Anfang der 60er Jahre erschuf der amerikanische Journalist und Autor Robert Arthur die Jugendbuchreihe Die drei Fragezeichen“. Dank der Freundschaft mit Alfred Hitchcock durfte er dessen Namen für die Jugendbuchreihe verwenden, wodurch eine Zeit lang angenommen wurde, dass der Meister des Schreckens selbst der Erschaffer der drei Fragezeichen wäre. Während die Jugendbuchreihe in den USA nur mäßigen Erfolg hatte und irgendwann sogar ganz eingestellt wurde, schlug sie in Deutschland ein wie eine Bombe. 1979 startete die Hörspielreihe im deutschsprachigen Europa und zählt, mit derzeitig über 140 Folgen und einigen inoffiziellen Abenteuern aufgrund eines Rechtsstreits, zu den beliebtesten Hörspielserien. Doch genug über den Erfolg als Hörspiel, denn jetzt müssen die drei Fragezeichen auch auf dem Nintendo DS ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Die drei Fragezeichen
„Die drei Fragezeichen“, das ist zunächst einmal der erste Detektiv Justus Jonas. Seines Zeichens Chef der drei Fragezeichen und Neffe von Onkel Titus und Tante Mathilda, die das Gebrauchtwarencenter T. Jonas führen. Auf dem Schrottplatz der Firma steht der alte Wohnwagen, der den drei Detektiven als Zentrale dient. Der zweite Detektiv Peter Shaw ist das Sport-Ass unter den drei Fragezeichen, hat einen roten MG und mächtig Angst vor Geistern und Gespenstern. Bob Andrews ist für Recherchen und Archive zuständig und der Dritte im Bunde. Bobs Vater ist Reporter bei der Los Angeles Post.

Ein neuer Fall
Die Geschichte beginnt damit, dass die drei Fragezeichen in ihrer Zentrale einen Anruf von Inspektor Cotta bekommen, der die drei Jungs bittet auf das Polizeirevier von Rocky Beach zu kommen. Dort wird der zweite Detektiv erst einmal von Inspektor Cotta ins Verhör genommen, immerhin hat eine seltsame Gestalt mit einem roten MG am Abend zuvor auf dem Friedhof von Rocky Beach die Ruhe der Toten gestört und Peter ist der einzige Fahrer eines entsprechenden Autos in der Stadt. Der zweite Detektiv kann zwar ein Alibi für die Tatzeit nachweisen, doch nun haben die drei Fragezeichen Lunte gerochen und stürzen sich in einen neuen Fall.
Beginn der Ermittlungen
Ausgangspunkt für sämtliche Ermittlungen ist die Zentrale auf dem Schrottplatz. In diesem befindet sich nicht nur die chronologisch aufbereitete Datenbank der letzten 140 Fälle, vom Fall mit dem Super-Papagei bis hin zur Stadt der Vampire, sondern auch sämtliche Utensilien, die Justus, Peter und Bob benötigen. Wobei „sämtliche“ nicht richtig ist, denn bei seinen Ermittlungen muss man auch den ein oder anderen Gegenstand beschaffen. Doch dazu gleich mehr, erst zurück zu den Ermittlungen. So besuchen die Jungs nach und nach verschiedene Stationen in und um Rocky Beach, wie die Bibliothek, das Polizeirevier oder die Geisterstadt Powder Gulch, die man aus „Die drei Fragezeichen und der Phantomsee“ noch kennen dürfte.

Recherche und Archive
Dabei befragen sie die Personen, die sie dort antreffen, zu denen viele bekannte Gesichter zählen, wie ihr Erzfeind Skinny Norris oder der Stadtstreicher Rubbish George, die einem entweder Steine in den Weg legen oder weitere Informationen für ihre Ermittlungen geben. Rubbish George stellt einem beispielsweise Rätselaufgaben, für deren richtige Antwort er einem unter anderem das Aussehen des Fahrers des roten MG in einem kleineren Minispiel erzählt. Häufig muss man allerdings mit einem bestimmten Detektiv fragen, um einem Zeugen beziehungsweise Verdächtigen eine gewisse Information zu entlocken. Leider gestalten sich eben jene Gespräche als besonders abwechslungsarm und durch die Tatsache, dass man immer wieder auf die Köpfe der drei Detektive und der darunter befindlichen Sprechblase klicken muss sogar als richtig lästig heraus. Kein Gespräch wird von selbst fortgesetzt, immer und immer wieder muss man eine Person oder eine Sprechblase anklicken, damit es überhaupt weitergeht.
Aufgaben auf dem Schrottplatz
Doch nicht nur Reden steht auf dem Plan der drei Fragezeichen. Alle wichtigen Details müssen auch auf einem Notizblock festgehalten werden, wie in einem Point & Click-Adventure nehmen sie regelmäßig Sachen mit und setzen sie an anderen Standorten wieder ein und manchmal müssen sie auch auf dem Schrottplatz aushelfen. Dann muss man in kleinen Minispielen den Schrott richtig in die Eimer einsortieren, der von einem Laufband fällt oder auf dem dunklen Dachboden mit der Taschenlampe aufräumen, auf dem man Gegenstände sucht und verschiebt. Mit dem erhaltenen Geld kauft man neue Utensilien, wie Batterien, welche die alte Taschenlampe zum Laufen bringen. Durch derartige Aufgaben bekommt man nach und nach die Möglichkeit zu anderen Orten zu kommen oder mit Zeugen und Verdächtigen weitergehende Gespräche zu führen.

Grafik und Sound
Die comicartige Grafik von „Die drei Fragezeichen: Das Geheimnis der Toten“ dürfte unter die Kategorie Geschmackssache fallen, sonderlich begeisternd ist die Qualität eben selbiger allerdings nicht. Durch Standbilder verzichtet man auf großartige Animationen, der kindliche Touch dürfte sogar einige Fans abschrecken. Wirklich nicht bombig ist auch der Sound. Da hört man mal Wassertropfen auf dem Friedhof und andere natürliche Geräusche, einen spektakulären Geräuschkulisse oder eine faszinierende Sprachausgabe sucht man währenddessen vergebens.
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