Spielsucht

[Tiago]

Statistisch gesehen sind die Leute am erfolgreichsten mit dem Aufhören die entschlossen von einem Tag auf den anderen aufhören.

Find das aber ehrlich gesagt ganz schön krass wie viele sich hier im Forum zumindest als gefährdet ansehen... Für mich ist das einfach ein großes Hobby und Teil meines Nerdtums und natürlich irgendwo eine Menge Gesprächsstoff, aber ein zwanghaftes verhalten, bzw Entzugserscheinungen hatte ich noch nicht. Was diese Story rund um Resident Evil angeht: Sowas ist normal. Da braucht man auch nicht für süchtig sein. Ist ein Buch/Film/eine Serie spannend will man auch unbedingt wissen wie es weiter geht.

[Sepp]

Kritisches Denken hat nichts mit Überwindung, das hat etwas mit menschlichem Verstand zu tun.

das sehe ich anders. Zu erkennen, dass etwas ziemlich verkehrt läuft im Leben, dazu gehört, finde ich, schon sehr viel.

Was diese Story rund um Resident Evil angeht: Sowas ist normal. Da braucht man auch nicht für süchtig sein. Ist ein Buch/Film/eine Serie spannend will man auch unbedingt wissen wie es weiter geht.

Nicht falsch verstehen, ich wollte mich keineswegs in die Ecke des "suchtgefährdeten" stellen, ich weiß selbst, dass ich das in keinster Weise bin. Meiner Meinung nach wird heutzutage sowieso viel zu schnell zur Diagnose "Spielsucht" gegriffen. Ich wollte lediglich sagen, dass ich die "Gedankengänge" derjenigen, die wirklich süchtig sind, zumindest zum Teil nachvollziehen kann was diese zwanghaften Besuche bei der Freundin/Freunden/Familie angeht.

[Donkey Kong]

Alle Suchten sind auf gewisse Weise gleich, jeder muss für sich entscheiden ob er von einer betroffen ist oder nicht. Ein Alkoholiker ist nur durch die Selbsterkenntnis ein Alki, die Ärzte raten nur seinen Konsum aus gesundheitlichen Gründen zu reduzieren. Ein Spielsüchtiger, der zum Beispiel an Automaten in der Spielhalle sein ganzes Geld verzockt, ist ein Konsument, bis er erkennt dass es eine Regularität ist, da ist der Aspekt noch zur Erkenntnis leichter, weil sich ein starker Verlust im Gedlbeutel präsentiert. Gefährdet sind wir alle und jederzeit, sobald man die Kontrolle verliert. Das bedeutet im Klartext dass, wenn der erste Gedanke oder die erste Tat, die man nach dem Aufwachen hat und macht, immer gleich ist und nicht durch biologischen Drang geprägt wird, man von dieser Sache abhängig ist. So macht sich eine Sucht am deutlichsten spührbar, das kann selbst eine Person sein, in die man sich zum Beispiel verliebt hat. Die Selbsterkenntnis sorgt dann lediglich nur dafür Rücksicht zu erhalten, die bei vielen in Richtung Selbstmitleid geht. Der nächste Schritt ist dann oft irgendwelche Therapien, wo man sich gegenseitig bemitleidet und aber gleichzeitig stärkt.

Auf der anderen Seite gewöhnt sich der Mensch schnell an die verschiedensten Dinge und die "Verschmelzung" mit einer digitalen Sache könnte auch eine Form der Weiterentwicklung sein. So müssen auch Menschen mit Herzschrittmachern abhängig von einem Gerät ihren Alltag bewältigen oder andere kuriose Sachen. Der Vergleich ist etwas weit hergeholt, aber ich bin mir sicher, dass spätestens in einigen Jahrzehnten dieser Gedanke sich in der Realität weiter finden wird, da wir immer mehr von elektronischen Dingen abhängig werden, der uns als "Fortschritt" verkauft wird.

[XOR.it]

Statistisch gesehen sind die Leute am erfolgreichsten mit dem Aufhören die entschlossen von einem Tag auf den anderen aufhören.[...]

Der Meinung bin ich auch. Der erste Moment ist dann erstmal "dafuq. D:", aber wenn man nach und nach eine andere, NATÜRLICH SINNVOLLERE Beschäftigung findet, dann ist das ein guter Anfang.
btw ist mein 3DS jetzt samt Spiele verpackt und verschlossen, irgendwo weg. Kurzschlussreaktion, ging nunmal nicht anders. Gestern Abend war mir redlich langweilig... Aber dann konnte ich endlich mal mein riesiges IT-Handbuch lesen.

Ich wäre ja mal froh darüber, Videospiele mein Hobby und nicht mehr mein täglich Brot nennen zu können.

[nostri]

Ich wäre ja mal froh darüber, Videospiele mein Hobby und nicht mehr mein täglich Brot nennen zu können.

Ich persönlich glaube, daß das bei dir nicht mehr möglich ist, da die Gefahr einfach zu groß ist, wieder Rückfällig zu werden, so wie ein Alkoholiker eben auch nie wieder was alkoholisches trinken darf. Nicht umsonst gibts dort die Ansicht "Ein Schluck und du bist wieder drin"
Auch bei Zigaretten ists so, hatte damals 2001 in Wacken mit dem rauchen aufgehört, einfach so, nach einem Jahr gings mir dann nicht so gut (Frauengschichterl) und da ich nie der große Trinker war, hab ich mir ein Packerl Zigaretten gekauft und war wieder drin. Es geht wirklich so einfach, einmal ziehen, es schmeckt grauslig, zweimal ziehen und man ists wieder gewohnt. jetzt bin ich seit ende Juni wieder rauchfrei, wieder von einem Tag auf den anderen. Und ich weiß, sobald ich mir von jemanden beim Weggehen eine abschnorre, werden am nächsten Tag selber welche gekauft.

[XOR.it]

Die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt. Und vorallem nach meinen endgültigen Erfolg, endlich abgenommen zu haben, vermute ich, dass ich das mit den Videospielen auch ordentlich in den Griff kriegen kann. Der Wille gehört auch dazu.

[nostri]

natürlich, und ich wünsche es dir

[blue88]

Ich persönlich glaube, daß das bei dir nicht mehr möglich ist, da die Gefahr einfach zu groß ist, wieder Rückfällig zu werden, so wie ein Alkoholiker eben auch nie wieder was alkoholisches trinken darf. Nicht umsonst gibts dort die Ansicht "Ein Schluck und du bist wieder drin"
Auch bei Zigaretten ists so, hatte damals 2001 in Wacken mit dem rauchen aufgehört, einfach so, nach einem Jahr gings mir dann nicht so gut (Frauengschichterl) und da ich nie der große Trinker war, hab ich mir ein Packerl Zigaretten gekauft und war wieder drin. Es geht wirklich so einfach, einmal ziehen, es schmeckt grauslig, zweimal ziehen und man ists wieder gewohnt.

Ich würde immernoch sagen, das kommt auf den Suchttyp an (siehe meinen letzten Post). Neben mir kenne ich noch 2 Leute, die von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufgehört haben, nachdem sie bei etwa einer Schachtel pro Tag waren und die an einem Partyabend mal ein paar Kippen rauchen können, ohne sich am nächsten Tag immernoch danach zu sehnen. Ehrlich gesagt finde ich es meistens direkt nach dem Aufstehhen einer solchen Nacht wieder total ekelhaft auch nur an eine Zigarette zu denken.
Leider gibt es zu viele, die sich dann enttäuscht fühlen, weil sie die Nacht davor "schwach" waren und dann aus Enttäuschung über ihr "Scheitern" sich auch am nächsten Morgen wieder eine anstecken. Dann ist man natürlich wieder im Teufelskreis drin.

Btw habe ich seit dem Eingangspost nicht mehr gezockt. Zu Zeiten zu denen ich wenig zu tun hatte, war das ziemlich hart und ging bis zum Zittern und Augenzucken. oO Dafür war ich die letzten Tage ausgeschlafen bei der Arbeit! Das kam bestimmt schon 2 Jahre nicht mehr vor. Und etwas Sport + Japanisch lernen + Einkaufen + 2 Überstunden haben auch noch in die letzten Tage reingepasst! Ich fühle mich wie ein Teenager der mit dem Rauchen aufhört und dann merkt, wieviel Geld er auf einmal hat, nur dass das Geld in diesem Fall Zeit ist.

[crimsonidol]

Bei mir persönlich habe ich ehrlich gesagt wenig Bedenken dass es in eine Spielsucht ausartet. Einfacher Grund ist die Tatsache dass ich seit über eine Woche nicht mehr wirklich gespielt habe (habe vor gut einer Stunde vielleicht zehn Minuten PSP gezockt) und auch keine wirklichen "Entzugserscheinungen" bekomme, wenn ich mal längere Zeit nicht spiele. Vor ein paar Jahren (2000 bis 2004) war es aber durchaus heftiger. Da habe ich eigentlich den ganzen Nachmittag damit verbracht und auch nicht wirklich was anderes gemacht und habe auch teilweise den Tag darauf hingearbeitet.

Mein Problem seh ich eher in einem anderen Bereich: Ich hocke zuviel vorm Laptop... Wobei ich da auch versuche das ein bisschen zu reduzieren, auch wenn dort mein Spieltrieb sehr hoch ist (aber nicht im Sinne von "Zocken" sondern eher mal diverse IT-Themen auszuprobieren --> Hardware flashen, diverse (unnütze) Dienste aufsetzen, Programmieren...) xD