Wer kennt nicht Castlevania, die actionreiche Jump'n'Run-Reihe, die bereits in den 80er Jahren ihren Ursprung nahm und bis dato unzählige, erfolgreiche Ableger hervorbrachte? Nun, wahrscheinlich jeder. Bei Barnyard Blast: Das Schwein der Finsternis handelt es sich um eine Parodie auf eben genau diese Art von Spielen. Doch ob es auch mit ihnen mithalten kann? Nach diesem Review könnt ihr euch ein Bild davon machen.
So eine Schweinerei
Das ist doch unglaublich! Kaum hat man seinen kleinen Frischling mit einem leeren Eimer und einer gehörigen Ladung Klopapier in die Halloween-Nacht entlassen, schon muss man erfahren, dass er vom hiesigen finsteren Schlossbesitzer entführt wurde. Doch das lässt man sich natürlich nicht gefallen! So schlüpft man in die Rolle von Schweinevater Robert Belmart und begibt sich auf die gefährliche Suche nach seinem Sohn Cliffy, um ihn aus den Fängen des bösen Mr. Final Boss zu befreien.
Auf, auf ins Abenteuer
Bepackt mit den unterschiedlichsten Waffen, startet man – nach einer kurzen Einweisung in die Steuerung – mit dem ersten Level. Dieser ist natürlich im Vergleich noch recht einfach und kurz gehalten, um den Umgang mit Flinte, Pumpgun, Peitsche und Dynamit zu erlernen. Jede dieser Waffen hat besondere Vorzüge oder auch Nachteile. So ist zum Beispiel kein nachladen der Flinte nötig, die dafür hingegen recht geringen Schaden anrichtet. Andere Waffen wie die Pumpgun oder die Peitsche hingegen haben eine hohe Durchschlagskraft, müssen aber durch Munitionspackungen und "Super-Power"-Einheiten, die man von erlegten Gegnern erhält, wieder aufgeladen werden.
Wie in jeder Art von Plattformspiel geht es auch in diesem im Grunde nur darum, die einzelnen Level so gut es eben geht zu überstehen und an jedem Ebenenausgang einen knackigen Endboss zu besiegen. Das klingt einfacher als es ist, denn Unmassen von untoten Kürbissen, einäugigen Fledermäusen, Vampiren und anderen skurrilen Alptraumkreaturen versuchen dem schweinischen Helden den Weg so schwer wie möglich zu machen. Leider wurde dieser Punkt an vielen Stellen im Spiel einfach übertrieben. Oftmals hat man es mit so vielen Gegnern und gleichzeitig ums Schweinleben trachtenden herunter stürzenden Felsbrocken oder Wassergräben auf einmal zu tun, dass es einem unmöglich erscheint das Levelende jemals zu erreichen. So braucht man öfter als einem lieb ist neben einer gehörigen Portion spielerischen Geschicks auch die selbe Menge an Ausdauer und Glück.
Doch es gibt eine Vielzahl an Hilfsmitteln, wie von Gegnern fallen gelassene Lebensenergie in Form kleiner Herzen und Extraleben. Noch eine große Hilfe sind die verschiedenen Ausrüstungen, von denen man am Ende jeder Ebene nach Bezwingen des dazugehörigen Endbosses eine weitere dazu bekommt. Wie die Waffen auch, besitzt jeder dieser Ausrüstunggegenstände eine besondere Fähigkeit, die mit dem Anlegen aktiviert wird. Beispielsweise lässt sich im Austausch gegen "Super-Power" Lebensenergie wiederherstellen, man kann schneller rennen oder höher springen, oder der Schaden der Waffen lässt sich verstärken, was einem in den richtigen Momenten den Speck retten kann. So kämpft man sich langsam durch die insgesamt sechs verschiedenen Level, bevor man dann schließlich dem Endboss gegenübersteht.
Steuerung
Leider ist dieser Punkt des Spiels nicht ganz so gut ausgearbeitet wie der Rest. Normale Laufbewegungen werden natürlich mit dem Steuerkreuz nach links und rechts ausgeführt und man duckt sich, indem man nach unten drückt. Genau so einfach ist die Tastenbelegung der rechten Seite. Mit B lässt man Robert springen und passenderweise lässt sich mit dem darüberliegenden Y-Knopf die Waffe verwenden. Das Wechseln von Waffen und Rüstungen wurde jedoch nicht so komfortabel gelöst. Die unterschiedlichen Ausrüstungen lassen sich nämlich per L-, bzw. R-Taste wechseln. Das Ganze geschieht jedoch während des Spielgeschehens, was in vielen heiklen Situationen sehr störend sein kann, da man dann so auf den oberen Bildschirm fixiert ist, dass man nie genau weiß was man jetzt eigentlich ausgewählt hat. Eine bessere Lösung wäre es hier vielleicht gewesen, das Auswahlmenü zusätzlich auf den Pausebildschirm zu legen, um einem das schnelle Wechseln zu erleichtern.
Grafik und Sound
Ein eindeutiges Plus geht an diese beiden Punkte. Schon nach den ersten Spielminuten kann Barnyard Blast durch einen stimmungsvollen Soundtrack und schöne 2D-Grafik überzeugen. Die Animationen sind detailreich und schön anzusehen und werden mit passenden Soundeffekten untermalt. So erhält jeder Level die dazugehörige Atmosphäre, wenn man zum Beispiel in der Vulkan-Ebene förmlich die Hitze spüren kann. Zwischen den Levels gibt es immer eine kleine humoristische Zwischensequenz. Diese sind zwar grafisch nicht weiter aufwendig gestaltet, sind aber lustig zu lesen und erleichtern einem den Einstieg in neue, schwerere Gebiete ein wenig. Hierbei wird auch nicht zurückgeschreckt, andere Spiele ein wenig zu parodieren, so findet man doch an einer Stelle beispielsweise den Satz "Tut mir leid, aber dein Sohn ist in einem anderen Schloss".
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