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Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian

von

Jens Jordan

Sieben Bände umfasst das von C.S. Lewis erschaffene Fantasymeisterwerk Die Chroniken von Narnia“. Für die große Kinoleinwand scheinen allerdings nicht alle Bände ausreichend Material zu geben, anders wäre es nicht zu erklären, dass der aktuell laufende zweite Kinofilm aus dem Hause Walt Disney, schon die Ereignisse des vierten Bandes widerspiegelt. Natürlich werden diese Ereignisse auch in der vorliegenden Wii-Version aufgegriffen und zusätzlich noch um ein exklusives, nicht filmisches Kapitel der Narnia-Geschichte erweitert. Das sollte doch Lust auf das folgende Review machen.

Geschichte

Ein Jahr ist seit den letzten Ereignissen in Narnia in der Menschenwelt vergangen, doch in Narnia selbst sind schon 1300 Jahre ins Land gezogen. Im Königreich herrscht mittlerweile Angst und Tyrannei. Die Telmarer unter König Miraz haben das Land erobert und damit das goldene Zeitalter beendet. Der rechtmäßige Thronerbe Prinz Kaspian hält sich versteckt, um nicht gefangen zu werden und stattdessen die Befreiung des Landes organisieren zu können. Doch die Lage scheint aussichtslos bis ihm das Schicksal gnädig ist und die vier legendären Herrscher Peter, Susan, Edmund und Lucy sendet.

Glasfenster der Geschichte

Wer schon einmal „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ gespielt hat, wird sich an das bunte Glasfenster erinnern, das als Levelauswahl diente. Auch bei Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia kommt dem Glasfenster diese Bedeutung zu. Natürlich sind dementsprechend nicht alle Missionen zu Beginn des Abenteuers anwählbar, sondern werden erst nach dem erfolgreichen Absolvieren der vorangegangen Mission frei geschaltet. Allerdings gibt es auch Missionen, die für die eigentliche Geschichte nicht von Belang sind. Diese Bonusmissionen können, müssen aber nicht bestritten werden und werden durch ein Öffnen von Bonustruhen mit speziellen Schlüsseln anwählbar.

Der Griff zur Streitaxt

Nach der Auswahl einer Mission und einem obligatorischem Ausschnitt aus dem zweiten Kinofilm, befindet man sich schon im Spiel und damit meistens direkt auf einem Schlachtfeld. Dann geht’s direkt munter zur Sache, immerhin muss man Stellungen und Festungen in der Welt von Narnia verteidigen oder erobern, oder einfach versuchen zu überleben. Zum Glück muss man sich nicht alleine gegen die heranstürmende Feindesschar erwehren, sondern bekommt von einigen computergesteuerten Kampfgefährten, die mehr oder weniger gelungene Unterstützung. Wahlweise schlüpft man auch in die Haut der Kampfgefährten und macht sich deren besondere Fähigkeiten zu Nutzen. Denn der Minotaurus kommt beispielsweise nicht durch ein enges Loch, was nämlich nur den Zwergen vorbehalten ist. Allerdings ist man nicht nur auf den Einsatz der unterschiedlichen Fähigkeiten an der richtigen Stelle angewiesen, sondern muss zusätzlich auch noch Figuren miteinander verbinden. So kann Prinz Kaspian beispielsweise in Verbindung mit einem Greif fliegen, oder mit einem Pferd schneller rennen.

Scherben bringen Glück

Im Verlauf des Abenteuers kann man außerdem viele nützliche Gegenstände finden, die einem zusätzliche Aktionen ermöglichen. So kann man mit einem Enterhaken an höheren Wänden empor steigen oder mit Fackeln dunkle Gebiete erleuchten. Aufsammeln sollte man unbedingt auch die verschiedenfarbigen Scherben, welche die Gesundheitsanzeige erhöhen. Wer möchte kann übrigens jederzeit auch mit zwei menschlichen Spielern in den Kampf ziehen. Die Steuerung der Charaktere funktioniert dabei tadellos, allerdings leidet die Übersicht, trotz Levelkarte, häufig an der technischen Präsentation des Spiels.

Technik

Technisch konnte schon das erste Videospiel zum Kinofilm keinen Blumentopf gewinnen, doch was einen auf der Wii erwartet ist schon nicht mehr schön anzusehen. Eine stockende, verwaschene, sich erkennbar aufbauende Grafik sollte eigentlich seit Nintendo 64-Zeiten vergessen sein, doch genau daran krankt die Wii-Version deutlich. Dazu kommt noch die nicht immer optimal gewählte Kameraperspektive, die ein geordnetes Kämpfen sichtlich erschwert. Dann helfen auch die musikalisch gelungenen Melodien nichts mehr, um technisch noch von einer ordentlichen Umsetzung zu reden.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Was bringt einem ein gelungenes Spielkonzept, eine ordentliche Steuerung und eine epische Geschichte, wenn die grafische Präsentation sämtlichen Spielspaß im Keim erstickt? Dann noch eine Prise einer missglückten Kameraperspektive und die Übersicht geht fast vollständig verloren. Ich hatte mich auf das Hack’n Slay-Adventure wirklich gefreut, immerhin saß man seit Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs in diesem Bereich auf dem Trockenen, doch am Ende bleibt nur die Hoffnung, dass der nun fällige Gang in die Videothek und der Griff zur Next-Generation-Version des Spiels etwas mehr Spielspaß bringt.

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