicht mein Ding ist. Ich werde auch nie verstehen, wie man für solche Browsergames reales Geld ausgeben kann. Sicher ist aber, dass das heutzutage eine wahre Goldgrube darstellt, wie es ja oben schon genannt wurde.


    Was das Thema "ich zocke lieber Abends (online), als dass ich mich irgendwo vollaufen lasse" angeht. Ich denke, dass in unserer Gesellschaft "reale" Freunde einfach noch mehr gelten als jene, die man nur übers Internet kennt. Wenn man es mal ganz objektiv betrachtet, macht es wirklich keinen allzu großen Unterschied, ob ich jetzt mit jemanden über Skype quatsche/chatte, oder ich mich mit jemanden irgendwo in einer Kneipe verabrede. Aber ich denke, dass muss jeder für sich selbst entscheiden. Wobei ich selbst auch den direkten Kontakt mir der Person bevorzuge...
    Wobei es schon richtig ist, wenn jemand exzessiv Sport treibt (war bei mir auch mal so, bin täglich auf dem Fußballplatz gehangen), dann spricht ja auch niemand von Sucht. Bei mir war dann aber so, dass mir der Leistungsdruck einfach zu viel geworden ist. Ich war eigtl richtig gut, aber dieses ständige gewinnen müssen hat mir irgendwann nicht mehr gepasst. Da war es dann auch wirklich so, dass dieses Hobby bei mir nur noch Stress ausgelöst hat und keinen Spaß mehr gemacht hat. Hab dann nach 15 Jahren aufgehört...

  9. #29

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    Kritisches Denken hat nichts mit Überwindung, das hat etwas mit menschlichem Verstand zu tun.

    Zocken wird vor allem in der Pubertät unter Prollojungen meist noch als harmlos angesehen, vor allem, wenn es sich dabei um eine Clique handelt. Das ist auch der Grund, warum viele so früh garnicht erst einsehen wollen, dass sie in gewisser Weise gefährdet sind. Den Fehler habe ich vor einigen Jahren auch gemacht und sitze seitdem nun in einem Boot im Bermuda-Dreieck.
    Es ist schwer, sich da rauszurudern. Zumal man den richtigen Weg finden muss und vor allem die Zeit und Stärke, diesem Zwang aus den Weg zu gehen. Schwierig ist es, ich versuch's seit fast drei Jahren jetzt und ich vermute, dass ich so langsam die tragischste Endphase erreiche, in der mich das Leben vor einem Frontalaufprall mit einem Ultimatum warnt: Meine Ausbildung (also meine Zukunft) oder Videospiele. Und in der Hinsicht reagiert jeder normale Mensch sicherlich gleich - die eigene Zukunft sollte man sich nicht wegen Videospielen ruinieren. Das ist es irgendwie nicht wert.

    Ich will an dieser Stelle nur mal einhaken und von meinem persönlichen Bericht erzählen. Ich habe im Kreise meiner Familie das Thema angesprochen und alle haben mir zugestimmt, dass ich ein Problem. Ab November wird sich das nun ein wenig zügeln alles, d.h. sowohl mein Drang, alles kaufen zu wollen als auch der Zwang, die Konsole bedingungslos einzuschalten, sollen runtergeschraubt und reguliert werden. Meine Geschwister haben sich mir angeboten, mir immer mit Ablenkung zu dienen und meine Eltern kontrollieren meine Ausgaben (was die ja eh schon tun ). Die Unterstützung von Freunden bleibt aus - wie sollen mir Freunde helfen, wenn ich seit Jahren alleine bin? Das kann sicherlich der traurige Nebeneffekt meiner Sucht gewesen sein, jedoch war ein anderes Problem da: Mein Aussehen. Ich habe bis vor einem Jahr noch 130 kg gewogen und bin mittlerweile bei 95 kg. Ich will bis zu meinem Geburtstag noch die 85 kg erreichen, damit ich mein Wunschgewicht erreiche. Mittlerweile stehe ich zu mir selber und bin auch ein selbstbewusster junger Mann, allerdings sind Freundschaften für mich ein Tabu, weil ich viel zu oft reingelegt und ausgenutzt wurde (was man als Streber leider viel zu oft erlebt).
    Jedenfalls finde ich hin und wieder einige Leute, mit denen ich klarkomme. Aber ich hüte mich sehr davor, mich zu sehr auf diese Leute einzulassen. Das beste Beispiel war das jetzige Wochenende, als ein Azubi-Kollege seinen Geburtstag feiern wollte. Ich bin nicht gekommen, weil für mich eine Geburtstagsfeier bedeutet, dass wir befreundet sind und alles gut ist. Nur lasse ich mich nicht wie jemand behandeln, den man flüchtig kennt. Entweder man steht zu seinen "Freunden" oder man bleibt flüchtige Bekannte. Das reicht mir völlig.

    Was ich damit eigentlich sagen wollte, um mal den Seelenstriptease zu beenden: Unterstützung benötigt man bei diesem Problem und ich sehe, dass trotz Steinewerfens meine Familie hinter mir steht. Auch wenn es ein total lächerliches Thema, weil wir im Nachhinein über diese Diskussion lachen mussten, ist es dennoch ernst - man will schließlich nicht den Anschluss verlieren. Unter keinen Umständen. Und Lust dazu habe ich keine. Ich spreche da sicherlich für jene Leute, die unter den ähnlichen Problemen wie ich zuvor.

  10. #30
    Avatar von blue88
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    Zitat Zitat von Nicki05 Beitrag anzeigen
    Aber eines habe ich gelernt. Die, die von heut auf morgen einen Schlussstrich ziehen nd komplett aufhören, dass sind die die auch nach ein paar Monaten oder Jahren wieder rückfällig werden.
    Ich denke da gibt es unterschiedliche Suchttypen. Ich kenne mein Suchtverhalten ziemlich gut (und doch fällt es so schwer sich dagegen zu wehren), da ich früher relativ viel geraucht habe (Schachtel/Tag). Immer wenn ich versucht habe nach und nach aufzuhören, bin ich innerhalb von zwei Wochen wieder bei der alten Ration gewesen - das habe ich auch bei vielen anderen beobachten können, die versucht haben auf diese Art aufzuhören. Nur sehr wenige haben es mit der "Nach-und-nach-Methode" geschafft aufzuhören.
    Ich habe erstmal von einem Tag auf den anderen aufgehört zu rauchen und monatelang nicht geraucht. Aber irgendwie konnte ich mich nicht damit abfinden, wirklich nie wieder zu rauchen. Seitdem rauche ich im Urlaub oder am Wochenende und bin da irgendwo bei einer Schachtel pro Wochenende. Das ist zwar rational betrachtet schlimmer als gar nicht, aber besser als die siebenfache Portion.

    Wichtig war einfach erstmal lange komplett wegzubleiben, um die schlechte Gewohnheit aus meinem Alltag loszuwerden, so kann man es dann nach einem "Rückfall" auf ner Partynacht am nächsten Tag einfach wieder sein lassen.

    Ich denke/hoffe, dass es beim Zocken genauso sein wird. Im Moment denke ich aber erstmal nur an's aufhören, um es aus meinem Alltag loszuwerden.
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