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Beach Fun: Summer Challenge

von

Jens Jordan

Der Sommer ist da, das Wetter ist blendend und die Ferienzeit hat in vielen Bundesländern bereits begonnen beziehungsweise steht in anderen Bundesländern kurz davor, eingeleitet zu werden. Für viele Videospieler eine Zeit, in der man seine PS3, Xbox 360 und Wii mal unberührt neben dem Fernseher stehen lässt und sich stattdessen mit Freunden und Familienmitgliedern in den Urlaub begibt. Doch nicht jeder kann sich einen Urlaub an einem tropischen Strand leisten und für einige Zeit vom stressigen Alltag einfach abschalten. Für diejenigen hat RTL Sports nun Beach Fun: Summer Challenge” auf der Wii veröffentlicht, das jetzt unter den Augen der kritischen Redaktion einem Test unterzogen wird.

Beach Tennis & Wurfscheiben-Werfen

Coral Island ist ein tropisches Inselparadies, auf dem vier Freunde ihren Urlaub verbringen und sich zwischen dem Sonnenbaden am Strand auch in sechs sportlichen Wettkämpfen messen. Beim Beach Tennis, einer etwas langsameren Form des normalen Tennis, bestreitet man ein Spiel über drei Gewinnsätze, bei dem der Ball allerdings genauso wie beim Beach Volleyball nicht den Boden berühren darf. Wie bei „Wii Sports” bewegen sich die einzelnen Figuren automatisch über das Feld und man ist nur für das Schlagen der Filzkugel zuständig. Leider sind weder Präzision noch Schlagkraft wirklich großartige beeinflussbar, wodurch der Ball häufiger im Seitenaus landet. Hat man während eines Spiels durch erfolgreiche Schläge seine Powerleiste bis zum Anschlag gefüllt, kann man einen Spezialschlag aktivieren und dadurch eventuell entscheidende Punkte machen. Beim Wurfscheiben-Werfen wird der Bildschirm gesplittet und man muss versuchen, die Wurfscheibe in das gegnerische Tor zu werfen, welches aus einem riesigen Tuch besteht. Der gegnerische Spieler versucht währenddessen, die Wurfscheibe vorher abzufangen und dann selbst ein Tor zu erzielen. Der Spieler der die Wurfscheibe zuerst fünfmal im gegnerischen Tuch versenkt, gewinnt das Spiel. Auch bei diesem Spiel hat man allerdings das Gefühl, nicht wirklich Herr über Präzision und Wurfkraft zu sein. Außerdem sind fünf Tore nicht gerade viel, wodurch das Spiel in den meisten Fällen schnell zu Ende ist.

Flugdrachenfliegen & Boccia

Kiting oder Flugdrachenfliegen ist eines der lustigeren Spiele bei „Beach Fun: Summer Challenge”. Man steuert einen Flugdrachen am Himmel und muss versuchen, mit diesem möglichst viele Ballons einer bestimmten Farbe zum Platzen zu bringen. Schafft man es, mehrere Ballons der vorgegebenen Farbe nacheinander zum Platzen zu bringen oder findet den einmal auftauchenden Bonusballon, bekommt man Extrapunkt. Berührt man mit seinem Flugdrachen allerdings Ballons in anderen Farben, werden einem Punkte abgezogen und eventuelle Combos wieder auf null gesetzt. Man braucht zwar etwas Zeit, um den Flugdrachen wirklich unter Kontrolle zu bringen, dann funktioniert die Angelegenheit allerdings richtig gut, sofern das Spiel nicht schon wieder vorbei ist. Beim Boccia muss man in vier Runden versuchen, eine seiner Kugeln näher an die Zielkugel zu werfen als die gesamten Kugeln des Gegners. Die Steuerung hat man dabei aus dem Bowlingspiel aus „Wii Sports“ übernommen, wodurch Boccia als so etwas wie die Strandvariante von Bowling bezeichnet werden kann. Die Fun-Sportart selbst ist ganz lustig, allerdings ist auch in diesem Fall ein Spiel relativ schnell vorbei.

Wasserski & Abenteuer Golf

Das umfangreichste und spielerisch beste Spiel in „Beach Fun: Summer Challenge” ist Wasserski, bei dem man auf neun Kursen sein Können beweisen muss. Ziel ist es, möglichst viele Bojen in der jeweils vorgegebenen Richtung zu umfahren, um Punkte zu sammeln. Umfährt man mehrere Bojen erfolgreich hintereinander, werden einem zusätzlich noch Extrapunkte gutgeschrieben. Wird eine Boje auf der falschen Richtung passiert, scheidet man zwar nicht aus, bekommt allerdings auch keine Punkte und eventuelle Combos werden auch beim Wasserski wieder auf null gesetzt. Wer dagegen eine Boje trifft, muss mit einem Sturz und dem folgenden Ausscheiden rechnen. Dann bekommt man nur die bis zu diesem Zeitpunkt gesammelten Punkte gutgeschrieben und muss auf den noch verbliebenen Kursen versuchen, den eventuellen Punkterückstand wieder aufzuholen. Vom besten nun zum schlechtesten Spiel der Sammlung, nämlich Minigolf beziehungsweise Abenteuer-Golf. Auf neun tropischen Kursen soll man versuchen, in möglichst wenigen Schlägen den Ball einzulochen. Während die Steuerung sich dabei nicht unbedingt als Hindernis herausstellt, schaffen das die Ballphysik und der Aufbau der einzelnen Löcher. Häufig muss man mit ansehen, wie ein schon gut geglaubter Schlag in einem völligen Desaster endet und beispielsweise plötzlich einen unglaublichen Rückdrall entwickelt und seinen gerollten Weg zum großen Teil wieder zurück rollt. Zuerst denkt man jetzt an eine eventuelle Steigung, doch diese kann man nirgendwo auf dem Loch erkennen.

Grafik und Sound

Die Grafik von „Beach Fun: Summer Challenge” ist bestenfalls durchschnittlich. Die tropischen Hintergründe mit weißem Strand, glasklarem Wasser und blauem Himmel sind zwar recht schön anzuschauen, wirken allerdings bei vielen Minispielen, wie dem Flugdrachenfliegen, recht unbeweglich. In den Fällen, in denen es wirklich auf optische Highlights ankommen würde, beispielsweise bei der Darstellung des Wassers und der Wellen beim Wasserski, versagt man dann vollkommen. Am besten kann man es wahrscheinlich damit beschreiben, dass es einem im gesamten Spiel nicht so vorkommt, als ob einem eine warme, angenehme Urlaubsbrise ins Gesicht weht. Der Sound ist gleichzeitig das genaue Gegenstück zur Grafik - die tropischen Rhythmen und Melodien bringen das gewünschte Urlaubsfeeling wirklich gelungen herüber.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Es war von RTL Sports schon mutig, Beach Fun: Summer Challenge” als direkten Konkurrenten von „Wii Sports Ressort” in den Ring zu schicken. Dass der Mut nicht bezahlt wird, liegt allerdings nicht am starken Namen des Konkurrenten, sondern an der fehlenden Motivation, jede Disziplin häufiger als einmal zu spielen. Gerade die drei Funsportarten Beach Tennis, Wurfscheiben-Werfen und Minigolf leiden unter diesem Phänomen. Die beiden Disziplinen Kiting und Boccia haben dagegen das Problem eher in den Bereich Minispiele zu fallen und damit nicht als vollwertige Spiele anerkannt zu werden. Bleibt im Endeffekt nur noch Wasserski, doch bei diesem überzeugt weder die grafische Präsentation noch die Steuerung. Somit sollte man sein Geld wirklich für einen richtigen Urlaub sparen.

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