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007: Ein Quantum Trost

von

Philipp

Dass James Bond und seine Lizenz zum Töten zu den größten und beliebtesten Filmserien zählt, kann niemand verleugnen. Die Filme weisen eine perfekte Mischung aus Action und Spannung auf und sorgen durch die netten Bond-Girls noch für die nötige Prise Romantik und Sexappeal. Die Spielumsetzungen hingegen konnten seit längerem schon nicht mehr an die alten Tage heranreichen, die Rare mit Golden Eye brachte. Nachdem Electronic Arts unter der James Bond-Lizenz jahrelang mittelmäßige Spiele veröffentlicht hat, hat sich Activision die Rechte geschnappt und versucht mit Ein Quantum Trost sowohl Spiele- als auch Film-Fans gleichermaßen zu begeistern. Ob den Entwicklern bei Vicarious Visions dieses Vorhaben gelungen ist, erfahrt ihr im Review.

Bond, James Bond

James Bond ist erneut mit Waffe und einer stahlharten Faust gewappnet unterwegs, um den Bösewichten weltweit das Fürchten zu lehren. Im Gegensatz zum ersten Bond-Spiel auf dem Nintendo DS spielt man Ein Quantum Trost“ allerdings nicht in der Ego-Perspektive, sondern aus einer isometrischen Ansicht. Dabei steuert man Daniel Craig in Pixelform durch Büroräume und andere Korridore, schaltet Gegner aus und sucht sich die Schlüssel für das Weiterkommen zusammen.

Das alles klingt bisher vielleicht nach Standardkost, bricht mit seiner außergewöhnlichen Steuerung allerdings aus den Grenzen heraus. Im Spiel werden nämlich die Befehle nicht über die Tasten an den Helden übertragen, sondern durch Touchscreen-Berührungen. So wird der DS zunächst wie ein Buch gehalten, will man nun, dass Bond nach rechts geht, muss man einfach den Touchscreen an der gewünschten Stelle berühren und schon huscht die Figur an den gewählten Ort.

Höhepunkt der Ungenauigkeit oder Genre-Revolution?

Aber auch im restlichen Spiel werden Berührungen den Tasten vorgezogen. Kommt man in einen Faustkampf, wird die Kamera direkt hinter dem Engländer platziert. Fortan zeichnet man die Schläge direkt auf den Bildschirm. Soll der nächste Schlag von rechts kommen, zieht man eine Linie von rechts nach links und schon wird die Attacke ausgeführt. Leider funktioniert das Blocken nicht annähernd so gut, denn die Erkennung lässt hier besonders zu wünschen übrig. Um einen gegnerischen Angriff abzuwehren, muss man nämlich die rechte beziehungsweise linke Seite des Bildschirms berühren und an dieser Position für einige Zeit verharren. Das Spiel registriert dabei zwar, dass sich der Stift an dieser Stelle befindet, denkt bei der kleinsten Bewegung jedoch, dass man zum Angriff ansetzen will und nicht zum Blocken. Dadurch steckt man mehr Schläge ein, als man abwehren kann.

Schussgefechte wurden ähnlich hakelig gelöst. Zum Schießen benutzt man zunächst eine beliebige Taste des DS, um die Waffe zu ziehen. Befindet sich nun ein Gegner auf der Karte, setzt man den Stylus an die Stelle und Bond beginnt zu schießen. Durch die unglückliche Kameraposition kommt es dabei allerdings nicht nur einmal vor, dass der Gegner zu weit entfernt steht, um ihn treffen zu können. Deshalb muss man für das Richtige Schießen fast schon zu nah an die Feinde heran, während man selbstverständlich einiges an gegnerischer Munition einstecken muss.

Technik

Die Entwickler von Vicarious Visions haben schon einige DS-Titel unter dem Auftrag von Activision entwickelt, deshalb ist es auch nicht mehr verwunderlich, dass es einige nette Effekte im Spiel zu bestaunen gibt. Die Decken und Wände spiegeln sich beispielsweise auf den perfekt polierten Steinböden und auch einige Areale wissen zu gefallen. Nichtsdestotrotz fallen die restlichen Grafiken eher ernüchternd aus. Die Figuren sind viel zu pixelig, eine gewisse Ähnlichkeit ist aber noch vorzuweisen. Weiterhin sehen viele der Animationen holprig aus und auch die Charaktermodelle haben mit ihren deformierten Oberarmen nicht viel mit Menschen gemein.

Für die Musik-Abteilung wurden einige der englischen Schauspieler angeheuert, weswegen auch relativ viele Stellen im Spiel synchronisiert sind. Auch die Musikstücke untermalen das Geschehen gut und ertönen klar aus den kleinen Lautsprechern des Nintendo DS.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Mit 007: Ein Quantum Trost hatten die Jungs und Mädels bei Vicarious Visions eine gute Gameplay-Idee, die in der Praxis leider nicht funktioniert. Die Kamera vermiest viele der actionreichen Stellen und an Taktik ist wegen fehlender Übersicht kaum zu denken. Mit The Legend of Zelda: Phantom Hourglass und Ninja Gaiden: Dragon Sword hatte man sich mit der Steuerung eventuell zu große Vorbilder geschnappt, ganz so gut wie in den beiden genannten Spielen lässt sich die Figur aber auf keinen Fall umherbewegen. Vielleicht schafft es Activision allerdings mit dem nächsten Titel in der Bond-Reihe, an alte Kultspiele wie Golden Eye anzuknüpfen. Einen besseren Ansatz als die Electronic Arts-Titel wurde auf alle Fälle geboten.

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