Anfang dieses Jahres erschien die Landwirtschaftssimulation "Der Bauernhof" aus dem Hause astragon auf dem Nintendo DS. Die Bewirtschaftung des eigenen Bauernhofs konnte in unserer Review mit einer 6er-Wertung allerdings nur einen durchschnittlichen Eindruck hinterlassen. Doch das kann sich nun ändern, denn knapp ein halbes Jahr später erscheint Der Bauernhof“ auch für die Nintendo Wii und wir haben uns natürlich ans Füttern der Schweine, Gänse und allen anderen Bauernhoftieren begeben.
Leben auf dem Bauernhof

"Der Bauernhof" lässt dem Spieler die Wahl, direkt ins kalte Wasser zu springen und mit der Bewirtschaftung des Bauernhofs zu beginnen oder sich erst einmal in den drei vorhandenen Tutorials mit den grundlegenden Funktionen des Spiels vertraut machen. Beete bewirtschaften, Tiere versorgen und Geschäfte machen, sind die besagten drei Arbeiten auf dem Bauernhof, denen jeweils auch ein eigenes Tutorial gewidmet ist. Beim Beete bewirtschaften bekommt man den Umgang mit dem Spaten und der Hacke beigebracht, um den Boden für das Anlegen eines Beetes umzugraben und aufzulockern. Nachdem man Rotkohl, Salat und viele andere landwirtschaftliche Erzeugnisse angebaut hat, muss mit der Handhacke regelmäßig Unkraut entfernt, mit der Gießkanne die Pflanzen gegossen und die Beete mit Dünger gedüngt werden. Nur wenn man diesen Ablauf einhält, darf man als Bauer am Ende auch mit dem Erntekorb über das Beet laufen und erfolgreich ernten.
Tierzucht und Haushaltsbewirtschaftung

Schweine, Gänse, Kühe, Schafe und Hühner sind auf dem eigenen Bauernhof vorzufinden. Während Kühe die notwendige Milch, Hühner die notwendigen Eier und Schafe die notwendige Wolle liefern, werden Gänse und Schweine gemästet und im ausgewachsenen Alter beim Tierhändler in der Stadt verkauft. Doch bis zum diesem Zeitpunkt ist es ein langer Weg, da alle Tiere nicht nur regelmäßig gefüttert werden müssen, sondern beispielsweise auch Stroh in den Ställen ausgelegt und gewechselt werden muss. Die Ergebnisse der eigenen, harten Arbeit kann man in der Stadt verkaufen und das erhaltene Geld in neue Saatbeutel, Tiere oder sogar den Ausbau des eigenen Bauernhofs stecken. Dadurch wächst der eigene Bauernhof und Bauer und Bäuerin müssen in der Stadt zusätzliche Arbeiter anheuern, sodass sich irgendwann mit dem Bauernehepaar vier Leute um die Bewirtschaftung des Bauernhofs kümmern, zwischen denen man ständig wechseln kann. Doch dabei sollte man immer die Finanzen im Auge behalten, denn schnell sind Tiere auch mal krank oder der eigene Traktor kaputt und wenn das Geld mal knapp wird, muss man ansonsten wohl oder übel Teile des eigenen Besitzes verkaufen. Dann muss man(n) auch mal auf den Gang zum Wirtshaus verzichten.
Übersicht über Waren, Tiere und Finanzen

Wie in komplexen Wirtschaftssimulationen bekommt man auch in "Der Bauernhof" eine Übersicht über die Anzahl an Waren und Tiere im eigenen Besitz und natürlich über die noch zur Verfügung stehenden Finanzmittel. Die Saatbeutel mit Rüben, Karotten, Weißkohl, Rotkohl und Salat fehlen dabei ebenso wenig, wie die Beutel Dünger, Hühnerfutter, Schweinefutter, Gänsefutter und Küchenabfälle für die Schweine. Junge und ausgewachsene Schweine und Gänse sind neben Hühnern, Kühen und Schafen ebenso zahlenmäßig zu finden und natürlich sind auch alle Ernteprodukte, wie Zwiebeln und Kartoffeln, vorhanden. Die Steuerung funktioniert ganz passable, auch wenn das Bauernpaar und die Gehilfen laufen als wenn sie aus einem Videospiel der 80er Jahre stammen würden.
Bauernhof für jung und alt

"Der Bauernhof" bietet insgesamt drei Schwierigkeitsgrade, bei denen man zu Beginn der Bewirtschaftung des Bauernhofs unterschiedliche viele Ressourcen, wie Startkapital und Anzahl der Tiere, zur Verfügung hat. Außerdem entwickeln sich die negativen Attribute, wie Hunger und Durst der Tiere oder das Unkrautwachstum im Beet, bei höherem Schwierigkeitsgrad weitaus schneller. Dadurch dürfte die Landwirtschaftssimulation nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene vom Schwierigkeitsgrad gesehen interessant sein.
Grafik und Sound
Es ist manchmal wirklich erschreckend was ein Videospiel für eine aktuelle Heimkonsole grafisch bietet. "Der Bauernhof" ist ein gutes Beispiel dafür, denn die Grafik ist nicht nur schlichtweg nicht mehr zeitgemäß, sondern wirklich richtig schlecht. Die Grafik ist verwaschen, unscharf, undetailliert und fehlerhaft. Nur kurz einige Beispiele: Die Bäume sind derartig künstlich und hässlich, wie man es seit dem Nintendo 64 nicht mehr gesehen hat, die Charaktere wirken wie Puppen ohne anständige Animationen und man bleibt an allerhand Gegenständen, wie zwischen den Boxen von Weiß- und Rotkohl, stecken. Das ist wie gesagt nur eine kurze Liste der Gründe, warum "Der Bauernhof" grafisch eine einzige Katastrophe ist. Da bringt es dann auch nichts mehr, dass die Musik zwar nicht gerade abwechslungsreich aber trotzdem ganz in Ordnung ist. Eine Sprachausgabe ist allerdings nicht vorhanden.
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