BOXBOY!“ könnte unauffälliger nicht sein. Dabei steckt ein großes Studio hinter diesem Rätsel-Spiel, das Anfang April im eShop der Nintendo 3DS-Familie erschienen ist: Die „Kirby“-Schmiede HAL Laboratory entwickelte die neue Nintendo-Marke. Verbirgt sich hinter der Unscheinbarkeit ein Geheimtipp, oder ist das kleine Spielchen so langweilig, wie es aussieht?

Quadrat Qbby quert quälende Quaderwelt
Der Spieler steuert das Quadrat Qbby durch seitlich scrollende Levels. Qbby kann laufen und springen, allerdings langsam und nicht weit. Seine wichtigste Fähigkeit ist eine andere: Qbby kann Blöcke aus dem Nichts erscheinen lassen. Er kann bestimmte Anzahl Blöcke, die je nach Level verschieden ist, erzeugen und etwa zu L- oder S-Formen anordnen.
Mithilfe dieser Blöcke überwindet Qbby die Hindernisse in den einzelnen Levels. Er kann Blöcke zu Treppen anordnen und als Plattformen benutzen. Er kann aus ihnen eine Brücke bauen, mit denen er Abgründe oder Stachelzonen sicher überquert. Er kann sich mit ihrer Hilfe durch schmale Wege schlängeln, durch die er nicht anders käme. Und er kann sie zu einer Art Haken anordnen und so etwa Klippen oder bewegliche Plattformen erreichen.
Von Minimalismus und Kubismus
So wie auch Qbby und seine Blöcke besteht die ganze Spielwelt aus simplen, rechteckigen Formen. Dargestellt wird das Ganze in Schwarz, Grau und Weiß. Der Grafikstil des Spiels könnte minimalistischer also nicht sein. Er passt aber wie angegossen zu „BOXBOY!“, denn das Spiel konzentriert sich auf das absolute Minimum. Hier stehen die Rätsel im Mittelpunkt. Etwa 150 Level gibt es, die recht kurz und in der Regel nicht wirklich schwierig sind. Die simplen Spielmechaniken werden jedoch bis zum Maximum ausgeschöpft, sodass es nicht selten notwendig ist, um die Ecke zu denken. Sollte der Spieler einmal an einer Stelle festhängen und partout nicht weiterkommen, so kann er sich gegen eine 3DS-Spielmünze einen Hinweis freikaufen. Trotz der Einfachheit erfordert das Spiel also einiges an Gehirnschmalz und macht vor allem unverschämt viel Spaß dabei.

Diese vier Blöcke kann Qbby über den Abgrund werfen, um so hinüberzugelangen.
Monochrom, nicht monoton
„BOXBOY!“ ist ein absolutes Meisterwerk des Game-Designs. Die Reduzierung auf das Notwendigste – kein Zeitlimit, nicht einmal Punkte gibt es – nimmt jeglichen Druck von dem Spieler. Jede Welt führt ein völlig neues Spielelement ein und im Laufe einer Welt begegnen dem Spieler immer weitere, clevere Variationen dazu. Durch diese große Abwechslung kommt keine Langeweile auf.
Die Gewissheit, dass immer neue Ideen aufkommen, ist dabei der wichtigste Motivationsfaktor in „BOXBOY!“. Darum verzichten wir hier auch auf eine Auflistung der späteren Spielelemente. Sowohl für kurze Partien zwischendurch wie auch für längere Spiele eignet sich der Titel, und er macht schnell süchtig. Sogar eine Handlung taucht im Laufe des Spieles auf, die jedoch passend zur gesamten Thematik maximal minimalistisch ist. Dafür glänzt sie, so wie das gesamte Spiel, mit unglaublich viel Charme. Doch auch in Bezug auf die Handlung möchten wir euch nichts vorwegnehmen!
One Shade of Grey
In jedem Level befinden sich ein oder zwei Kronen, die besonders knifflig einzusammeln sind. Der Clou dabei ist, dass die Kronen verschwinden, sobald Qbby eine vorgegebene Anzahl an Blöcken erzeugt hat. An das Ende eines Levels zu gelangen, ist selten eine Herausforderung; die wahre Schwierigkeit ist, sämtliche Kronen einzusammeln.
Mit Kronen kann der Spieler im Shop nette Bonusartikel freischalten, darunter süße Kostüme für die Spielfigur, sowie Zusatzmissionen. In Letzteren geht es entweder darum, möglichst schnell einen bestimmten Level zu bestehen oder innerhalb einer gegebenen Zeit so viele Punkte wie möglich zu erlangen. Wer die Highscores überbieten möchte, wird hier schön gefordert. Die Gelassenheit aus dem Hauptmodus geht hier aber natürlich verloren.

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