1. #1
    Avatar von Andi
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    Die Gamingszene: Back to the roots, please.

    An welche Zielgruppe richteten sich Games vor 10 Jahren? Fast ausschließlich "richtige" Coregamer, solche Leute, die in den Games aufgegangen sind und für die ein bestimmtes Spiel alles war.
    Erinnern wir uns an die Zeit, wo Ocarina of Time auf den Markt kam. Außer der Gamerschicht (Kids bis junge Erwachsene) ist niemand so wirklich auf den Hype eingangen. Damals war es noch eine Szene. Leute trafen sich in Videogameschuppen um über ihre Lieblingsgames zu quatschen und man führte lange und ausschweifende Dialoge mit den Verkäufern über die Games. Beide Parteien hatten einen riesen Spaß dabei.
    Die Games damals sollten den Fans gefallen und nicht bloß zur Anschaffung von Geld dienen (natürlich wars auch ein Faktor, aber der war damals noch nicht so hoch angesiedelt). Man wollte eine Welt bereitstellen in die die Fans, die bereitwaren, eintauchen konnten und wir sind darin aufgegangen und haben aus dem Spiel auch den letzten Tropfen rausgeholt alles erkundet und sind auf Glitches und Bugs gestoßen und es sind teilweise sogar ganze Legenden entstanden. Bestes Beispiel dafür ist das Triforce in Ocarina of Time:
    Über jahre häuften sich Theorien an, wo es denn zu finden sei und die ganze Gamingszene stellte sich dieselbe Frage: Gibt es das Triforce wirklich in OoT? Fans verbrachten Monate vor der Konsole um diesem Phänomen nachzugehen. Mitlerweile ist bewiesen, dass es kein Triforce gibt aber damals hat jeder jede Theorie verfolgt und es gibt zich Seiten wo man dies noch nachlesen kann.

    Nun mal ein Sprung 10 Jahre weiter. Mitlerweile sind Games Massenware und ähneln mehr Hollywoodstreifen als Games, wo man jeden Winkel absuchen kann. Meist sind die Games linear und wenn sies nicht sind gibts nur wenig zu entdecken, da die Programmierer selbst wohl weniger Hingabe haben als die damaligen bzw sie dazu getrimmt werden schnell viel zu produzieren. Sonic ist da ein Beispiel.
    Nintendo, früher das Herz der Gamerszene, ist nun der Massenware beigetreten und fabriziert (oder lizensiert) nur noch Casualmüll oder blutigen Crap, der nur zeigen soll, dass die Wii auch anders kann, wenn sie will, ätsch.
    Ein anderes Beispiel ist Resident Evil. Damals wurden zwar weniger Titel verkauft als heutige Hollywood Blockbuster wie Resident Evil 4, aber die Fans von damals haben die Story und die Inszenierung geliebt. Resident Evil 4 hatte wenig mit dem Rest zu tun und Resident Evil 5 kann man einfach durch einen Haufen Schlümpfe ersetzen und die Namen abändern und man hätte ein Spiel von dem keiner sagen würde "Hey das is doch ein Resident Evil Sequal".

    Wo bleibt die Hingabe zu den Spielen? Warum werden Games immermehr zur Massenware und man findet wirkliche Fans nur noch in kleinen Videospielläden oder im Internet? Wie wird das in weiteren 10 Jahren aussehen?

    (Versteht mich nich falsch die neuen Games machen Spaß un so aber mir fehlt irgendwas.)

    Achtung: Manche Formulierungen meinerseits könnten höchst unpassend und undeutlich formuliert sein. Sorry dafür xD
    Geändert von Andi (23.03.2009 um 00:53 Uhr)

  2. #2
    Avatar von donpimo
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    ich bin da voll und ganz deiner meinung .

    wenn ich das neue controller patent von sony sehe kann ich mir schon fast denken was wir "core" gamer in zehn jahren sind,nämlich nur noch eine gamer randgruppe
    mit resident evil hast du auch ein sehr schönes beispiel für die evolution von games genannt,
    mir haben teil 4 und 5 zwar auch nen heiden spaß gemacht aber ein traditionelles resi mit heutigen grafik standart, tollen rätseln und gruseliger atmo wäre sicher für die fans interessanter gewesen als ein wie soll ichs sagen "third person rail survival Shooter".
    noch ein beispiel ist zelda TP was natürlich auch super ist aber halt kein neues ocerina of time
    es muss halt alles für die breite masse zugeschnitten sein und für core gamer wird dann eben ein ego shooter nach dem anderen auf den markt geschmissen und innovative spiele wie z.b. little big planet oder mirrors edge sind mangelware .
    meine hoffnung für die nächsten zehn jahre ist das sich zumindest MS etwas auf die core gamer konzentriert denn bei sony und nintendo sehe ich da schwarz
    Kommt ein Mann beim Arzt

  3. #3
    Avatar von KaiserGaius
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    Ich bin sicherlich auch kein Freund der jetzigen Entwicklung, allerdings muss man die History der Spieleentwicklung auch von der Warte der Nichtspieler aus sehen. Als Nichtspieler hat mich ein Spiel wie Zelda nicht interessiert und ich wäre auch niemals in einer Statistik aufgetaucht. Von daher freue ich mich als Nichtspieler natürlich über die aktuelle Entwicklung, die auch mir das Videospielen näher bringt. Auf der anderen Seite stehen natürlich die Fan-Spieler (ich mag Casual-Core nicht mehr schreiben). Für die Fan-Spieler scheinen weniger Spiele zu erscheinen und das was erscheint bietet meistens nicht mehr den gleichen Inhalt wie frühere Spiele. Kann mich gut erinnern, wie ich in Banjo Kazooie durch die Level gelaufen bin und mich an die unmöglichsten Stellen gestellt habe, nur um zu sehen wie das Level dort aus der Ego-Sicht ausschaut. Heute kann man froh sein, wenn die optionale Ego-Sicht noch im Spiel mit drinn ist.

    Allerdings muss man die Marktentwicklung auch bezüglich des veränderten Käufermarktes betrachten. Ein Schiff fährt immer dorthin, wo es die meisten Fische gibt. Wenn ich ein ordentliches Spiel vermarkten will und dieser Markt nur 2/10 des Gesamtmarktes ist, gleichzeitig aber 8/10 des restlichen Marktes mit einem anderen Produkt erreichen kann, dann wähle ich natürlich das Produkt, dass den meisten Umsatz gewährt. Bezugnehmend auf die vielen Übernahmen kleinerer Studios und dem Studiosterben auf Grund schlechter Verkaufszahlen der Fan-Spiele ist die Entwicklung auf dem Markt also nicht unbedingt schlecht.

    Dennoch kann ich verstehen, dass man sich als Fan-Spieler nach all den Jahren ausgestoßen fühlt. Wo man früher nach als Randgruppe in der Gesellschaft bezeichnet wurde, ist man heute auf einmal Randgruppe in der Branche. Sogar die gängigsten Spielprinzipe werden igonriert. Mit wievielen Konkurrenten musste sich Mario im Lauf der Geschichte rumschlagen? Banjo-Kazooie, Vexx, Sonic, Rayman etc. Heute ist keiner mehr ein ernstzunehmender Konkurrent, geschweigeden überhaupt noch auf dem Markt vertreten. Ich glaube was aktuell geschieht lässt sich als Lizenzsterben zugunsten des finanziellen Umsatzes definieren.

    Was die Spieler außerhalb von Nintendos Reichweite anbelangt, so glaube ich das die Bewegungsfreiheit der früheren Spiele auch zum Teil mit der Unerfahrenheit der Entwickler zu tun hatte. Würde RE heute zum allerersten Mal erscheinen, der erste Teil würde heute nicht so aussehen, wie vor 13 Jahren (hey es sind sogar genau 13 Jahre). Die Möglichkeiten der Entwickler haben sich weiterentwickelt, genauso wie das Verhalten der Spieler. Raum gibt es nur da, wo er auch sinnvoll eingesetzt wird. Also nichts mehr mit "überflüssigen" Flächen, die nur angelegt wurden, um irgendetwas zu kaschieren oder weil man nicht wusste, was man sonst mit dem Platz machen sollte.

    Zu guter Letzt fällt natürlich auch die subjektive Beurteilung von Spielen ins Gewicht. Ich für meinen Teil kann sagen das ich nach 20 Jahren schon viel zu viel gesehen habe. Spiele hauen mich nicht mehr vom Hocker und ich bin auch schon am Überlegen ob ich nicht doch einem "normalen" Hobby nachgehen sollte, am Besten einem mit sozialen Kontakten. Die abschließende Gleichung ist aber schwer, denn letztendlich sind sowohl Spielspaß, Umfang, Tiefgang, Innovation und was es nicht alles für Faktoren gibt gleichbedeutend mit X, der Unbekannten.

    Nintendo ID: Kaiser-Gaius

  4. #4
    Avatar von purplepantywaist
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    Es gibt ja schon einen ähnlichen Thread, aber irgendwie ist das trotzdem mein Lieblingsthema.

    An welche Zielgruppe richteten sich Games vor 10 Jahren? Fast ausschließlich "richtige" Coregamer, solche Leute, die in den Games aufgegangen sind und für die ein bestimmtes Spiel alles war.
    Nintendo, früher das Herz der Gamerszene, ist nun der Massenware beigetreten und fabriziert (oder lizensiert) nur noch Casualmüll oder blutigen Crap, der nur zeigen soll, dass die Wii auch anders kann, wenn sie will, ätsch.
    Allerdings muss man die Marktentwicklung auch bezüglich des veränderten Käufermarktes betrachten. Ein Schiff fährt immer dorthin, wo es die meisten Fische gibt. Wenn ich ein ordentliches Spiel vermarkten will und dieser Markt nur 2/10 des Gesamtmarktes ist, gleichzeitig aber 8/10 des restlichen Marktes mit einem anderen Produkt erreichen kann, dann wähle ich natürlich das Produkt, dass den meisten Umsatz gewährt.
    Ihr habt alle soooo recht!

    Ein paar Dinge kann ich trotzdem hinzufügen:

    Wie ihr ja schon geschrieben habt, waren die Absatzmärkte früher kleiner und gleichförmiger. Jetzt sind sie größer und unterschiedlicher - Crapcasualmüll, Non- Games, Serious Games, Gore- Games müssen anders vermarktet werden.
    Es sind aber auch viele Kosten gestiegen: Mehr Rechenleistung bringt mehr Graphik, was deren Entwicklung verteuert. Die Anforderungen an Voice Acting sind wesentlich höher, erstens muss es drin sein zweitens darf es sich, zumindest auf englisch oder japanisch (deutsch hinkt da ja noch meilenweit hinterher) nicht unglaublich Mist anhören usw.
    Spiele werden teurer, und damit müssen sie sich sicherer verkaufen (siehe GaiusZ Post), sonst entziehen die Aktionäre dem Vorstand das Vertrauen. Damit sind Experimente und damit Innovation halt zu riskant geworden, mehr noch durch die Wirtschaftskrise.

    Aber ich habe 2 gute Nachrichten auch:

    1. Wiiware und andere derartige Plattformen bieten den Core- Spielen (ohne aufgeplusterte Graphik) durchaus eine Plattform, hier können sich die alten und neuen Studios auf die eigentlich Werte des Spielens rückbesinnen.

    2. Fan- Spieler (= Corespieler) sind zwar zahlenmäßig in der Minderzahl, aber sie geben viel mehr Geld für Spiele aus als Leute, die nur gelegentlich spielen. Mittel- bis langfristig werden sich also auch "richtige" Spiele für die Studios und ihre Aktionäre wieder bezahlt machen, ich denke wir durchwandern nur gerade ein Tal, das durch die Wirtschaftskrise künstlich verlängert wird. In ein paar Jahren spätestens ist wieder alles besser.


    Und nicht zuletzt, man hat ja auch Zweithobbies. Ich zb mache ab Herbst wieder Kurzfilme ;-)
    ...arbeitet munter auf sein erstes Burnout hin :(

    -> Katzenfotos
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