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And Yet it Moves

von

Klemens Strasser

Im Bereich der Musik ist Österreich dank Mozart und Falco weltweit bekannt, Videospielgeschichte wurde aber in dem kleinen Land noch nie geschrieben. Letztes Jahr versuchte der Entwickler Sproing Interactive aus Wien dies mit Cursed Mountain“ zu ändern. Das Spiel erreichte aber lediglich eine Wertung von 7/10 bei uns und einen Metascore von 67%. Doch schon gibt es einen neuen Stern am Himmelszelt mit dem Namen Broken Rules. Ihr erster Titel heißt „And Yet it Moves“, der nach der Veröffentlichung auf Mac OSX, Linux und Windows im letzten Jahr nun auch als WiiWare-Titel erschienen ist.

Alles auf dem Kopf

Eine Story sucht man in „And Yet it Moves“ vergebens. Das Spiel beginnt einfach mit typischen Renn- und Sprung-Passagen, doch dann kommt man zu einem Vorsprung, der zu hoch gelegen ist. Ein Fehler? Nein, denn hier lernt man erstmals die Besonderheit des Puzzle-Plattformers kennen. Spielt man mit quer gehaltener Wiimote und drückt die Taste 1, so wird das Spiel pausiert und durch Bewegen der Wii-Fernbedienung kann man die Welt nun stufenlos drehen.

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Jetzt mag der ein oder andere denken, man könne doch einfach die Welt immer so drehen, dass man sich ohne jegliche Probleme an den nächsten Checkpoint oder gar ans Ende befördert. Doch daran haben die Entwickler natürlich gedacht und verliehen der Hauptperson eine Eigenschaft, die auch jeder normale Mensch hat: Wer tief fällt, steht auch nicht mehr auf. Das bedeutet, springt man von hoch oben auf eine gerade Fläche hinunter, zerspringt die Spielfigur in Papierschnipsel, auf einer schrägen Fläche kann der Charakter seinen Aufprall durch Abrutschen ein wenig dämpfen, was aber bei einer zu großen Höhe auch nichts bringt.

Angst um Abwechslung

Das Dreh-Feature mag zwar cool klingen, auch die ersten paar Male Spaß machen, doch man könnte annehmen, dass es sich sehr schnell abnutzt und an Reiz verliert. Dem ist aber nicht so, denn die Hüpf-Passagen sind überraschend ideen- und abwechslungsreich gestaltet. Was noch hinzukommt sind die Tiere, denen man auf der Reise begegnet. Die meisten davon haben den lieben langen Tag nichts Besseres zu tun, außer der Spielfigur den Weg zu versperren. Um weiter zu kommen muss man beispielsweiße eine Banane zu einen Affen leiten, ohne dass diese zu oft an die Wand klatscht.

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Leider ist die Reise in das Land von „And Yet it Moves“ nach 16 Level in etwa drei Stunden bereits vorbei. Trotzdem gibt es noch genug Anreize, um seine Wii eingeschalten zu lassen. Neben den bekannten Level kann man auch vier Bonus-Level so oft man möchte spielen. Dabei entscheidet man sich zwischen dem normalen, hier genannt Reise-Modus, Effizientes Drehen, Gegen die Zeit und Überleben. Spielt man in den letzten drei Modi das Spiel noch einmal, so kann man Errungenschaften und damit Modifikationen, wie eine höhere Geschwindigkeit oder den Retro 90°-Modus, freischalten.

Kontrolle

Was bisher ausgeklammert wurde, ist die Steuerung. Insgesamt vier verschiedene Steuerungsarten gibt es, die alle sehr gut funktionieren. Man kann sich zwischen quer gehaltener Wiimote, Wiimote und Nunchuk oder Classic Controller entscheiden. Dabei wird bei letzterem die Welt durch die L- und die R-Taste gedreht, bei der Wiimote-only-Variante muss man, wie oben schon erwähnt, die 1 drücken und die Wiimote wie ein Lenkrad drehen. Die Kombination Wii-Fernbedinung und Nunchuk bietet wieder zwei eigene Steuerungs-Variationen, entweder man dreht die Welt durch Drücken von A und Bewegen des Pointers, oder man drückt A und dreht die Fernbedienung. Man sieht, die Entwickler haben sich hier einige Gedanken gemacht und es sollte für jeden die passende Steuerung dabei sein.

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Drogen-Trip

Optisch geht „And Yet it Moves“ ganz andere Wege als alles, was man bisher auf der Wii gesehen hat. Am besten beschreibt man den Look als eine Collage aus Papierfetzen. So sehen Pflanzen und Tiere aus, als hätte man sie aus dem letzten Geo-Magazin herausgerissen und in die Spielwelt gesteckt. Im letzten Kapitel kommen noch einige sehr verrückte Farben und Objekte hinzu, bei denen man sich echt fragt, was die Entwickler bei der Erstellung geraucht haben. Die Musik ist dabei teilweise leise und unauffällig, erzeugt aber auf wundersame Art eine sehr interessante Stimmung und passt perfekt zum Rest des Spiels.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Mit And Yet it Moves“ hat Broken Rules tatsächlich bewiesen, dass Österreicher gute Spiele machen können. Die Spielmechanik macht einfach Spaß, es sieht toll aus und steuert sich dabei auch noch sehr gut. Die Spielzeit könnte länger sein, wobei man immer bedenken muss, dass es sich hierbei nur um einen Download-Titel handelt. Alles in allem haben wir hier einen durch und durch guten WiiWare-Titel spendiert bekommen, der vor allem Leuten, die Braid mochten, sehr gefallen wird.

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