Als die „Future Class“ vor einigen Jahren vorgestellt wurde, wirkte sie wie ein Aufbruchssignal für die Spielebranche. Das 2020 von Geoff Keighley ins Leben gerufene Future Class-Programm der The Game Awards war als Symbol für Vielfalt, Inklusion und die nächste Generation talentierter Kreativer in der Spieleindustrie gedacht. Junge Entwicklerinnen und Entwickler sollten dort eine Bühne bekommen, nicht nur für einen Abend, sondern als langfristige Unterstützung. Einige sprachen damals sogar von einem kleinen Netzwerk, das Türen öffnen und Karrieren verändern könnte.
Heute ist davon kaum mehr etwas übrig.
Laut einem Bericht des Guardian wurde das Programm ohne Ankündigung beendet. Keine neuen Jahrgänge, keine sozialen Medien, keine offizielle Seite. Die „Future Class“, einst als Leuchtturmprojekt gefeiert, ist still verschwunden. Zurück bleiben Menschen, die einmal dafür standen und sich nun fragen, was aus dem großen Versprechen geworden ist.
Ehemalige Teilnehmer berichten, dass der Glanz schnell verflog. Manche erzählen von fehlender Kommunikation, andere davon, dass ihr Engagement kaum Wirkung zeigte. Einige fühlen sich sogar benutzt: sichtbar gemacht, solange es in die Außendarstellung passte, danach jedoch ohne echten Rückhalt.
Besonders irritierend wirkt für viele die fehlende Transparenz. Welche Sponsoren beteiligt waren, wie Fördermittel eingesetzt wurden, welche Erwartungen an die Teilnehmer gestellt wurden, vieles blieb unklar. Und als Mitglieder der Future Class öffentlich Position bezogen, stieß ihr Engagement offenbar auf Schweigen.
Es ist ein stilles Ende eines Programms, das einmal viel versprochen hat: Vielfalt, Unterstützung, echte Förderung. Zurück bleibt die Frage, wie ernst große Events der Branche diesen Anspruch wirklich nehmen und ob die Spieleindustrie bereit ist, Verantwortung weiter als bis zu einer jährlichen Preisverleihung zu denken.





