
Wenn Bethesda eine Nintendo Plattform unterstützt, muss das schon etwas heißen. In der dreißigjährigen Geschichte des Publishers aus Rockville erschien gerade einmal ein Spiel für eine Nintendo Plattform, nämlich das Puzzle-Spiel Where’s Waldo“ für das NES. Kein Wunder, dass sich Nintendo bei der Switch-Ankündigung mit der Partnerschaft und Portierung von „Skyrim“ reichlich brüstete. Wie sich auf der gamescom nun für uns zeigte, tastet sich Bethesda aber nur zögerlich an Nintendo und die Switch heran
Skyrim für die Hosentasche
Bei der Switch-Version von „The Elder Scrolls V: Skyrim“ handelt es sich um das vollständige Spiel, wie es 2011 erschien. Mit enthaltenen sind die drei Addons Dawnguard, Hearthfire und Dragonborn. Allein der Umstand, dass „Skyrim“ auf einer mobilen Konsole wie der Switch funktioniert, ist beeindruckend. Immerhin trieb das Spiel bei seiner Veröffentlichung die PCs etlicher Spieler an ihre Grenzen. Die gesamte, riesige Spielwelt von „Skyrim“ nun sechs Jahre später in der Hosentasche bei sich tragen zu können, ist schon ein verrückter Gedanke.
Keine technischen Einbußen
Tatsächlich läuft „Skyrim“ auf der Switch ohne auffallende technische Probleme. In unserer etwa halbstündigen Anspielzeit gab es keine auffallenden Einbrüche der Bildrate und die Texturen und Auflösung wirkten sauber. Selbstverständlich ist eine Messe kein geeigneter Ort, um ein Spiel technisch auf Herz und Nieren zu prüfen, zumal wir uns nur in einem der ersten Spiel-Gebiete bewegen konnten. Der erste Eindruck stimmt es uns aber zuversichtlich und ließ zunächst keine Wünsche offen. Ungestört konnten wir so durch die schneebedeckte Berglandschaft streifen und einigen Banditen den Garaus machen. Wer „Skyrim“ bislang nicht spielen konnte oder einfach nur den Gedanken reizvoll findet das Spiel noch einmal im Hosentaschen-Format zu erleben, kann nach aktuellem Stand bedenkenlos zugreifen.

Ein fader Beigeschmack
Und dennoch bleibt bei der Portierung irgendwie ein fader Beigeschmack, der aber nichts mit dem zugrunde liegenden Spiel, sondern den Umständen zu tun hat. Erst letztes Jahr wurde „Skyrim“ für die PlayStation 4 und Xbox One neu veröffentlicht, noch dieses Jahr soll das Spiel für diverse VR-Plattformen erscheinen. Im Grunde handelt es sich aber in jedem Fall um das nunmehr sechs Jahre alte Spiel. Ja, die Switch-Fassung hat einige Alleinstellungsmerkmale. Seien es aber nun die „Zelda“-Inhalte, die amiibo-Kompatibilität oder die optionale Bewegungssteuerung – es wirkt zu lieblos aufgesetzt, um handfeste Alleinstellungsmerkmale zu liefern.
Bewegungssteuerung wie zu Wii-Zeiten
Leider ist der wohl interessanteste Aspekt, die Bewegungssteuerung, eine Enttäuschung. Entgegen der Botschaft aus dem Trailer, erkennt die Bewegungssteuerung keine unterschiedlichen Richtungen. Egal in welche Richtung man die Joy Con bewegt oder besser gesagt schüttelt, führt man denselben Hieb aus. Nutzt man den Bogen kann man per Bewegung zielen, allerdings funktionierte dies in „Breath of the Wild“ deutlich besser. Bethesda geht so mit der Portierung von „Skyrim“ für die Nintendo Switch nur wenige Risiken ein und liefert das bekannte Spiel, mit einigen aufgesetzten Neuheiten. Das mag in Anbetracht anderer aktuellen, besser durchdachten Portierungen wie „FIFA 18“ enttäuschend sein. Dass Bethesda sich aber überhaupt mit einer Nintendo-Plattform auseinandersetzt, ist dennoch ein wichtiger Schritt.
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Fazit
Wenn Skyrim“ Ende des Jahres für Nintendo Switch erscheint, dürften zwei Gruppen von Spielern zugreifen: Diejenigen, die mit „Skyrim“ bislang nicht in Kontakt kamen und das endlich ändern wollen. Und diejenigen, die auch sechs Jahre später vom Spiel immer noch nicht genug bekommen und es nicht glauben können die Welt von Skyrim im Hosentaschen-Format zu bereisen. Technisch machte „Skyrim“ auf der Switch einen makellosen Eindruck und sollte so beide Gruppen zufriedenstellen. Wer sich nicht zu den genannten Gruppen zählt, dem werden aber nur wenige, schwache Argumente für einen erneuten Kauf geboten.
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