Seit jeher steuert n-Space zum großen Call of Duty“-Universum die portablen Ableger für den Nintendo DS bei. Solch eine Version darf natürlich auch nicht beim neusten Streich der Serie fehlen. Da es sich aber bei der DS-Version im Gegensatz zu den Portierungen der großen Konsolen um ein komplett eigenständiges Spiel handelt, wurde es noch mit dem Namenszusatz „Defiance“ bedacht. Ob und wie viel Spaß die Hosentaschen-Ballerei macht, könnt ihr im folgenden Test nachlesen.
Die Russen kommen! Schon wieder?

Wie schon gesagt, bei „Call of Duty: Modern Warfare 3: Defiance“ handelt es sich um einen komplett eigenständigen Teil des bekannten Shooter-Universums. Daher hat man den Titel auch mit einer eigenen Story ausgerüstet. Ob dies ein Segen war, sei mal dahin gestellt, da sie nicht wirklich kreativ erzählt wird. Es musste nämlich mal wieder der Standardfeind überhaupt herhalten, Russland. Die hatten erneut nichts Besseres zu tun, als eine Invasion in den USA zu starten. Dies können die Amerikaner und die Briten natürlich nicht auf sich sitzen lassen und versuchen mit allen Mitteln, den bösen Feind aus dem Osten zurückzudrängen. Mehr gibt es zur Spielgeschichte eigentlich nicht zu sagen.
Shooter auf dem Handheld?!

Man merkt, dass n-Space schon einige Erfahrungen mit Shootern auf der technisch inzwischen stark limitierten Konsole gemacht hat. Denn trotz der langweiligen Hintergrundgeschichte und den technischen Beschränkungen schaffen sie es großartig, das „Call of Duty“-Flair auf den Handheld zu transportieren.
In der Einzelspieler-Kampagne erwarten den Spieler abwechslungsreiche und übersichtliche Missionen, die ideal für das Spielen unterwegs geeignet sind. So gibt es in den unterschiedlichen schön gestalteten Locations, verschiedene Aufträge zu bewältigen. Neben Sniper-Aufträgen warten beispielsweise auch Panzer-Missionen auf ihre Erfüllung. Leider stellt sich aber die gegnerische KI oftmals als selten dämlich heraus und die Gegner stehen dann einfach nur in der Gegend herum, um wie ein Moorhuhn auf den tödlichen Schuss zu warten. Gelungen ist aber, dass die Missionsabschnitte nie allzu lange dauern und mit vielen Kontrollpunkten aufwarten, so dass man das Spiel auch in kurzen Pausen mal einlegen kann.
Steuerung nicht optimal

In Sachen Steuerung hätte n-Space sicherlich nochmal nacharbeiten können. Es ist zwar lobenswert, dass man zwei verschiedene Steuerungsmodi zur Auswahl gestellt hat, aber leider funktionieren beide nicht wirklich gut.
So gibt es zum einen eine ganz traditionelle Button-Steuerung, die aber viel zu träge bei Bewegungen reagiert und mit der kein einziger gezielter Schuss möglich ist. Dies kommt in einem Shooter praktisch einem Todesurteil gleich. Man kann zwar die Bewegungsgeschwindigkeit justieren, aber besser wird sie dadurch nicht.
Mit der Touchscreen-Steuerung kann man zwar leben, aber trotzdem ist auch sie nicht das Gelbe vom Ei. So werden dann nämlich das Fadenkreuz und das komplette Inventar mit Hilfe des Stylus gesteuert, was in Gefechten bei Waffenwechseln oder ähnlichen Manövern schon mal zu Problemen führen und in Hektik ausarten kann.
Auf in die Massenschlägerei!

Ein „Call of Duty“-Titel ohne alternative Spielmodi ist heutzutage undenkbar und so muss man auch nicht auf dem Nintendo DS darauf verzichten. Neben der Kampagne gibt es noch das „Schnelle Spiel“. In diesem Modus darf man schon absolvierte Missionen der Kampagne nochmals angehen.
Zusätzlich gibt es noch den „Herausforderungsmodus“. Dort werden bestimmte Aufgaben gestellt, die man in recht kurzen Missionsabschnitten erledigen muss. So soll man beispielsweise eine bestimmte Anzahl von Gegnern erledigen.
Neben den Einzelspieler-Modi darf ein Multiplayer-Modus natürlich nicht fehlen. So kann man gegen bis zu sechs Freunde antreten. Dies ist sowohl online als auch lokal möglich, wobei dann aber jeder Spieler das Modul sein Eigen nennen muss. Zur Auswahl stehen dort dann immerhin sechs verschiedene Modi vom „Deathmatch“ über „Capture the Flag“ bis hin zu „Bei jedem Abschuss bekommt man eine bessere Waffe“.
Technik

Technisch hat n-Space sicherlich nochmal alles aus der Konsole rausgeholt, was irgendwie möglich war. Die Kulissen wirken atmosphärisch dicht, auch wenn sie heutigen Grafikstandards natürlich in keiner Weise mehr entsprechen. Es ist sehr schade, dass man nicht schon mit diesem Teil der Serie den Schritt auf den 3DS gewagt hat.
Im Gegensatz zur Grafik entspricht aber die soundtechnische Untermalung allen heutigen Standards. Es ist schon erstaunlich, wie die Entwickler es geschafft haben, einen abwechslungsreichen Soundtrack und zusätzlich noch eine gelungene deutsche Sprachausgabe auf das kleine Modul zu pressen. Daran können sich viele andere Entwicklerteams ein Vorbild nehmen.
Weitere Infos
