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Big Bang Mini

von

Philipp

Das Genre der Shoot’em’Ups ist auf dem Nintendo DS nicht allzu gut vertreten. Denn obwohl der lange Doppelbildschirm des Handhelds geradezu perfekt für die Schießspielchen scheint, sind leider nicht viele Entwickler auf diesen Vorteil eingegangen. Aber auch allgemein gesehen nimmt die Anzahl der Fans solcher Spiele immer mehr ab. Schließlich muss ein Spiel mit Waffen heutzutage aus der Ego- oder zumindest aus der Schulter-Perspektive sein. Wenn die Grafiken nicht mindestens auf Wii-Niveau sind, hat das Spiel von vornherein schon keinen Stein im Brett. Mit Space Invaders Extreme“ und „Bangai-O Spirits“ haben es zwei japanische Firmen in den letzten Monaten gewagt, Shoot’em’Ups auf den Markt zu bringen, der große Erfolg blieb aber wie zu erwarten aus. „Big Bang Mini“ stammt nun allerdings vom Pariser Arkedo-Studio. Ob das Spiel etwas Schwung in das betagte Genre bringen kann, testen wir für euch in dieser Review.

Der Urknall im Hosentaschenformat

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Im Groben klingt „Big Bang Mini“ wie jeder andere Shoot’Em’Up-Titel. Denn auch hier bewegt man sich mit seinem Flieger auf dem Bildschirm umher, schießt die zahlreichen Gegner vor sich ab und weicht den gegnerischen Schüssen aus. Während die Konkurrenzprodukte jedoch auf die Kontrolle mittels Steuerkreuz und Buttons setzen, geht der kleine Urknall, wie das Spiel übersetzt heißt, andere und weitaus spannendere Wege. Das eigene Schiff befindet sich zu jeder Zeit auf dem unteren der beiden DS-Bildschirme. Durch Hin- und Herziehen des Stylus kann man das Gefährt auf die gewünschte Platzierung verschieben, allerdings wird über den Eingabestift auch kräftig geschossen. Dazu kann man eine beliebige Stelle im Bild auswählen und eine Aufwärtsbewegung aufzeichnen, in dessen Richtung das explosive Geschoss schließlich geschleudert wird. Dieser Vorgang erfordert am Anfang noch etwas Übung und Gewöhnungszeit, nach einigen abgeschlossenen Missionen sitzt aber fast jeder Schuss.

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Hat man nun hingegen das Pech und trifft keinen Gegner, sondern lediglich den Bildschirmrand, geht der Schuss wie in einem Feuerwerk in die Luft. Die einzelnen Funken werden folglich zum eigenen Feind und man muss durch geschickte Stylus-Manöver den neu entstandenen Kugeln ausweichen. Bereits bei einer einzigen Berührung mit einem solchen Geschoss wird die aktuelle Runde beendet, was in den über 80 Level nicht nur einmal vorkommt. Denn nicht nur die Gegner werden mit jeder Stufe hartnäckiger, sondern die Voraussetzungen in den Welten selbst ändern sich. So muss man beispielsweise oftmals gegen den Wind ankämpfen oder sich gar durch Wolkendecken schießen. Während man zu Beginn des Spiels noch mit luftigen Ballons zu kämpfen hat, bekommt man es in der Schnee-Welt bereits mit bösen Eishockey spielenden Pinguinen zu tun. Bereits an der letzten Beschreibung wird zudem jedem klar, dass die Entwickler bei Arkedo nicht alles bierernst belassen und reichlich witzige Ideen eingebaut haben, die den Spielverlauf auflockern.

Knallige Technik

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Bereits das letztjährige „Space Invaders Extreme“ fiel besonders durch die fast schon übertrieben gestaltete Technik auf. „Big Bang Mini“ hat sich vieles davon sichtlich zum Vorbild genommen, es aber im Gegensatz zu keiner Zeit übertrieben. Das Spielgeschehen wird stets übersichtlich auf den beiden Bildschirmen des Nintendo DS verteilt, im Hintergrund werden währenddessen dreidimensionale Szenen aus den insgesamt neun Arealen gezeigt. Die Reise führt den Spieler durch die unterschiedlichsten Gebiete. Zu Beginn befindet man sich noch in einer minimalistischen Umgebung, die stark an „Geometry Wars“ erinnert, im weiteren Verlauf des Spiels verschlägt es einen aber auch in eine düstere Horror-Pflanzenwelt und nach New York. Natürlich wiederholen sich die Hintergründe nach einiger Zeit, volle Aufmerksamkeit wird jedoch immerzu auf die Spielfigur und die Kugeln in der Luft gerichtet. Die Grafiken können sich nichtsdestotrotz absolut sehen lassen.

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Beim Soundtrack von „Big Bang Mini“ wurde ebenso wenig auf Sparflamme gesetzt. So holte man sich den französischen Ambient-Künstler Yubaba, Smith & Fortune ins Boot, welcher die Melodien passend zu jeder Welt hervorragend variiert hat. Die ein oder andere bleibt sogar noch nach dem Spielen in Erinnerung. Natürlich sollte der Spieler, oder in diesem Falle eher Hörer, offen gegenüber Elektro-Stücken und –Melodien sein, denn ansonsten lässt sich dem Soundtrack nicht allzu viel abgewinnen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Das Jahr 2009 bereicherte die Spielebibliothek des Nintendo DS bereits mit einigen hervorragenden Titeln. Alleine Dragon Quest V“, „Final Fantasy Crystal Chronicles: Echoes of Time“ und „GTA: Chinatown Wars“ haben in den ersten Monaten des jungen Jahres der Konkurrenz das Fürchten gelehrt und gezeigt, dass Nintendos Doppelbildschirm nach mittlerweile fünf Jahren auf dem Markt alles andere als tot ist. Dass in „Big Bang Mini“ aber ein ernst zu nehmender Konkurrent für die hochkarätigen Titel steckt, hätte vor dem Erscheinen sicherlich niemand ahnen können. Das Spielprinzip ist trotz aller Auffrischungen in den Welten wie neuen Extra-Attacken und Funktionen des Schiffes ziemlich beschränkt, wodurch es der Titel schlussendlich nicht in noch höhere Wertungsregionen geschafft hat. Dennoch kann man „Big Bang Mini“ nur jedem Handheld-Freund ans Herz legen, der eines der älteren Spielegenre in frischem Gewand und mit viel Pepp neu erleben möchte.

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