In einem Interview im Anschluss an die 3DS-Konferenz stand Nintendos CEO, Satoru Iwata, Rede und Antwort. Er plauderte über die zukünftige Strategie der Firma und stellte seine Meinung zu den vielen Ratschlägen klar, die ihm aktuell beispielsweise von Investoren-Seite zugetragen werden.
Zu Anfang bekräftigte er, dass der 3DS im Software-Bereich von November an richtig anziehen werde. So sollen durch das gesamte erste Halbjahr 2012 viele wichtige Titel erscheinen. Damit möchte man dann endlich die Kritik am mageren Software-Lineup des neuen Handhelds in den Griff kriegen.
Außerdem gab er zu, dass der ehemalige Preis ein Hindernis gewesen sei, welches aber durch die Reduzierung beseitigt werden konnte. So erwartet Iwata, dass die Basis der 3DS-Nutzer bis zum Ende des Jahres stark wachsen werde. Er erklärte weiterhin, dass er keinen Zweifel bezüglich der neuen Preisgestaltung habe, nachdem sie vorher alle Möglichkeiten genau erörtert haben. Allerdings könne man immer noch nicht ganz sicher sein, ob es letztendlich wirklich die richtige Entscheidung gewesen sei. Seiner Meinung nach war es auf jeden Fall die beste Entscheidung und es war ein Schritt, der möglich wurde, nachdem man nach den Beratungen eine positive Antwort der anderen Führungskräfte erhalten habe. Eine weitere Senkung des Preises werde es auf jeden Fall nicht mehr geben.
Bezüglich des immer größeren Smartphone-Markts, deren Spiele und den damit verbundenen Zweifeln am traditionellen Geschäftsmodell mit Spielkonsolen, äußerte sich der Nintendo-Chef deutlich. Er glaubt nicht, dass das jetzige Modell auf einmal verschwinden wird. Im Gegenteil will Nintendo mit dem 3DS im diesjährigen Weihnachtsgeschäft sogar zeigen, dass diese Geschäftsidee noch sehr gesund ist. Er fügte jedoch hinzu, dass er nicht sagen könne, ob der Marktanteil des Konsolengeschäfts insgesamt für immer so bleiben werde. Aber Nintendo wird diesen Weg mit viel Zuversicht beschreiten, so seine Einschätzung. Der einzige Weg, um die Kritiker zu entkräften, die meinen, dass Nintendo auf dem Abstellgleis landet, ist, dass man beeindruckende Zahlen vorlegen muss.
Die Frage, ob man in Zukunft Freigaben für Smartphone-Spiele erteilen werde, dementierte Iwata deutlich. So etwas werde seine Firma überhaupt nicht in Betracht ziehen. Wenn Nintendo das machen würde, würde es kein Nintendo mehr sein, seiner Meinung nach. Eine eigene Abteilung für Hardware-Entwicklung zu haben, sei eine große Stärke. Und es ist die Pflicht des Managements, diese Stärke zu nutzen. Es sei vielleicht eine richtige Einschätzung, dass sie Gewinne machen würden, wenn sie begännen, Smartphone-Spiele zu entwickeln. Aber Iwata glaubt, dass seine Verantwortung nicht bei kurzfristigen Gewinnen liegt, sondern in der mittel- und langfristigen Wettbewerbsfähigkeit von Nintendo.
Mit der Klarstellung des Interviewers, dass man trotz Start der neuen Wii U-Konsole den Wii-Markt stabil halten müsse, räumte der Vorsitzende von Nintendo ein, dass es durch die Launch-Vorbereitung des Nintendo 3DS einige Löcher im Wii-Lineup gegeben habe. Aber das zukünftige Software-Angebot für die aktuelle Heimkonsole soll im Gegensatz zum letzten Jahr wesentlich stabiler sein im Gegensatz. Iwata glaubt, dass sie mit dem starken Lineup neue Energie in den Wii-Markt bringen können.
