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Chibi-Robo! Let's Go, Photo! (eShop)

von

Sebastian Zeitz

Nintendo hat ein sehr weitreichendes Repertoire an Eigenmarken. Dazu
zählt auch der kleine Hilfsroboter Chibi-Robo. Seit der Ära des Nintendo
Gamecube putzt er sich durch Wohnungen oder lässt einen Park auf dem
Nintendo DS wieder erblühen. In Europa konnte man bisher nur auf dem
Spielwürfel den putzigen Roboter erleben. Im 3DS-eShop findet nun
Chibi-Robo mit Chibi-Robo! Let’s Go, Photo!“ ein neues Zuhause. Wir
haben die Kamera sowie die Putzutensilien eingepackt und wollen euch
verraten, ob es die richtige Entscheidung war, den Titel endlich auch
bei uns zu veröffentlichen.

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Von zeitreisenden Robotern und Nostalgieramsch


Die Geschichte ist in einer fernen Zukunft angesiedelt. Zu dieser Zeit
will ein Museums-Kurator eine Ausstellung mit sogenanntem
Nostalgieramsch aufstellen. Diesen versucht er mithilfe von Chibi-Robo
aufzutreiben. Dessen Aufgabe ist es, in die Vergangenheit zu reisen und
mit dem Gegenstand in die Zukunft zurückzukehren.


Mehr muss man zur Geschichte eigentlich auch nicht sagen. Das Ziel ist
klar gesetzt, doch wirklich tiefgründig wird es zu keinem Zeitpunkt. Wer
also ein Spiel nur für seine Story spielt, der wird von „Chibi-Robo!
Let’s Go, Photo!“ enttäuscht sein. Eine Sprachausgabe gibt es auch dieses
Mal nicht: Alle Figuren sprechen in einem sehr mechanischem
Kauderwelsch. Trotzdem kann die Charakterzeichnung überzeugen, was vor
allem an den sehr lebendigen Animationen liegt.


Nostalgische Alltags-Gegenstände


Also übernimmt der Spieler nun die Rolle von Chibi-Robo. Um seine
Aufgabe zu erfüllen, legt der kleine Roboter in den Laptop einen
Silhouettenfilm ein, mit dem er in die Vergangenheit reisen kann, um den
abgebildeten Gegenstand zu fotografieren. Dieser wird durch eine
Schraffierung repräsentiert, die man dann in der eigenen Umgebung mit
den äußeren Kameras fotografieren muss. Wenn man den Gegenstand zu einer
Genauigkeit von 60 Prozent oder mehr trifft, dann kann man in die
Vergangenheit reisen und das Objekt zurück in die Zukunft befördern.
Insgesamt hat man pro Film neun Versuche zur Verfügung.


Eigentlich ist das Foto-System wirklich gut gemacht, jedoch sind einige
Schattierungen für den deutschen Raum nicht optimiert. Zum Beispiel
sehen Steckdosen in Amerika ganz anders aus und auch Milchkartons haben
in Übersee andere Maße als bei uns. Dadurch ist es teilweise nicht
möglich, eine Genauigkeit von 60 Prozent zu erreichen, da das Spiel
wirklich penibel die gleiche Form verlangt. Am Ende wird man gezwungen,
die Schattierung nachzuzeichnen, da man ansonsten den Silhouettenfilm
verbraucht. Dadurch geht ein wenig der Spaß verloren, die gesuchten
Gegenstände zu fotografieren.

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Ein Roboter, viele Aufgaben


Um weitere Gegenstände zu finden, muss man mit Happy Points weitere
Filme kaufen. Dafür gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Die erste
sind unterschiedliche Jobs, in denen man eine kleine Aufgabe für mal
mehr mal weniger verrückte Charaktere erfüllen muss. Zum Beispiel unterzieht sich Chibi-Robo bei Drake Redcrest, ein
Superheld wie er im Buche steht, einem Gerechtigkeits-Training. In
diesem schießt er mit dem Chibi-Buster auf Luftballons und Scheiben. In diesem schießt man mit dem Chibi-Buster auf Luftballons und
Scheiben. In anderen Aufgaben muss der kleine Roboter putzen, Zutaten
für Köche aus dem Kühlschrank holen oder mit den kleinen Chibi-Tots ein
Versteckspiel spielen. Am Ende winken je nach Leistung Happy Points, die
man dann für Silhouettenfilme ausgibt.


Die Jobs sind in sich sehr abwechslungsreich, jedoch gibt es zu wenige,
um den Spieler wirklich lange am Ball zu halten. Zwar haben sie
verschiedene Schwierigkeitsgrade, aber spätestens nach dem zweiten Mal
hat man alles gesehen.


Putzfrau Chibi-Robo meldet sich zu Diensten!


Die andere Möglichkeit, sich Happy Points zu verdienen, sind die frei
begehbaren Gebiete, die man freischaltet, wenn man die Aufträge
abschließt. In diesen sind überall Dreck, Staub und Flecken verteilt,
die mit einem Staubsauger und einer Zahnbürste beseitigt werden müssen.
Am Ende bekommt man basierend auf seiner Leistung Happy Points
spendiert. Für diejenigen, die noch nie ein „Chibi-Robo!“ gespielt
haben, müssen wir noch eine Sache erwähnen. Der Hilfsroboter läuft auf
Strom und jede einzelne Aktion verbraucht jenen. Chibi-Robo kann sich
selbst an einer Steckdose aufladen, die es aber nur in der Hub-Welt
gibt. Also muss der Spieler genau überlegen, ob er nun noch den Fleck
wegmacht und damit riskiert, alle Punkte zu verlieren, da Chibi-Robo
ohne Strom in Ohnmacht fällt. Im Laufe des Spiels kann man die Anzahl an
Watts erhöhen, da dies auch notwendig ist, um spätere Stufen der
Aufträge überhaupt meistern zu können.

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Technik


Grafisch kann der Titel nicht ganz überzeugen, obwohl die Animationen
und Charaktermodelle wirklich liebevoll gestaltet sind und viel zur
Atmosphäre beitragen. Die restlichen Umgebungen sind eher karg und, wie
gewohnt, trüben viele Treppenstufen das Gesamtbild. Zudem läuft das
Spielgeschehen nur selten wirklich flüssig, oft kann man die
Animationsstufen klar abzählen. Da wäre bei mehr Optimierungen
sicherlich eine bessere Performance drin gewesen. Der 3D-Effekt ist die
meiste Zeit eher ein nettes Beiwerk und fördert dem Spielspaß in
keinster Weise. Der Soundtrack besticht mit einigen guten Tracks, die
vor allem während der Jobs immer eine passende Atmosphäre schaffen.
Ansonsten ist er weder groß im Vordergrund noch nervt er.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Chibi-Robo! Let’s Go, Photo!” ist ein typischer Titel aus seiner Reihe. Er spielt sich wie eh und je, weshalb jeder Fan des kleinen Roboters ohne Bedenken zugreifen kann. Beim Fotografieren bleibt die Problematik, dass einige Gestände in Deutschland einfach anders aussehen und das Spiel sehr penibel auf die Form der Schattierung achtet. Schnell wird der Titel etwas abwechslungsarm, jedoch war es die richtige Entscheidung von Nintendo, nach so vielen Jahren endlich mal wieder ein „Chibi-Robo!“-Spiel in Europa zu veröffentlichen, da der Charakter und seine ganze Welt um ihn herum den Preis schon wert sind. Auch Leute ohne Putzfimmel sollten einen Blick auf den Titel werfen, für den es auch eine Demo im eShop gibt.