Die Call of Duty-Reihe ist häufiger auf Nintendo-Plattformen erschienen als man denkt. Da wären zum Beispiel Call of Duty: Finest Hour” für Gamecube, „Call of Duty: World at War” das sogar für den Nintendo DS und Wii erschien oder „Call of Duty: Ghosts“. Die aktuelle Ankündigung von „Call of Duty: WWII“ bestätigt bisher lediglich die Plattformen PlayStation 4, Xbox One und PC. Wie wahrscheinlich ist da also noch ein Ableger für Switch?

Von späten Ankündigungen
In der Vergangenheit gab es bereits schon mal den Fall, dass Activision ein neues „Call of Duty“ ankündigte, sich aber bezüglich einer Nintendo-Version ausschwieg. Im September 2012 bestätigte man zum Beispiel erst, dass „Call of Duty: Black Ops 2“ für Wii U erscheinen wird, nachdem es bereits am 1. Mai desselben Jahres angekündigt wurde. Ähnlich, aber mit einer nicht ganz so massiven Lücke, kündigte man „Ghosts“ am 25. Juli 2013 nach der Enthüllung im Mai auch für Wii U an. Bei „Call of Duty: Advanced Warfare“ verfuhr man ähnlich, hier handelte es sich jedoch um eine Absage hinsichtlich einer Wii U-Version.
Daraus lernt man also, dass keine Ankündigung des Shooters für eine Nintendo-Plattform nicht bedeutet, dass eine Version dennoch existiert. Auch im Falle von „WWII“ könnte der Publisher noch etwas in der Hinterhand haben. Eine Switch-Version halte ich demnach nicht für unwahrscheinlich, was ich nachstehend auch weiter begründen möchte.
Pro
Die vorangegangenen Zeilen haben bereits bewiesen, dass sich Activision in der Vergangenheit nicht davor scheute, die erfolgreichste Shooter-Reihe für Nintendos Konsolen und sogar Handhelds zu veröffentlichen. Bei jenen Entscheidungen spielten mit Sicherheit auch die enormen Verkaufszahlen, beispielsweise der Wii, eine Rolle. Aber auch vor der kommerziell weniger erfolgreichen Wii U machte man keinen Halt. Den neusten Teil nun für Switch zu veröffentlichen würde sich demnach bei einer aktuellen Verbreitung von knapp 2,8 Millionen Konsolen lohnen. Wohlgemerkt: Release von „WWII“ ist am 3. November 2017.
Neben des Verbreitungsgrades von Switch könnte außerdem der Hybridfaktor für eine Veröffentlichung sprechen. Activision hätte die Möglichkeit, eine ganz eigene Zielgruppe, nämlich die der Handheldgamer, zu erreichen. Außerdem ergäben sich ganz eigene Möglichkeiten der spielerischen Umsetzung, denkt man zum Bespiel an einen LAN-Modus, wie er bereits bei „Mario Kart 8 Deluxe“ zum Einsatz kommt.
Ein weiteres mögliches Indiz dafür, dass man den Titel noch nicht für Switch angekündigt hat, könnte Nintendos aktuelles Verfahren hinsichtlich Ankündigungen von Spielen sein. Seit der Enthüllung von Switch im Januar 2017 gab es eigentlich keine Ankündigungen zu großen Spielen von Drittanbietern. Man könnte jetzt sagen, dann existieren sie wohl auch nicht, aber dies ist ja schlichtweg falsch. Von Ubisoft beispielsweise weiß man, dass man einiges in Petto hat. Aber auch hier fehlt es an konkreten Aussagen abseits der bloßen Titel und Gerüchte. Die Vermutung liegt also nahe, dass Nintendo die fette Katze zur E3 aus dem Sack lassen will. Bis dahin gilt allem Anschein nach absolute Schweigepflicht.

Contra
Selbstverständlich gibt es auch Gründe, die gegen eine Veröffentlichung von „Call of Duty: WWII“ sprechen. Im Wesentlichen liegen diese in der schwächeren Hardware von Nintendo Switch im direkten Vergleich zu Sony und Microsoft. Auf der anderen Seite stehen Veröffentlichungen von „Call of Duty: Black Ops“ oder „Call of Duty 4: Modern Warfare: Reflex Edition“ für Wii bei gleichzeitiger, damaliger Existenz von technisch besseren Versionen auf PS3 und Xbox 360. Die Frage ist hier also, ob man den Mehraufwand betreibt und an Texturen und Grafiken für eine Switch-Version schraubt oder nicht.
Bis zum 3. November vergeht noch einiges an Zeit, in der die Verkaufszahlen von Nintendo Switch weiterhin steigen dürften und Activision an einer möglichen Version arbeiten könnte. Haltet ihr „Call of Duty: WWII“ auf Switch für möglich oder wünscht es euch sogar?