Vorweg: Game of the Year.
Ich habe Skyrim noch nicht gespielt, werde das aber ab nächster Woche nachholen. Ich bezweifle aber, dass es Dark Souls toppen kann.
Es gibt viele Aspekte an Dark Souls, die es so großartig machen. Der offensichtlichste, mit am meisten sogar beworbene ist natürlich erst einmal der Schwierigkeitsgrad. Der ist dermaßen hoch angesetzt, dass es eigentlich schon gar nicht mehr feierlich ist, dabei aber so überraschend
fair, dass es mich doch immer wieder verblüfft hat. Ich habe bereits im dazugehörigen Thread einiges geposted, wiederhole mich dazu aber sehr gerne: Es ist einfach nur beeindruckend, wie fies und gemein das Spiel einem Steine in den Weg legt, man als Spieler aber lernt diese zu akzeptieren und sich mit ihnen zu arrangieren. Einer dieser Aspekte ist die Tatsache, dass man Seelen sammelt, die zugleich als Erfahrungspunkte und Währung sind. Man steht ständig vor der Frage, ob man das nun in einen Levelaufstieg (und dieser bringt nur einen Statuspunkt für eine beliebige Eigenschaft mit sich!) oder in neue Zauber, Waffen und Rüstungen steckt.
Die Savepoints sind so gemein verteilt, dass man vor jedem Boss eine Menge Gegner erledigen muss - was dazu führt, dass man Anfangs einfach nur auf die Fresse bekommt, später aber eine perfekt einstudierte Taktik und ich würde fast sagen Choreographie im Tanz mit dem Feind erarbeitet. Präzise Steuerung und nur sehr selten verwirrende Kamerafahrten helfen bei dem Gefühl, dass wenn man gestorben ist, dann definitiv nicht weil das Spiel zu schwer, sondern weil man selbst zu schlecht ist.
Was immer wieder gerne vergessen wird, wenn man über Dark Souls spricht ist das Leveldesign. Selten so etwas kontinuierliches und grausam genial designtes wie diese Spielwelt gesehen. Man kann von überall Teile der nächsten Gebiete sehen, oder, wenn man sich mal zufällig umschaut, sieht man plötzlich am anderen Ende einer Schlucht oder an einem Kliff über einem einen Bereich, den man zuvor bereist hat. Durch Shortcuts wie Aufzüge oder versteckte Treppen kann man die Welt schneller bereisen und den Weg stets logisch nachvollziehen. Ladezeiten? Fehlanzeige.
Eine derart wunderschön zusammengesetzte, kontinuierliche Welt habe ich lange nicht gesehen. Und abwechslungsreich ist sie auch - man wandert durch Burgen, Katakomben, Wälder, eine Welt in einem Bild, die sich wohl im hohen Norden befindet und irgendwann ist man in einer sonngefluteten gothischen Kathedrale bis man schließlich in höllenartigen, unterirdischen Gefilden umherwandert. Und feststellt, warum einem diese Lavaseen so bekannt vorkommen - man hat sie bereits durch ein Loch in einer Felswand in einem anderen Level erahnen können.
Natürlich gibt es auch bei Dark Souls Kritikpunkte, denn kein Spiel ist perfekt. Diese sind aber allesamt zu verschmerzen, denke ich. Es gibt ein paar Stellen, wo man allzu leicht einfach nur in tiefe Schluchten stürzt und stirbt, was bei mir häufiger für einige Aufregung gesorgt hat, aber wohl einfach die gemeine Konzeption des Spiels mitträgt.
Auch funktioniert der Onlinemodus nicht so wirklich gut. Solange man nicht mit Spielern direkt interagiert, ist er wunderbar eingefügt, in andere Welten wird man aber nur äußerst selten teleportiert, da klappt irgendwas mit der Mitspielersuche nicht richtig.
Die Story ist auch nicht so wirklich das wahre und das Ende wirklich mehr als mau - das Spielerlebnis, die Freude und der Stolz nach jedem besiegten Boss, die Erleichterung nach erreichen eines Savepoints überwiegen deutlich und machen Dark Souls definitiv zum besten Spiel des Jahres für mich.