Pferdesimulationen, Vokabel- und Gedächtnistrainer, Wortschatz- und Fitnesscoaches und Babysitterspiele sind nur einige wenige Genres, die der Begriff Casual Games abdeckt. Nintendo selbst legt allerdings jetzt noch einmal eine Schübe drauf und bringt ein mathematisches Abenteuer auf den qualitativ arg gebeutelten Nintendo DS. Ob es wirklich eine lehrreiche Offenbarung oder doch nur ein potentieller Ladenhüter ist, sollen die nachfolgenden Zeilen zeigen.
Geschichte
In einer kleinen Bibliothek in einem kleinen Dorf ... und schon ist man eingeschlafen, während man in einem Bilderbuch mit Zahlen blättert. Doch schon bald wird man von merkwürdigen Feen, die wie Strichmännchen mit Würfeln als Kopf aussehen, geweckt und ins Land der Zehnersummern gebracht. Dort soll man nun zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Fee und Mensch auf eine Reise zu den neun Meistern der Zehn gehen und die einem dort gestellten Aufgaben lösen. Hätte man nur einfach weitergeschlafen ...
Das Abenteuer beginnt
... denn nun sollen die grauen Zellen zum qualmen gebracht werden. Doch dafür müssen erst einmal die Grundregeln des Spiels erklärt werden. Das Ziel von 10 gewinnt ist nämlich die Kombination von verschiedenen Zahlen, die in der Summe zehn oder ein Vielfaches von zehn ergeben. Die Zweierkombination drei und sieben wäre demnach genauso eine Zehnersumme, wie die Dreierkombination fünf, sieben und acht. Dagegen ist beispielweise die Zweierkombination sechs und acht keine Zehnersumme, da es weder zehn noch ein Vielfaches von zehn ergibt.
Nun kann man Zehnersummen auf verschiedene Arten und Weisen bilden, beispielsweise indem man aus vorgegebenen Zahlen diejenigen aussucht, die ein korrektes Ergebnis darstellen, oder einfach diejenigen Zahlen verdeckt, die das korrekte Ergebnis verhindern. Unzählige Spielvarianten gibt es bei 10 gewinnt, die nahezu alle den Weg auf das Spielmodul gefunden haben und zum Teil das Anklicken, Führen, Malen und Schreiben auf dem Touchscreen erforderlich machen. Im Abenteuermodus streift man demnach von einem mathematischen Rätsel zum nächsten oder kann im Trainingsmodus seine Zehnerfertigkeit testen oder bei der Zehnermessung eben selbige von den Zehnerfeen messen und bewerten lassen. Natürlich können alle Rekorde und Fortschritte gespeichert werden, was allerdings nicht automatisch, sondern manuell geschieht.
Der schon erwähnte Streifzug gestaltet sich allerdings recht uninspiriert. So wandert man von einem Bildschirm und sucht Zehnerfeen, die sich zum Teil in Büschen oder hinter Bäumen verstecken und erst mit dem Stylus angeklickt werden müssen. Dann wird kurz geredet, das Zahlenspiel bestritten und schließlich geht es auch schon weiter. Ist man von einem Meister der Zehn anerkannt worden, kann man ins nächste Gebiet wandern und dort sein Glück probieren. Zum Abschluss sei noch erwähnt, dass man die Möglichkeit hat, eine Demoversion via drahtlosen DS-Datenübertragung herunterzuladen.
Grafik und Sound
Optisch könnte man meinen, dass 10 gewinnt: Ein mathematisches Abenteuer aus einem Malbuch entsprungen wäre. Das ist an dieser Stelle weder positiv noch negativ gemeint, sondern soll lediglich den gewählten Grafikstil beschreiben. Da viele Zahlenspiele in der Natur spielen, ist Grün die dominante Farbe im Spiel, die häufig noch durch Gelb- und Brauntönen für den Boden und Blautönen für den Himmel ergänzt wird. Insgesamt wirkt die komplette Grafik etwas kindlich, was unter anderem auch auf die Bewohner der Welten, Strichmännchen mit Würfeln als Kopf und verschiedenen Naturmännchen liegt. Akustisch reißt man mit dem mathematischen Casual-Game keine Bäume aus, immerhin standen Zahlenspiele noch nie im Zeichen guter Musik.
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