Animationsfilme liegen nach wie vor voll im Trend. Und diese Tatsache muss natürlich entsprechend ausgenutzt werden, wodurch auch die Videospielbranche nicht außen vor bleibt. Also bekommt so gut wie jeder Film seine Umsetzung für jedes wichtige System. In diesem Sommer ist dies mit "Ab durch die Hecke" von DreamWorks der Fall. Hoffen wir also, dass die hier getestete DS-Version nicht den Ruf häufig schlechter Filmumsetzungen bestätigt.
Neues Abenteuer
Die Story des von Activision publizierte Spiels findet nach der des Filmes statt: Die finstere Gladys kehrt in die Nachbarschaft zurück und versucht mit Hilfe von Henri, einem Tierpräperator, den Lebensraum der Tierbande zu zerstören. Die Gruppe um Waschbär Richie, Schildkröte Verne und Eichhörnchen Hammy versucht natürlich alles, um dies zu verhindern. Nachdem sie durch Manipulation der angerückten Baumaschinen etwas Zeit gewonnen haben, hecken sie einen Plan aus: Sie müssen vom Aussterben bedrohte Tiere herlocken, damit der Wald zum Naturschutzgebiet erklärt wird. Diese wollen aber nur unter bestimmten Bedingungen umziehen, genauer gesagt fordern sie verschiedenste Gegenstände von Menschen - also heißt es für Richie und Co.: Ab durch die Hecke!
In der Vorstadt angekommen bricht die Bande in Häuser ein, um die Forderungen zu erfüllen.
In der Third-Person-Sicht steuert man maximal zwei der drei spielbaren Charaktere (die oben genannten) pro Mission. Auf dem Touchscreen ist währenddessen eine ebenfalls in 3D dargestellte und zudem überaus nützliche Übersichtskarte abgebildet, welche die tief stehende und nicht vertikal schwenkbare Kamera des Spielbildschirms ausgleicht.
Hinter der Hecke
Die Missionen teilen sich in drei verschiedene Arten auf: Zunächst das normale Stehlen eines Gegenstandes, dann das Sammeln vieler kleiner Sachen innerhalb eines Zeitlimits und zuletzt steht man mit Verne in einem bewachten Garten und muss alle Gegenstände zum Ausgang bringen, welche Richie aus dem Fenster wirft. Die normalen Raubmissionen stellen hierbei den mit Abstand größten Anteil. Eines ist in allen Missionstypen gleich: Überall lauern Fallen, Menschen und vierbeinige Feinde in Form von Hunden und Katzen. Türen werden durch Laser versperrt, Bewegungsmelder aktivieren das Versprühen von Gift und Fernseher sowie Stereoanlagen lenken unsere Protagonisten ab, sodass diese eine Tanzeinlage darbieten. Durch Fernbedienungen und Schalter werden die Unannehmlichkeiten deaktiviert. Dazu kommen die erwähnten lebenden Gegner, deren gefährlicher Sichtkegel auf der Übersichtskarte dargestellt wird. Und falls Mal kein Schalter zu finden ist und die Hindernisse nicht beispielsweise durch Hilfe eines Stuhls überwunden werden können, ist Teamwork gefragt - vorausgesetzt, es ist eine Zweiermission. Hier kommen die verschiedenen Fähigkeiten der drei Tierchen zum Tragen. Richie ist der typische Held mit den dafür typischen Mittelwerten. Verne steuert sich der Tierart entsprechend langsam, springt niedrig, kann aber dafür schwere Gegenstände heben und Stühle und Kisten verschieben. Das Eichhörnchen springt hingegen extrem hoch und weit, kann aber dafür so gut wie nichts stemmen. Dazu verfügt jeder über eine Spezialbegabung: Richie kann Essen riechen, welches zum Ausgang getragen werden muss und später gegen Items eingetauscht wird, Hammy kann schnell rennen und Verne kann sich schützend in seinen Panzer zurückziehen. Durch Letzteres wird eine der Teamaktionen möglich: Richie wirft den geschützten Verne gegen einen hochgelegenen Schalter, der eine Falle ausschaltet, welche das Weiterkommen verhindert. Das Zusammenarbeiten ist somit unverzichtbar. Zusätzliche Hilfe bieten die eben genannten Items, z.B. ein betäubend stinkender Käse, eine Telefonkarte zum Ablenken von Menschen oder eine Hundehupe. Die Items werden entweder in den Häusern gefunden oder wie erwähnt später gegen Essen gekauft.
Multiplayer
Neben der Einzelspielerstory ist auch ein Multiplayermodus enthalten. "Capture the Food" heißt die einzige Spielvariante und Aufgabe ist es, durch ein Labyrinth zu laufen und dabei so viele Gegenstände wie möglich einzusammeln. Für den Mehrspielerspaß wird nur ein Modul benötigt.
Altmodische Steuerung
Gesteuert wird im Resident Evil-Style: Mit Links und Rechts auf dem Steuerkreuz dreht man sich in die gewünschte Richtung und mit Oben und Unten bewegt man sich dann vor bzw. zurück. Dies funktioniert nicht immer besonders gut, aber nach kurzer Eingewöhnung geht das in Ordnung, zumal der Schwierigkeitsgrad relativ niedrig einzuordnen ist.
Keine Schwächen
Technisch zeigt sich "Ab durch die Hecke" absolut solide. Die Grafik kann sich locker vom Durchschnittsschmarrn abheben, wenn auch keine ganz großen Höhepunkte warten. Von kleineren Darstellungsfehlern und wenigen Rucklern abgesehen ist alles in Ordnung. Dazu kommen gut aussehende Zwischensequenzen, welche sogar Deutsch synchronisiert sind. Damit sind wir beim Sound, der sich ebenfalls solide präsentiert. Vom rockigen Titelbildsong bis zum friedlichen Waldsong ist vieles geboten.
Weitere Infos
