Wie Nintendo heute im Finanzbericht zum 3. Quartal des Geschäftsjahrs 2015 bekannt gab, hat der japanische Konzern das zweite Quartal in Folge schwarze Zahlen geschrieben. Dennoch zeigten sich einige Analysten bereits im Vorfeld der Veröffentlichung kritisch und äußerten ihre Meinungen gegenüber dem Wall Street Journal. So konnte Nintendo zwar durch gute Spiele starke Verkaufszahlen erreichen, das dritte Quartal sei aber ohnehin immer ein sehr verkaufsstarker Jahresabschnitt. Auch habe Nintendo erneut vom schwachen Yen profitiert.

Die Analysten raten Nintendo weiterhin dazu Smartphone-Spiele zu veröffentlichen, da dieser Markt zunehmend wachse. Bekannterweise hat Nintendo in der Vergangenheit aber bereits mehrfach geäußert, dass kein Interesse daran bestehe klassische Spiele für Smartphones zu entwickeln. Zugleich hoffen die Investoren auf weitere Details zu Nintendos Quality of Life-Plänen, mit denen sie in den Gesundheitsmarkt Einzug halten wollen. Dieses Projekt könnte bereits ab April 2016 in die zukünftigen Zahlen von Nintendo einfließen.
Weiterhin zeigen sich die Analysten von den Wii U-Verkaufszahlen in Japan enttäuscht. Laut dem japanischen Magazin Famitsu, habe die Wii U sich von April lediglich 429.146 Mal verkaufen können. Im selben Zeitraum des Vorjahrs waren es noch 657.641 Einheiten gewesen. Auch die Zahlen des 3DS seien laut des Famitsu von 3,6 Millionen Einheiten auf 2,5 Millionen Einheiten gesunken.

Im Finanzbericht hat Nintendo die Prognose von 40 Milliarden Yen Betriebsgewinn auf 20 Milliarden Yen nach unten korrigiert. Auch hier geben die Analysten Einblicke. Auf der einen Seite könne Nintendo sich weiterhin auf den schwachen Yen verlassen. So sei der Yen allein im 3. Quartal um 13% gegenüber dem US-Dollar und 5,6% gegenüber dem EURO gesunken, was dafür sorgt, dass Nintendos Produkte in Amerika und Europa profitabler sein. Ebenso dürfen die großen Ersparnisse nicht vergessen werden, die Nintendo in Dollar und Euro hält. Auf der anderen Seite dürften die Kosten ansteigen, wenn Nintendo die Produktion der Wii U fortsetzt. Die Produktionskosten eines Großteils der in diesem Jahr verkauften Wii U-Konsolen wurden bereits verbucht, weshalb die Verkäufe der Wii U in diesem Geschäftsjahr außergewöhnlich profitabel sind. Die Analysten von Goldman hielten bereits vor Bekanntgabe des Finanzberichts einen Betriebsgewinn von 25,8 Milliarden Yen für wahrscheinlicher und lagen mit ihrer Einschätzung erstaunlich weit richtig, wie Nintendo in seiner korrigierten Prognose zugibt.
Den Analysten fehlen laut Wall Street Jorunal fehlen den Analysten vor allem klare Verkaufstreiber, das heißt Spiele wie Super Smash Bros. oder Mario Kart 8. Sie zeigen sich besorgt, dass Nintendo keine weiteren starken Titel in Planung hat, die überzeugend genug sind sich eine Wii U oder 3DS zu kaufen. Spiele wie Mario Kart 8 sorgten als System-Seller alleine dafür, dass die Verkaufszahlen der Wii U merklich anstiegen. Die bisherigen Verkaufszahlen der amiibo-Figuren seinen in den Augen der Analysten auch eher enttäuschend gewesen.