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Cars 2: Das Videospiel

von

Daniel Witt

Mit Cars“ ist es anders gekommen, als man erwartet hätte. Für die Kritiker ist es einer der schwächeren Disney-Pixar-Filme, für die hauseigene Merchandiseabteilung dagegen die Gelddruckmaschine schlechthin. Daher war es bei den prall gefüllten Spielzeugkisten der Kinder weltweit nur eine Frage der Zeit, bis ein zweiter Film folgen würde. Im Sommer dieses Jahres war es dann soweit und die Videospielumsetzung raste zeitgleich in die Händlerregale. Nur der Nintendo 3DS musste ein wenig länger auf den Start warten. Ob die Zeit für eine Generalüberholung genutzt wurde oder Lightning, Hook und Co. doch eher Rost angesetzt haben, erfahrt ihr in folgendem Review.

Einmal um die ganze Welt

Lightning McQueen und sein bester Freund Hook begeben sich auf eine Tour um die ganze Welt, um am World Grand Prix teilzunehmen. Während Lightning dabei ein Rennen nach dem anderen absolviert, wird Hook versehentlich in ein Komplott hinter den Kulissen des Rennzirkus gezogen und somit unwissentlich zum Geheimagent. Nun liegt es am Spieler, sowohl das Siegertreppchen zu erklimmen, als auch den Bösewichten das Handwerk zu legen.

Spionagerennen oder Rennspionage?

Die Rennen verteilen sich, wie der World Grand Prix es schon vermuten lässt, über den ganzen Erdball. So stehen unter anderem Amerika, Japan und sogar Deutschland zur Auswahl. Die Anzahl der verschiedenen Strecken ist dabei jedoch arg begrenzt und wird nur durch leichte Variationen im Streckenverlauf auf ein vernünftiges Niveau erhöht. Hinterm Steuer angekommen macht das Spiel dabei eine recht gute Figur. Die Fahrzeuge lassen sich allesamt gut steuern, wobei das Driftverhalten im Gegensatz zu anderen Vertretern des Genres erst eine gewisse Eingewöhnungsphase benötigt. Darüber hinaus stehen neben den obligatorischen Turbos noch Spezialfertigkeiten zur Verfügung, so dass zum Beispiel Lightning mit einem beherzten Sprung die eine oder andere Abkürzung erreichen kann.

Bei den Spionagemissionen sind mit Hook, Finn und Holley die Geheimagenten gefragt. In kleinen Arealen wie der Bohrinsel oder einer japanischen Partylocation muss man meist unter Zeitdruck ungesehen ans Ziel kommen oder eine bestimmte Anzahl von Gegenständen zerstören beziehungsweise einsammeln. Leider fühlen sich diese Einlagen schnell eintönig an, so dass man sich wieder das nächste Rennen herbeisehnt.

Wer nicht erst die Geschichte des Films nachspielen möchte, kann direkt zum C.H.R.O.M.E-Modus übergehen. Hier können einzelne Events, wie sie auch in der Story vorkommen, direkt angewählt werden, aber auch ganze Meisterschaften sind möglich. Dabei hat man nun die freie Wahl über sein Fahrzeug und darf so auch hinter dem Steuer des italienischen Formel 1-Flitzers Francesco Bernoulli oder weiteren bekannten, vierrädrigen Charakteren Platz nehmen. Ein Mehrspielermodus darf bei einem Rennspiel natürlich auch nicht fehlen. Dieser ist jedoch ausschließlich lokalen Sessions vorbehalten, bei denen jeder sein eigenes Modul mitbringen muss.

Der Langzeitmotivation zu Gute kommen die spielinternen Erfolge. Diese sind von vornherein ersichtlich und beinhalten Aufgaben wie den Sieg in bestimmten Rennen mit bestimmten Fahrzeugen. Die Liste zu komplettieren nimmt auch über die Story hinaus einige Zeit in Anspruch und kann durchaus motivieren.

optischer Oldtimer

Das optische Highlight des Spiels sind die auswählbaren Fahrzeuge. Diese sind sehr gut modelliert und auch animiert, so dass sie sich wie ihre Vorbilder im Film in die Kurven legen. Wer die Augen vom eigenen Gefährt abwendet, wird jedoch stark enttäuscht sein. Die Strecken kommen sehr kantig und verwaschen daher und wirken einfach nur leblos. Da können auch vereinzelte, stockend animierte Hubschrauber oder Züge nicht helfen; es hätten einfach mehr optisch interessante Elemente am Wegesrand eingebaut werden müssen. Grafikfehler wie flackernde Objekte oder halb in der Straße verschwindende Autos unterstützen den Eindruck, dass man hier einfach nicht genug Zeit investiert hat, denn der 3DS kann eindeutig mehr.

Auch der 3D-Effekt bringt leider keinen wirklichen Vorteil und war auf dem aktuellen Handheld schon deutlich besser zu sehen. Insbesondere die Zwischensequenzen in der Story fallen hier negativ auf, denn ein oder zwei 3D-Modelle vor einem flachen, sehr verwaschenen Hintergrund sind absolut nicht zeitgemäß.

Der Sound dagegen kann dank der guten deutschen Sprachausgabe überzeugen. Die Stimmen verleihen den Fahrzeugen auch im Rennen Charakter und erfreuen das Ohr im Gegensatz zur etwas monotonen musikalischen Untermalung wirklich sehr.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Leider wurde die längere Wartezeit auf die 3DS-Fassung kaum genutzt. Hätte man sich eher an den Heimkonsolen orientiert als am DS, hätte es ein durchaus lohnenswertes Spiel werden können. So bietet das Spiel zwar einen recht guten Umfang, man fragt sich jedoch, warum man fünf Monate länger warten musste als Fans von DS und Wii. Die technischen Mängel ziehen endgültig die Handbremse beim Rennen um eine bessere Wertung.

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