Mit Die Krone des Midas“ hat der deutsche Entwickler Independent Arts im letzten Jahr ein ordentliches Point & Click-Adventure auf den kleinen Handheld aus dem Hause Nintendo gebracht. Die gleichen spannende Rätsel und die mysteriös angehauchte Geschichte wussten zu gefallen, allerdings war die grafische Präsentation nicht überzeugend und durch die fehlende Sprachausgabe konnte der Charme der Wii-Version auch nicht auf die Nintendo DS-Version übertragen werden, so dass am Ende nur sechs Punkte heraussprangen. Nun kommt mit „Der Fluch der Osterinsel“ die Fortsetzung von „Die Krone des Midas" in den Handel und wir haben uns erneut ins Abenteuer begeben.
Geschichte
Einige Wochen nach den Ereignissen von „Die Krone des Midas" wird Stephan zu Hause von seinem ehemaligen Chef aus dem Museum angerufen und damit beauftragt in Sankt Petersburg nach dem Logbuch eines versunkenen Schiffs zu suchen. Eben jenes Schiff ist vor über einhundert Jahren im Indischen Ozean gesunken und hat eine geheimnisvolle Schrifttafel geladen. Da Stephans Studium der Ethnologie gerade mehr oder weniger im Sand verläuft und er und Jessica nicht mehr zusammen sind, beschließt er den Auftrag anzunehmen und in Sankt Petersburg nach dem Logbuch zu suchen.

Rätsel auf der Suche nach der geheimnisvollen Schrifttafel
Nachdem man seinen Fisch gefüttert und die Flugtickets an sich genommen hat, geht es auch schon nach Sankt Petersburg, wo man Jessica begegnet. Sie wurde ebenfalls vom Chef des Museums nach Russland geschickt, um das Logbuch, sofern es von Stephan gefunden wird, zu restaurieren. Da das alte Haus, indem sich das Logbuch befinden soll, verschlossen ist, macht sich Jessica auf, den Hauseigentümer zu holen. In der Zwischenzeit versucht Stephan ins Haus zu kommen und schon einmal erste Recherchen nach dem Tagebuch anzustellen. Ab diesem Zeitpunkt beginnt das Abenteuer richtig, denn nun muss Stephan sich alle Sachen genau anschauen, mitnehmen und miteinander kombinieren, damit er die vielen interessanten Rätsel lösen kann. So nimmt er beispielsweise ein Straßenschild mit, um damit auf dem Ackerfeld neben dem alten Haus einen Knochen auszugraben, mit denen man den Hund in dem Boot beruhigen muss, welches man wiederum benötigt, um das Seil zu erreichen, das den Protagonisten auf den Dachboden des alten Haus in Sankt Petersburg bringt.
Reise nach Russland, Indien und Peru
Nur wer seine Umgebung genau erkundet und alle Sachen genau untersucht wird nach Russland auch Indien, Peru und die besagten Osterinseln besuchen. Allerdings muss man auch ab und an mit Jessica und den anderen Personen der Geschichte reden, um wichtige Informationen über bestimmte Personen, Gegenstände oder versteckte Weg zu bekommen. Das Besondere an „Der Fluch der Osterinsel" ist, dass die meisten Gegenstände, die man einmal benutzt hat dann auch wegfallen und sie außerdem grundsätzlich nur am aktuellen Ort eingesetzt werden können beziehungsweise müssen. Dadurch muss man nicht zig Mal zurück zu einem bestimmten Ort beziehungsweise einer bestimmten Stadt, sondern hat diesen/diese auch wirklich abgeschlossen. Wer einmal Probleme mit einem bestimmten Rätsel hat, kann sich wahlweise von einem kleinen Tipp bis zur kompletten Lösung alles anzeigen lassen. Damit haben auch Anfänger die Chance „Der Fluch der Osterinsel" bis zum Ende durchzuspielen.

Grafik und Sound
Die Grafik von „Der Fluch der Osterinsel" ist wirklich alles andere als beeindruckend. Zwar ist sie nicht so erschreckend schwach wie auf der Wii, von einer gelungenen Präsentation ist man jedoch weit entfernt. Die Spielwelten wirken ebenso wie die Charaktere nur oberflächig und mit geringem Aufwand gestaltet und auch die wenigen und unspektakulären Animationen dürften niemanden mehr vom Stuhl werfen. Das eigentliche Problem von „Der Fluch der Osterinsel" ist hingegen, dass die erstklassige Sprachausgabe der Wii-Version, die dem Spiel einen gewissen Charme verleiht, nicht vorhanden ist und das Spiel dadurch irgendwo im wertungstechnischen Niemandsland versinkt.
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