Die Animaniacs, in Gestalt von Yakko, Wakko und Dot Warner, sind die vielleicht außergewöhnlichsten Zeichentrickhelden, die in den 90er Jahren entstanden sind. Nervend, laut und meistens ohne jeglichen roten Faden innerhalb einer Episode wurden sie von dem Warner Bros. Wachmann Ralph über das Studiogelände gejagt. Die eigentlichen Storys wurden dann meist bei den Gaststars, zu denen u.a. "Pinky & Brain", "Slappy und Skippy", "Freakezoid" oder "Mindy und Buttons" zählen, erzählt. Mittlerweile ist es in Europa etwas ruhiger um die Warner Geschwister geworden und es bleibt anzuwarten, ob die alte Fangemeinde noch einmal in den Bann der "Beknackten" gezogen werden kann.
Story
Die Animaniacs stecken diesmal wirklich tief in der Patsche. Ihr gefährlicher Lebenswandel bescherte Warner Bros. Schadensersatzforderungen in Höhe von einer Zillion Dollar. Um die Strafe auf Ewigkeit im Wasserturm eingesperrt zu werden zu umgehen, und Warner Bros. vor dem Konkurs zu retten, müssen die Animaniacs insgesamt drei Kinofilme drehen. Vom Ruhm und der Chance auf die Weltherrschaft angelockt, stürzen sich auch Pinky & Brain mit ins Abenteuer.
Comic
Die Animaniacs sind ein bunt zusammen gewürfelter Haufen und jeder hat eine besondere Fähigkeit. Yakko ist der beste Hochspringer im Team, Wakko kann durch lautes Aufstoßen Särge zerstören, Dot kann mit ihrem Rock kurze Zeit durch die Luft schweben, Pinky kommt durch die kleinsten Löcher und Brain kann komplizierte Hebel bedienen. Diese speziellen Fähigkeiten werden in den Filmszenen immer wieder an unterschiedlichen Stellen benötigt. Dafür muss man innerhalb der Level in Stargardroben die Charaktere wechseln, wobei nur die Charaktere angewählt werden können, die im jeweiligen Kinofilm bzw. in der jeweiligen Filmszene eine Rolle haben. Schräge Ideen haben die Animaniacs berühmt gemacht und so verwundert es kaum, dass vor jedem Charakterwechsel das Polkaminispiel, eine Art Dance Dance Revolution für den GBA und DS, gespielt werden muss, um zusätzliche Zeit für den Filmdreh zu erhalten. Diese wird benötigt, da einem nur eine bestimmte Zeit zum Dreh der jeweiligen Szene zur Verfügung steht. Zusätzliche Filmrollen, die die Drehzeit erhöhen, können in den Leveln gefunden werden. Fairer Weise führt allerdings nur der Ablauf der Zeit zum GameOver – ertrinkt man oder wird von einem Gegner getroffen, fängt man einfach bei dem Regisseur an, mit dem man zu letzt gesprochen hat.
Die Gegner in den Level unterscheiden sich je nach Art des Kinofilms und reichen von wütenden Marsianern, über schmierige Piraten bis hin zu Geistern und Frankensteins Monster(n). Um sich gegen die Bösewichte zu wehren, stehen den Fantastic Five auch noch zahlreiche werfbare Lebensmittel, wie Bananen, Fische oder Melonen, zur Verfügung. Das Stunt Double verhindert dagegen, dass kurzzeitige Ableben des Charakters, was aufgrund der fehlenden Möglichkeit auf diese Art zu einem GameOver zu kommen allerdings etwas unsinnig erscheint. Klasse sind die Auftritte einiger Nebendarsteller aus der Animaniacs Zeichentrickserie, denen die fünf Freunde helfen müssen, um voran zu kommen. Anweisungen über die nächste Aufgabe eines Levels erhält man von dem nahliegendsten Regisseur. Bei besonderen Aufträgen weisen einem Pfeile zumindest den Weg zum nächsten Auftrag. Die Aufträge sind dabei meist so absurd wie die Personen, die man während des Spiels trifft. Finde einen weißen Papagei mit einem bestimmten Namen – so weit so gut, wenn sich nicht zig Papageien in der Szene befinden würden, deren Namen sich auf den des Gesuchten reimen.
Can’t touch this!
Auf dem zweiten Bildschirm werden sämtliche Gegenstände gezeigt, die die fünf Freunde während der zur Zeit gedrehten Szene des Kinofilms gesammelt haben. Je mehr Gegenstände eingesammelt wurden desto höher bewerten die Zuschauer am Ende die Qualität des gezeigten Szene. Gesteuert werden kann mit dem Touchscreen allerdings nicht und so kommen einem die kleinen Symbole der Gegenstände auf dem ansonsten schwarzen Bildschirm etwas verloren vor.
Während man bei einigen Spielen durchaus mit einem Passwortsystem leben könnte, drängt sich bei Animaniacs ein Interner Speicher geradezu auf. Die Bewertung der jeweiligen Szenen am Levelende forderte eigentlich eine Gesamtbewertung des Erreichten, wenn die letzte Klappe gefallen ist. Leider ist das nicht der Fall und so kommt man mit fünfstelligen Passwörter, wie Brain, Pinky, Pinky, Yakoo, Yakko, auch in höhere Level ohne vorher wirklich etwas geleistet zu haben.
Technik
Technisch ist kein Unterschied zwischen der GBA und der Nintendo DS Version zu erkennen. Umso schwieriger fällt eine gerechte Belohnung der atmosphärischen Themenlandschaften und der gut modellierten Comicfiguren. Im Endeffekt gibt es grafisch aus GBA-Sicht sicherlich nichts zu meckern, der Nintendo DS sollte allerdings zu wesentlich mehr im Stande sein. Soundtechnisch schaltet man bei beiden Versionen, trotz themenspezifischer Klänge, schnell ab und konzentriert sich auf das Abenteuer auf dem Bildschirm. Die isometrische Steuerung erschreckt zuerst durch unnötige Zähigkeit. Zum Glück hat man bei Ignition Entertainment dem Spiel neben der isometrischen Steuerung auch noch eine direkte Variante spendiert, mit der sich Wakko und Co. wesentlich präziser steuern lassen.
Multiplayermodus
Kampf um die Krone ist der anwählbare Multiplayermodus bei Animaniacs Lights Camera Action, der zumindest mit zwei Spielern nur eine DS-Karte benötigt. Ziel des Spiels ist es eine Krone in einer der Arenen zu ergattern und dann möglichst lange zu halten. Natürlich versucht der gegnerische Spieler einem die Krone abzuluchsen, um selbst am Ende König zu werden. Brain kann in diesem Modus allerdings nicht gewählt werden, da er nicht die Fähigkeit des Sprungs besitzt. Der Multiplayermodus macht zu zweit schon sehr viel Spass - zwei weitere Spieler können zusätzlich einsteigen. Leider konnte nicht getestet werden, ob dann zusätzliche DS-Karten erforderlich sind.
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