Nintendo-Online LogoNintendo-Online.de
AccountSuchen
Placeholder image
reviews

Colin McRae: Dirt 2

von

Philipp

Nach dem Tod des schottische Rennfahrers Colin McRae beim einem Hubschrauberunfall im Jahr 2007 war nicht ganz klar, inwiefern die gleichnamige Rennspielserie fortgesetzt oder abgeschlossen werden würde. Ende 2008 folgte dann die Ankündigung von Colin McRae: Dirt 2“ und die Bekanntgabe, dass das Videospiel als Tribut an die Erfolge und an die Person Colin McRae zu sehen ist. Neben den Versionen für den PC, die PS3 und die Xbox 360 wurde erstmalig eine Version für eine Heimkonsole aus dem Hause Nintendo entwickelt, die uns von Codemasters für eine Rezension zur Verfügung gestellt wurde.

World Tour-Modus

„Colin McRae: Dirt 2“ führt den Spiel im Einzelspielermodus in insgesamt drei Spielmodi, untergliedert in mehreren Spielvariante, in die Faszination von Offroad-Events ein. Herzstück des Spiels ist der World Tour-Modus, bei dem man in vier verschiedenen Touren sein Können unter Beweis stellen muss. Die Clubmann-Tour führt einen in die Welt der Offroad-Events ein, bei der Amateur-Tour sollte man die Grundkenntnisse schon verinnerlicht haben, sichere Fahrer werden danach in der Pro-Am-Tour antreten und Profis nehmen sich am Ende sogar die Pro-Tour vor. Die verschiedenen Touren bestehen aus jeweils vier Events, die auf Namen wie „Der Fleischwolf“ und „Staubige Pfade“ hören und noch einmal aus unterschiedlich vielen Rennen bestehen. Die Aufgaben haben, mit Ausnahme der Tatsache, dass einige erst nach und nach frei gespielt werden müssen, keine feste Reihenfolge, sondern können nach eigenem Ermessen früher oder später gefahren werden. Somit existiert in diesem Spielmodus keine echte Meisterschaft, da jedes Rennen für sich für Erfolg oder Misserfolg steht.

Image 15661

Action- und Herausforderungsmodus

Eine echte Meisterschaft kann man im Actionmodus bestreiten, indem man zusätzlich noch bei schnellen Einzelrennen und Zeitfahrten antritt. Der etwas interessantere Spielmodus ist allerdings der Herausforderungsmodus, bei dem man in den fünf Herausforderungsarten Zeit in der Luft, Trailblazer, Gatecrasher, Powerslides und Letzte Runde fährt. Bei Zeit in der Luft muss man versuchen, innerhalb einer bestimmten Zeit möglichst häufig und möglichst lange mit seinem Rennwagen in der Luft zu verbringen, bei Trailblazer fährt man gegen die Zeit. Aufgebaute Tore mit der angegebenen Mindestgeschwindigkeit muss man bei Gatecrasher durchfahren und bei Powerslides muss man innerhalb eines Zeitlimits so viele Powerslides wie möglich ausführen. Ein richtiges Rennen wiederum findet bei Letzte Runde statt, wobei nach jeder Runde der jeweils Letztplatzierte eliminiert wird. Für besonders gute Leistungen gibt es je nach Anforderung entweder eine bronzene, silberne oder goldene Trophäe.

Strecken und Fahrzeuge

Die Rennen selbst finden in insgesamt neun Ländern, beispielsweise in Island, Äthiopien, USA und China statt, die neben den normalen Strecken mit Rundenrennen auch Strecken mit Rennen von Punkt A nach Punkt B beinhalten. Obwohl die Strecken auch noch einmal rückwärts und gespiegelt gefahren werden können, kommt einem die Streckenanzahl sehr gering vor. Gerade im World Tour-Modus bekommt man häufig vorgegeben, mit welcher Art von Fahrzeugen, wie Buggys, Hummer oder Rallyewagen man ein bestimmtes Rennen bestreiten muss und man hat nur die Auswahl zwischen verschiedenen Wagen eines Fahrzeugtyps beziehungsweise anderen Karosserien. Die Fahrzeuggarage beinhaltet nach und nach Wagen wie Evo X, 350 Z, Ickler, F-150, Hummer H3R, Nemesis, WRX STI und BMW Z4.

Im Rennen treten dann insgesamt vier Fahrzeuge des gleichen Fahrzeugtyps gegeneinander an. Die Fahrverhalten der Fahrzeuge ist zwar arcadelastig, die Steuerung dafür aber auch ziemlich sensibel. Ein unnötige Korrektur im Sprung und man steht quer oder überschlägt sich sogar. Zwar wird man dann direkt wieder auf die Strecke gesetzt, hat allerdings unter Umständen einige Plätze verloren. Zum Glück fahren die gegnerischen Fahrzeuge auch nicht wie Götter, sodass man trotz Dreher und Überschlägen auch Rennen gewinnen kann. Allerdings braucht man seine Zeit, um mit der etwas gewöhnungsbedürftigen Steuerung zu Recht zu kommen und sollte sich auf jeden Fall schon einmal die Taste des Rückwärtsgangs merken, denn diese wird man häufiger in „Colin McRae: Dirt 2“ gebrauchen. Gesteuert wird übrigens, anders als bei „Excite Truck“ mit Wii-Fernbedienung und Nunchuk, was sich als ganz ordentliche Lösung herausstellt.

Image 15660

Mehrspielermodus

„Colin McRae: Dirt 2“ kann im Mehrspielermodus über den Splittscreen mit bis zu vier menschlichen Rennfahrern bestritten werden, was sich zuerst einmal nicht schlecht anhört. Auch die Tatsache, dass neben den normalen Rennen zusätzlich noch Herausforderungen zur Auswahl stehen, ist sicherlich ein Vorteil. Die Grafik ist bei Mehrspielerduellen leider deutlich nach unten geschraubt.

Grafik und Sound

Der größte Schwachpunkt von „Colin McRae: Dirt 2“ ist die grafische Präsentation des Spiels, die sich als erschreckend schwach herausstellt. Während die Automodelle noch in die Kategorie annehmbar fallen, könnten die Strecken selbst auch aus der Zeit des Nintendo 64 stammen. Zwar hat „Colin McRae: Dirt 2“ nicht mit Nebel, langsamem Bildaufbau oder sonstigen Grafikproblemen zu kämpfen, doch das ist auch kaum möglich, denn die Grafik ist wirklich minimalistisch. Zweidimensionale Bäume, Sträucher und Publikum abseits der Strecke und langweilige, matschige Strecken sprechen nicht gerade für eine qualitativ hochwertige Arbeit des Entwicklers. Akustisch sieht die Situation etwas besser aus, immerhin bekommt man abseits der Strecke rockige Tracks geboten. Auf der Strecke muss man sich allerdings mit mehr oder weniger realistischen Motorengeräuschen zufrieden geben.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Auf dem Nintendo 64 waren Rennspiele Mangelware und dadurch konnten eigentlich nur durchschnittliche Genrevertreter, wie MRC“, „Lamborghini 64“ oder die „Top Gear“-Reihe ganz ordentliche Verkaufszahlen erreichen. Einige Jahre sind ins Land gezogen, doch die Situation hat sich nicht wesentlich verändert. Gerade im Bereich der Offroad-Rennspiele wird man außer „Excite Truck“ keine nennenswerte Alternative zu „Colin McRae: Dirt 2“ finden. Eben selbiges ist spielerisch ordentlich, technisch allerdings hoffnungslos veraltet und erinnert vor allem grafisch an die alten Zeiten. Derartige Kritikpunkte, zu denen auch die Streckenanzahl und die etwas zu sensible Steuerung zählen, würde man genug finden, doch trotzdem macht „Colin McRae: Dirt 2“ durchaus Spaß und sollte nicht grundsätzlich von der Verkaufsliste gestrichen werden.

Werbung