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ColorZ

von

Philipp

Exkee ist ein französischer Entwickler aus dem schönen Marseille, der schon seit 2003 im Geschäft ist. Bisher ist das Studio eher für Handy- und Computerspiele bekannt, die populärsten darunter sind Tomb Raider Legend: Tokyo“, ein Sudoku-Klon und das experimentelle „I-Fluid“ auf dem PC. Um etwas Abwechslung in den anstrengenden Entwickleralltag zu bringen, haben sich die Mitarbeiter für einen eigenen Titel ohne große Lizenz im Namen entschieden. Dieses Spiel trägt den Namen „ColorZ“ und ist exklusiv über WiiWare erhältlich. Ob die Franzosen für 700 Nintendo-Punkte einen Hit gelandet haben, lest ihr im Review.

Farblehre

In „ColorZ“ wird man von einem hippen Alien begrüßt, das den Spieler etwas näher in die kaum vorhandene Geschichte einführt. Man befindet sich mit der eigenen kleinen Kreatur in einem Raumschiff und reinigt infizierte Planeten von farbigen Viren. Die bösen Viecher erstrahlen jeweils in einer bestimmten Farbe und können nur vom Raumschiff in derselben Farbe aufgesammelt werden. Ist das Raumschiff nun also in Grün gehalten, können gleichfarbige Viren aufgenommen werden. Selbstverständlich bleibt es nicht nur bei einer Farbe, zunächst wird es aber beim simplen Blau, Rot und Grün gehalten. Bereits in der zweiten Mission eilt dazu ein weiteres Schiff zu Hilfe, das in einem anderen Farbton gehalten ist, wodurch nun zwei Virenarten bekämpft werden können.

Mit der Zeit werden dem Spieler immer neue Farben präsentiert, die nur durch bestimmte Kniffe beseitigt werden können. So lassen sich zwei Raumschiffe für kurze Zeit fusionieren, wodurch schließlich aus einem roten und einem grünen Gefährt ein gelbes entsteht. Maximal kontrolliert der Spieler drei Charaktere, was eine große Portion Geschick voraussetzt. Denn die Level bewegen sich automatisch voran und bei Berührung der falschen Farbe wird ein kostbares Leben abgezogen. Diese lassen sich in den einzelnen Missionen auch zusätzlich einsammeln. Aber nur diejenigen, die am Ende noch mindestens fünf Leben inne haben, erhalten die Goldmedaille.

Mehr Spieler, mehr Spaß?

Mit mehreren Charakteren beginnt dann auch der frustrierendste Part des Einzelspieler-Modus. Denn die Steuerung ist mit einem Protagonisten noch recht einfach, artet mit mehreren aber in reinem Chaos aus. Den ersten Helden steuert man noch durch die Pointer-Funktion, kommt ein zweiter hinzu, übernimmt man ihn mit dem Analogstick des Nunchuk. Der Dritte wird schließlich über das Digitalkreuz auf der Fernbedienung dirigiert. Nur nach einer längeren Eingewöhnungsphase hat man die Aliens einigermaßen im Griff, als Herr der Lage fühlt man sich aber zu keiner Zeit. Zum Glück sind nicht in jedem Level drei Figuren vorhanden, wodurch der Frustfaktor nur ab und an eintritt.

Im Multiplayer-Modus zeigt sich dann auch deutlich, weshalb es Solospieler derart schwer haben. Hier übernimmt jeder der bis zu drei Spieler einen Charakter und schon sind die Steuerungsprobleme passé. Die Level wurden dabei direkt der Einzelspieler-Variante entnommen und bereiten mit einigen Mitspielern deutlich mehr Spaß. Sinnvoller wäre es deshalb wohl gewesen, sich mehr auf den Mehrspieler-Modus zu konzentrieren und für diesen mehr Missionen bereitzustellen. Die Einzelspieler-Aufgaben fallen im Vergleich dazu sehr demotivierend aus.

Bunt, bunt, bunt!

Was erwartet man von einem Spiel, das sich „ColorZ“ nennt? Richtig, Farben über Farben. Diese werden einem auch in einer Vielzahl geboten, schließlich wurde jedem Virus eine Farbe zugeteilt. Der Grafikstil macht einiges her und überzeugt durch die quirligen Charaktere, die vor einem matten Hintergrund erscheinen. Im Tonbereich wird futuristische Musik geboten, die perfekt zum Geschehen passt und die Spieler weiter anstichelt. Die Dialoge sind WiiWare-getreu nicht synchronisiert, dafür hingegen deutsch lokalisiert. Die Übersetzung ist dabei sehr holprig und wirkt an manchen Stellen recht unbeholfen. Denn wenn man „Viel Gluck“ gewünscht bekommt und in den Missionen von „Verbündetet“ die Rede ist, widmete man der Korrektur nicht allzu viel Zeit.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Das Spielprinzip von ColorZ“ klingt im Grunde ganz simpel. Mit einem Raumschiff gleichfarbige Viren einsammeln und dafür Punkte kassieren, sollte kein Problem darstellen. Bereits nach den ersten Aufgaben wird einem allerdings derart viel abverlangt, dass viele schon nach der ersten halben Stunde frustriert aufgeben werden. Mit bis zu zwei Freunden entfaltet sich der Spielspaß aber erst so richtig, denn dann hat man nicht mehr mit der Steuerung von mehreren Helden gleichzeitig zu tun, sondern kann sich ganz und gar seiner eigentlichen Aufgabe widmen. Solospieler werden somit nicht viel Spaß mit dem „ColorZ“ haben, wer hingegen gern mit Freunden spielt, kann die 700 Punkte getrost ausgeben.

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