Eines sei direkt vorweg verraten: Falls ihr Advance Wars“ nicht gespielt habt und auch nur im Entferntesten etwas für rundenbasierte
Strategiespiele über habt, dann habt ihr eindeutig etwas verpasst. Das
Spiel von den „Fire Emblem“-Machern hat es nämlich in sich!

Im Krieg musst du warten, bis du dran bist!
„Advance Wars“ wird, genauso wie „Fire Emblem“, in Runden gespielt. Soll
heißen: Erst bewegt der Spieler alle seine Einheiten, dann muss man
warten, bis der Gegner die eigenen Einheiten bewegt hat. Auf diese Weise
steuert man nun eine Auswahl aus insgesamt achtzehn Einheiten, die alle
ihre Vor- und Nachteile haben. In „Advance Wars“ wird man daher direkt
von der Stewardess-Lookalike Nell abgefangen, bevor man sich Hals über
Kopf in den Krieg stürzt. Dafür wird man ihr aber bereits nach wenigen
Minuten dankbar sein.
Bevor man nämlich mit der Kampagne beginnen kann, muss man sich durch
einige Tutorials arbeiten, welche aber durchaus unterhaltsam und
informativ geraten sind, da der Spieler relativ schnell von der Leine
gelassen wird, um das frisch Gelernte selbstständig anzuwenden. Hat man
anfangs Schwierigkeiten, kann man immer noch auf einen Ratschlag
zurückgreifen, der das Spielgeschehen im Tutorial erheblich vereinfacht
und den Einstieg erleichtert. In der Regel gilt ein Spiel als gewonnen,
wenn alle gegnerischen Einheiten geschlagen, oder das Hauptquartier des
Feindes eingenommen wurde.
Stein, Schere, Düsenjet!
Wie anfangs erwähnt, gibt es 18 verschiedene Einheiten, deren
Eigenschaften man glücklicherweise mit einem beherzten Druck auf den
R-Knopf jederzeit prüfen kann. Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen:
Infanteristen können weder großartig Schaden austeilen, noch einstecken
und sonderlich weit laufen können sie auch nicht. Was sie aber können,
ist Städte einnehmen und diese sind für das Spielgeschehen unabdingbar,
da sonst nicht genug Geld in eure Kassen gespült wird, das ihr für eure
Einheiten benötigt.
Daher solltet ihr sie also gut schützen, zum Beispiel mit einem Bomber.
Wo diese Ungetüme ihre Bomben fallen lassen, wird eine ganze Weile kein
Gras mehr wachsen. Wenn sie aber einer Flak über den Weg kommen, sind
sie schneller vom Himmel, als einem lieb ist. Außerdem verbrauchen alle
fahrbaren Untersätze Treibstoff und Munition. Versorgt ihr also
beispielsweise einen Panzer nicht mit eben jenen, dann bleibt er
entweder stehen oder wird seine Mühe haben sich zu verteidigen. Wenn
Flugzeuge übrigens keinen Treibstoff mehr haben, stürzen sie ab und sind
hinüber.
Zu guter Letzt will auch das Gelände bedacht werden: Ein Infanterist ist
in einer Stadt oder auf einem Berg deutlich besser geschützt als auf
dem offenen Feld, allerdings kommt er auf einem Berg auch deutlich
langsamer voran. Flugzeuge profitieren nicht vom Gelände, tragen aber
auch keinen Nachteil davon. Wie auch, wenn sie doch in der Luft sind?
Hat man all diese Eigenheiten gemeistert, kommt zum krönenden Abschluss
auch noch der Kommandant selbst dazu. Je nachdem, welchen Kommandanten
man wählt, bekommt man nämlich besondere Boni sowie einen offensiven
oder defensiven Skill. Andy, der erste Kommandant, der zur Verfügung
steht, kann beispielsweise alle Einheiten um zwei von zehn Lebenspunkten
heilen, während er ansonsten über keine nennenswerten Vor- oder
Nachteile verfügt. Eagle hingegen bekommt einen Bonus auf Lufteinheiten,
während seine Einheiten auf hoher See einen Malus hinnehmen müssen.
Erwähnte ich bereits, dass ihr für das Tutorial dankbar sein werdet?
Gut.

Ein guter Panzer rollt auch nach Jahren noch!
Schaltet man die „Pixelglättung“ unter den Optionen im Spiel ein, kann
sich „Advance Wars“ auch heute noch einigermaßen sehen lassen. Natürlich
sieht man dem Spiel sein Alter an, aber da der Look ziemlich
minimalistisch ausfällt, dauert es nicht lange, bis man sich daran
gewöhnt hat. Aber der Zahn der Zeit hat noch andere Kleinigkeiten in der
Steuerung mitgebracht: In „Fire Emblem: Awakening“ beispielsweise
braucht man den Cursor nur auf einen Gegner zu bewegen und mit dem
entsprechenden Knopf bestätigen, dass man ihn angreifen möchte.
In „Advance Wars“ ist dies etwas umständlicher: Dort muss man die
Einheiten auf das benachbarte Feld bewegen, woraufhin sich das Menü
öffnet, in dem man auswählen kann, dass man angreifen möchte und erst
dann wählt man den Gegner. Was jetzt relativ ausgiebig geschildert
wurde, ist im Spiel zwar nur ein Wimpernschlag, aber es ist einer, den
man sich nur allzu gerne abgewöhnt hat.
Ebenso das Deaktivieren der Kampfanimationen: Es nervt ein wenig, sich
immer und immer wieder die selbe Animation ansehen zu müssen, von der
man den ungefähren Ausgang ohnehin schon kennt. „Advance Wars“ wirkt da
daher hier und da ein wenig umständlich und altbacken, was jedoch
angesichts der Vorteile nicht allzu schwer ins Gewicht fällt.
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