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  1. #11
    Avatar von VisitorQ
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    Ohne erst einmal weiter auf den Film einzugehen (werde ich evtl. morgen machen):
    Sehr gut!
    4/5

  2. #12
    Avatar von BlackMage
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    Hab ihn auch gesehen heute. Selten so eine bedrohliche Atmosphäre erlebt. So bedrohlich, dass man kaum atmen will, weil man in jedem Moment, in jedem Grashalm, etwas Schreckliches erwartet. Hat mich auf jeden Fall sehr gepackt, diese Inszenierung. 2-3 Szenen wirkten bei mir wirklich wie Ohrfeigen.

    8/10 auch von mir.
    Geändert von BlackMage (11.09.2009 um 00:17 Uhr)

  3. #13
    Avatar von Shiek
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    Kann man irgendwie im generell rausfinden, in welchen Kinos in Deutschland der läuft?

    Danke im Voraus.

    Edit: Okay, hat sich erledigt. Hier im Cinemaxx in Berlin läuft er.
    Geändert von Shiek (11.09.2009 um 00:36 Uhr)

  4. #14
    Avatar von VisitorQ
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    Mal ein paar Sätze zum Filmchen:

    "Lars von Trier" ist das erste was man in diesem Film zu Gesicht bekommt. Verschmiert, gespenstisch, in großen Buchstaben auf schmutzigen Hintergrund steht es da, bevor ein paar Sekunden später "Antichrist, der Titel des Filmes, eingeblendet wird. Dann beginnt auch schon der Prolog des Filmes, in wunderschönen s/w Bildern und mit Musik von Händel untermalt, sieht man wie sich die beiden Hauptdarsteller, Dafoe und Gainsbourg, innig lieben. Der junge Sohn der beiden beobachtet die zwei dabei eine Weile, schiebt dann einen Stuhl zum Fenster und springt aus genau diesem.

    Damit endet der Prolog und schon zu diesem Zeitpunkt hatte mich der Film voll und ganz gefangengenommen. Als reinen Horrorfilm kann man von Triers neustes Werk nicht wirklich bezeichnen. Es ist viel eher ein Vielschichtiges, intensives Familiendrama das immer intensiver, dramatischer und krasser wird. Ohne Gnade stößt einen der Film Stück für Stück auf einen gewaltigen Abgrund zu. Man weiß, dass der Film ausarten, blutig und schockierend werden wird, am liebsten würde man aufgrund dessen das Kino verlassen, man kann aber nicht... dafür ist das, was man auf der Leinwand sieht einfach zu faszinierend. Die beiden Hauptdarsteller Dafoe und Gainsbourg spielen beide grandios (Synchro ist übrigens ok, kann ich nicht bemängeln), vor allem Gainsbourg hat meiner Meinung nach die Palme in Cannes nicht ungerechtfertig bekommen.
    Die 104 Minuten vergehen wie im Flug, von Minute zu Minute wird es intensiver und gegen Ende hin wird man des öfteren in Versuchung geraten, die Hände vors Gesicht zu schlagen und vor Ekel/Anspannung aufzuschreien. Der Gewaltfakter des Filmes ist nicht ohne, die Gewaltszenen halten sich von der Anzahl her zwar in Grenzen, wenn aber eine kommt ist diese definitiv nicht ohne... Ins Splatterähnliche driftet der Film aber zum Glück nie ab, viel mehr wirken die Szenen so intensiv, weil die ganze Atmosphäre so bedrückend/verstörend ist. Antichrist ist also definitiv nichts für schwache Gemüter, für reine Gorefreaks übrigens noch viel weniger.

    Je länger ich über diesen Film nachdenke, umso besser gefällt er mir eigentlich. Antichrist ist eine emotionale, brutale und intensive Achterbahnfahrt die ich nur empfehlen kann. Ach ja: Wer den Film doof finden will, soll ihn doof finden. Ich mag Lars von Trier und wer ihn nicht mag ist noch viel blöder als Antichrist. ;-)

    Gewidmet hat von Trier Antichrist übrigens dem russischen Regiegott Tarkovsky, ob sich dieser über diese Widmung gefreut hätte wage ich an dieser Stelle einfach mal zu bezweifeln.

  5. #15
    Avatar von BlackMage
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    Zitat Zitat von VisitorQ Beitrag anzeigen
    Die beiden Hauptdarsteller Dafoe und Gainsbourg spielen beide grandios (Synchro ist übrigens ok, kann ich nicht bemängeln), vor allem Gainsbourg hat meiner Meinung nach die Palme in Cannes nicht ungerechtfertig bekommen.
    Spoiler
    Ich fand ihr hysterisches Geschrei am Ende sowas von angsteinflößend. Fast noch schlimmer als die Gewaltszenen.

  6. #16
    Avatar von Varuna
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    Ich habe mir den Film gestern Abend auch angesehen und ich hätte ihn mir anders vorgestellt.

    Zuerst mal gab es bis auf zwei, drei Ausnahmeszenen* nichts Skandalträchtiges oder spezielles zu sehen (meiner Meinung nach), was totale menschliche Abgründe darstellen würde (obschon es anders verpackt ist als in anderen Filmen). Ich hätte nach zwei, drei Kritiken und den Äusserungen hier einen wirklichen psychischen Angst machenden Film erwartet, aber bis auf einige Szenen verläuft alles ziemlich normal ab. Klar, ich hätte nicht alle drei Minuten brutale Szenen haben wollen, aber es ist nichts spezielles bis auf einige Szenen.
    Ich meine,
    Spoiler
    Szenen die Sex zeigen und auch den Phallus in Nahaufnahme, das gab es auch in Ken Park, Die Träumer, Meine Mutter, Liebe mich, Shortbus usw. Klar, ohne Gewalt und Blut, aber mit Sperma und Pisse, was auch nicht in jedem Film zu sehen ist.


    Was ich am besten fand war die Atmosphäre, die aber nur teilweise so richtig künstlerisch rüber kam. Vor allem die Eröffnungsszene in schwarz-weiss, Zeitlupe, der schönen Musik und den Nahaufnahmen und den wechselnden Szenen hat es echt in sich. Habe nichts Vergleichbares gesehen bisher. Toll gemacht! Am Ende die Szene gefällt mir auch gut, aber weniger. Im Wald hätte ich mir mehr solcher künstlerischer Szenen vorgestellt.

    Gemacht war der Film sehr gut, auch die Darsteller überzeugten (und auch die Geschlechtsteil-Doubles).

    Was mir weniger passte war die Handlung. Kind stirbt, Frau hat Angstzustände, die von Anfang an auch etwas gegen ihren Mann gerichtet sind.
    Spoiler
    Immer mehr gegen Ende hin. Sie ist also völlig durch gedreht, was immer klarer wird. Und mit der Spannung ist es meiner Meinung ab der Szene vorbei, in dem sie dem Mann dieses schwere Gewicht aufzwingt. Von da an geht’s nur noch um Verteidigung und Mordversuch. Nichts spezielles mehr. Alles, was vorher aufgebaut wurde, ist egal (Schuhe dem Sohn falsch angezogen, sprechender Fuchs, das Geschrei, das nicht vom Sohn stammte, Satan usw.), um am Ende wieder etwas Fragezeichen zu streuen (wieder die drei Tiere und all die Menschen).


    Klar, da kann man viel hinein interpretieren, was viele mögen, aber etwas mehr roter Faden durch die Geschichte hätte mir besser gepasst. Es fehlt damit etwas der Sinn.



    *
    Spoiler
    Blut ejakulierender Penis, abgeschnittene Klitoris
    What lies in the shadow of the statue? .

  7. #17
    Avatar von BlackMage
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    Interessant ist ja, dass der gute Herr von Trier genau mit dieser Prolog-Szene eher unzufrieden ist, wie man in dem Spiegel-Interview lesen kann. Ich fand die aber auch ziemlich toll.

    Ansonsten denke ich, muss man da gar nicht allzuviel in die Story hineininterpretieren. Was ich von dem Film mitnehme, ist vor allem die grandiose Atmosphäre, dieses schleichende, bedrohliche Herannahen der Katastrophe und dann die letzte halbe Stunde, in der sich alles entlädt.

  8. #18
    Avatar von VisitorQ
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    Nur weil die Medien aus diesem Film einen "Skandalschocker" machen wollen, heißt es ja noch lange nicht, dass Antichrist auch genau so ein Film ist. Da gibt es ganz andere Filme die einfach nur durch Gewalt, ohne Sinn und Verstand provozieren möchten. Von Trier erzählt in Antichrist eine Geschichte, und dies wenn man mich fragt wirklich gut.

    Wer anderes gucken möchte soll doch bitte zu Filmen wie "Philosophy of a Knife", "Scrapbook", "Guinea pig", "Hei tai yang 731" oder Ähnliches greifen... Man sollte sich dann aber nicht wundern, weitaus schlechtere Filme als Antichrist zu gesicht zu bekommen. ;-)

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