Zitat Zitat von Sepp91 Beitrag anzeigen
Hab gestern Abend "Die Hungrigen und die Satten" von Timur Vermes beendet.

"Er ist wieder da" hat mir unglaublich gut gefallen, einfach weil da alle ihr Fett weg bekommen: die Politik, die Medien, die Gesellschaft,... Und auch der Nachfolgeroman hat eine interessante Ausgangslage. Es geht darum, dass sich 300.000 Flüchtlinge aus Afrika zu Fuß auf den Weg nach Europa buw Deutschland machen. Begleitet wird das Ganze von einer deutschen Starmoderatorin inkl Kameras als Reality-TV Format.
Zeitweise regt der Roman auch zum Nachdenken an über unsere aktuelle Gesellschaft, bzw werden Abläufe und Denken in der Medienlandschaft und Politik überspitzt dargestellt. Genauso oft werden aber leider plumpe Klischees aufgeführt, die mir zumindest eindeutig zu viel waren. Gipfeln tut das ganze dann im großen Finale:

Spoiler
die Flüchtlinge stehen tatsächlich vor der deutschen Grenze, die deutsche Regierung hat an der Grenze einen riesigen Elektrozaun aufbauen lassen. Zuletzt wird der Zaun zwar eingerissen, aber vorher werden erstmal einige hundert zu Tode gequetscht (ja das wird beschrieben in aller Ausführlichkeit) und zuletzt geht ein Bombenabgriff auf die Flüchtlinge nieder, den so gut wie keiner überlebt. Auf den letzten Seiten wird angedeutet, dass der Angriff von den USA oder von Israel (?) ausgehen soll, die einen krassen Rechtsruck Deutschlands verhindern wollten


Wäre das Ende offen gewesen, hätte ich damit noch leben können, aber dieses Ende lässt einen sehr bitteren Nachgeschmack. Bekommt von mir leider das Prädikat "nicht lesenswert/hörenswert"
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich fand das Ende ziemlich krass vor allem weil das beschriebene Szenario ja gar nicht mal so unwahrscheinlich ist. Gerade diese Deutlichkeit mit der das ganze beschrieben wird soll aufrütteln denke ich.