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Asphalt: Urban GT

Während in den Vereinigten Staaten mit "Ridge Racer DS" und "Asphalt Urban GT" bereits zwei Rennspiele zum DS-Launch erhältlich waren, hat es in Europa nur UbiSofts Asphalt ins Ziel geschafft. Für Namcos Racer steht währenddessen noch nicht einmal das Erscheinungsdatum fest. Allerdings ist "Asphalt Urban GT" auch eher der Titel, der dem Trend der letzten Jahre folgt: Mit getunten Serienautos illegale Straßenrennen bestreiten. Ausgelöst wurde dieser Trend vor zwei Jahren durch Electronic Arts' "Need for Speed: Underground". Danach folgten schon einige Titel, die den gleichen Spielinhalt boten. Nun reiht sich auch Asphalt in dieses Racer-Genre ein. Ob dieses Unterfangen gelungen ist, lest ihr in diesem Test.

3, 2, 1 – Go!

Nach einem kurzen "Logo-Intro", findet man sich auch sofort im Hauptmenü wieder. Nachdem man in den Optionen allerhand Einstellungen, wie Lautstärke, Bildschirmbeleuchtung und Arcade-Schwierigkeitsgrad, vorgenommen hat, kann man auch direkt im "Arcade"-Modus durchstarten. Doch auch hier gibt es wieder allerhand Möglichkeiten. Falls man mal wenig Zeit hat und einfach nur die schnelle Herausforderung sucht, ist man mit dem "Direkten Spiel" gut beraten. Hier wird man in irgendeinem Auto auf irgendeine Strecke gesetzt und kann sofort mit dem, ebenfalls willkürlich ausgewähltem, Renn-Modus loslegen. Ein bisschen mehr Zeit beansprucht das "Straßenrennen". Hier wählt man zunächst einmal eine Fahrzeugkategorie. Am Anfang stehen nur drei verschiedene Kategorien zur Auswahl, weitere müssen erst freigeschaltet werden. In den Kategorien ist alles vertreten, was man für ein Rennspiel benötigt: Vom 4x4 SUV, über die Kompaktwagen, bis hin zu den sogenannten "Ultimativen Traumautos". Nachdem man nun einen Rennboliden gewählt hat, muss man sich in einer je nach Fahrzeugkategorie ändernden Anzahl von Rennen (meist 3-4 Stück) gegen seine Konkurrenten durchsetzen. Dabei gibt es neben dem normalen Streben, als Erster ins Ziel zu kommen, auch andere Modi, in denen z.B. nach Durchfahren eines Checkpoints der Letzte rausfliegt, bis nur noch ein Fahrer übrig bleibt. Hat man eine Fahrzeugklasse als Erster abgeschlossen, wird die nächste freigeschaltet. Das Freischalten ist aber nicht nur für die "Straßenrennen", sondern auch für die "Freien Rennen" von Bedeutung. Denn dort kann man ebenfalls nur mit den freigeschalteten Autos fahren. Die Strecke ist in diesem Modus allerdings frei wählbar. Die vorletzte Wahl-Möglichkeit in der Arcade-Kategorie ist der "Zeitangriff". Hier fährt man vollkommen alleine, um die besten Zwischen- und Rundenzeiten zu erreichen. An dieser Stelle ist allerdings auch schon der erste Kritikpunkt zu erwähnen, denn während der Jagd nach der neuen Bestzeit kann man die vorher gefahrenen Zeiten nicht begutachten. Ausschließlich während eines richtigen Rennens wird auf dem Touchscreen die beste Rundenzeit angezeigt. Der letzte Modus ist die "Verfolgungsjagd". Hier wechselt man zur guten Seite und verfolgt in einem flotten Polizei-Lamborghini die illegalen Raser. Mit einer Art Fadenkreuz muss man die Fahrzeuge für eine bestimmte Zeit anvisieren, bis diese gesperrt werden. Für insgesamt sieben Fahrer hat man 2 Minuten Zeit.

Tunen, siegen, Geld gewinnen!

Hauptbestandteil des Spiels ist jedoch nicht der Arcade-Modus, sondern der zeitaufwendigere "Evolution"-Modus. Hier muss man insgesamt 35 Rennserien bestreiten. Man startet mit einer Qualifikation, durch die man an sein erstes Auto gelangt: Einen amerikanischen "Hummer H2" (4x4 SUV). Damit bestreitet man nun die ersten Serien. Nach kurzer Zeit schaltet man schon die nächsten Rennen frei, gewinnt Geld und auch neue Autos. So arbeitet man sich immer weiter voran. Doch damit ist es noch nicht getan, denn für manche Rennen sind nur bestimmte Flitzer erlaubt. Für diesen Fall gibt es den "Autohändler". Hier kann man sich, nachdem man sein Konto durch gewonnene Rennen gefüllt hat, neue Autos kaufen. Insgesamt umfasst das Spiel über 25 lizenzierte Fahrzeuge von bekannten Herstellern. Dazu gehören beispielsweise Lamborghinis Murciélago, der Aston Martin Vanquish und auch eine Corvette von Chevrolet. Aber auch Wagen, die man täglich auf der Straße sehen kann, z.B. ein Audi TT Roadster oder ein VW Golf, gehören zum Aufgebot. Die Fahrzeuge unterscheiden sich in ihrem Fahrverhalten spürbar. So lässt sich beispielsweise ein Hummer H1 um einiges schlechter als ein sportlicher Lamborghini lenken. Was bei so einem Spiel natürlich auch nicht fehlen darf, ist die Möglichkeit, seine Fahrzeuge zu tunen. Dies ist in der "Werkstatt" möglich. In 10 Tuning-Optionen kann man seinen Wagen über 30 Mal aufmotzen. Ob Turbo-Kits, Übersetzung oder Bremsen – alles erfüllt seinen Zweck und hilft, noch schneller ins Ziel zu kommen und die Konkurrenz alt aussehen zu lassen. Die Streckenanzahl lässt allerdings, im Gegensatz zu den fahrbaren Untersätzen, ein wenig Enttäuschung aufkommen. Lediglich 9 Strecken, die jeweils auch umgekehrt gefahren werden können, gehören zum Umfang. Darunter die reinen Stadtkurse New York, Paris und Hongkong, die durch Stadt und Land führenden "Mischkurse" Las Vegas, Cuba und Miami, aber auch eher ungewöhnliche Kurse: durch das ukrainische Chernobyl, über einen Flughafen und über einen USA Speedway.

Touch!...oder doch nicht?

Im Renngeschehen erfolgt die Steuerung über das Steuerkreuz und die übrigen Tasten. Besonders positiv zu sehen ist, dass die Steuerung im Menü komplett frei belegbar ist. Doch auch die Standard-Einstellung weist keinerlei Probleme auf. Mit dem D-Pad wird gelenkt, mit dem B-Knopf Gas gegeben, mit Y wird gebremst, mit X wird die Hupe betätigt. In den Rückspiegel kann man mittels L-Taste gucken. Mit der A-Taste wird der Turbo ausgelöst. Dieser verpasst dem Boliden einen kleinen, vor allem gegen Rennende nützlichen, Geschwindigkeits-Schub. Während des Rennens werden auf dem oberen Screen jederzeit die Turbo-Reserven, die durch waghalsige Überholmanöver, Drifts und durch das Zerstören von Objekten aufgeladen werden können, dargestellt. Durch Drücken der R-Taste kann man zwischen drei verfügbaren Kameraperspektiven wechseln. Der Touchscreen kann lediglich im Menü benutzt werden, wobei man auch da eher zu den Tasten tendiert, da es sich nicht wirklich lohnt, nur für das Menü den Stylus zu zücken. Im Rennen wird auf dem unteren Screen eine Streckenkarte sowie die aktuelle Rundenbestzeit, die Anzahl der gefahrenen Runden und die bisher verstrichene Zeit, dargestellt. Der Top-Screen wird mit der erwähnten Turbo-Anzeige, der aktuellen Position und der Geschwindigkeit geschmückt.

Für Spannung ist gesorgt...

...allerdings ist dies nicht immer positiv zu sehen. Nachdem bis jetzt alles ziemlich rosig für den DS-Racer aussah, müssen wir nun bedauerlicherweise zu den negativen Seiten des Spiels kommen. Auf der Rennpiste kommt es nämlich auch des öfteren zu unschönen Szenen, die einem locker mehrere Plätze kosten können. So kann es einerseits passieren, dass man mit 300 km/h einen nichtsahnenden Auto-Fahrer ins Heck fährt, sich dann in einer kleinen Zwischensequenz dreht und mit verminderter Geschwindigkeit weiterfährt – also nicht weiter schlimm. Andererseits kann es aber auch passieren, dass man abrupt zum Stehen kommt und so das ein oder andere Rennen verlieren kann. Besonders ärgerlich wird es, wenn ein PKW oder sogar ein LKW nach einem Unfall quer auf der Straße steht und man dann dort hineinrast. In dieser Situation muss man erst einmal den sehr schwerfälligen Rückwärtsgang einlegen, um wieder weiterfahren zu können. Ich hatte sogar einmal das Erlebnis, dass ich als Zweitplatzierter in die letzten Kurven ging, dann der neben mir fahrende Spitzenreiter mit einem Auto kollidierte und dieses direkt quer vor meinem Auto zum Stehen kam. So kam ich als siebter, also vorletzter, im Ziel an. Solche Momente können, besonders in entscheidenden Rennen, ziemlich frustrieren. Auch die Kollisionsabfrage ist nicht immer perfekt. So fährt man teilweise durch ganze Reihen von Bäumen einfach hindurch, als wenn sie nicht existieren würden. Auch bei Laternen und Ampeln ist dies nicht selten der Fall. Aber bei anderen Bäumen, Laternen und Ampeln ist das wiederum nicht so und man bleibt stehen oder kommt vollkommen von seiner Ideallinie ab. Ebenfalls komisch anzusehen ist, wenn ein Gegner unmittelbar vor einem durch am Straßenrand platzierte Objekte, wie Telefonzellen oder Kisten, hindurchfährt, während man selbst die Objekte mitreißt oder zerstört. Ein weiterer Fehler ist bei den Wiederholungen von Rennen zu finden. Dort werden weder Gegner noch unbeteiligte Zivil-Fahrzeuge gezeigt, sodass man teilweise gegen unsichtbare Wände fährt.

Grafik, Sound & Multiplayer

Grafisch wird einiges, aber noch nicht alles aus dem DS herausgeholt. Das Geschwindigkeitsgefühl wird sehr gut übermittelt. Auch Häuser, Bäume und Pflanzen, die bei näherer Betrachtung sehr grob und pixelig werden, fallen beim Rasen kaum negativ auf. Die Hintergründe der Strecken sind, trotz dem plötzlichen Aufpoppen von Objekten, passend und recht gut gelungen. Bei Autos sieht man die roten Rücklichter und weißen Scheinwerfer meistens aber noch früh genug, um bequem ausweichen zu können. Nur bei viel Gegenverkehr und hohen Geschwindigkeiten, die übrigens etwa 350 km/h erreichen können, kann es, vor allem bei Fahrzeugen mit schwerfallender Lenkung, zu Problemen kommen.

Der Sound kann nicht ganz so wie die Grafik überzeugen, ist aber dennoch annehmbar. Die Motorengeräusche, die je nach Fahrzeug leicht variieren, sind absolut ausreichend. Die 7 enthaltenen Musikstücke, die man auch während eines Rennens umstellen oder wahlweise auch komplett ausschalten kann, sind sehr abwechslungsreich und zu jeder Strecke kann der passende Sound gefunden werden.

Zum Schluss ist noch zu bemerken, dass "Asphalt Urban GT" auch einen Multiplayer-Modus enthält. Dieser unterstützt allerdings leider nur Multi-Card-Play und konnte mangels eines zweiten Spieles nicht getestet werden. Der Modus umfasst das "Einzelrennen", in dem bis zu 4 Spieler auf einer Strecke um den Sieg fahren, dann die "Meisterschaft", in der ebenfalls bis zu 4 Spieler auf mehreren Strecken, also wohl ähnlich dem "Straßenrennen" aus dem Einzelspieler-Modus, einen Sieger ermitteln und zuletzt die Verfolgungsjagd“, in der ein Spieler in die Rolle eines Polizisten schlüpft, während der andere den illegalen Raser spielt und vor der Polizei flüchten muss.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Ich muss sagen, dass mich das Spiel wirklich sehr positiv überrascht hat. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man in einem Lamborghini mit 350 Stundenkilometer mitten durch New York fährt. Dazu kommt noch der recht große Umfang und die gute Grafik. Wären nicht die nervigen Bugs vorhanden oder hätte man wenigstens einen flotten Rückwärtsgang zur Verfügung, um nicht so viel Zeit zu verlieren, wäre sicherlich noch eine höhere Wertung herausgesprungen. So bleibt trotzdem ein gutes Rennspiel, das zumindest bis zum Release von "Need for Speed: Underground 2" die einzige Wahl für Rennspiel-Fans ist, falls nicht doch noch plötzlich "Ridge Racer DS" in Europa auftaucht...

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