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Don King Boxing

von

Tobias Wackerbauer

Linker Haken, rechter Haken, gefolgt von einem Upper-Cut und der Gegner geht zu Boden. So sieht die Welt des Boxsports aus. Fans dieser Sportart gibt es viele und die Atmosphäre nahe dem Ring ist einfach phänomenal. Wer von sich behaupten kann, bei einem der großen und legendären Boxkämpfe in der Geschichte dabei gewesen zu sein, hat Erinnerungen, um die er von vielen beneidet wird. Eine Person im Boxgeschäft, die fast jeder Sport-interessierte Mensch kennt, ist Don King. Mit 2K Sports versucht Don King nicht nur ein bisschen Geschichte zu vermitteln, sondern auch einen Champion groß rauszubringen. Wir haben ausprobiert, wie gut sich der legendäre Boxpromoter in der Videospielbranche macht.

Don King

Das Spiel bietet die üblichen Modi an. Da wäre ein Tutorial, welches jeder absolvieren sollte, bevor man sich in den Kampf stürzt, der klassische schnelle Kampf, der Karriere-Modus oder der Kampf gegen einen Freund. Letzterer setzt allerdings zwei vorhandene Versionen des Spieles voraus und bleibt damit wohl den meisten Spielern vorenthalten. Das Herzstück des Spieles ist aber in jedem Fall der Karriere-Modus, in welchem man sich seinen eigenen Kämpfer kreiert und sich dann mit viel Training von einem Niemand nach ganz oben kämpft. Ziel ist es, am Ende von Don King selbst unterstützt zu werden und die ganz Großen des Boxsports zu besiegen.

Bei den vier zur Verfügung stehenden Trainingseinheiten ist allerdings auch nach kurzer Zeit die Luft raus. Wer jedoch auf Seilchenspringen und Co. steht, hat den Vorteil, es im Training machen zu können. Dabei steht und fällt alles mit dem Training und dem richtigen Timing beziehungsweise richtigem Einsatz der verfügbaren Moves. Wer zur falschen Zeit blockt oder schlägt, liegt schneller am Boden und wird angezählt, als man K.O. sagen kann. Das Spiel hat nämlich einen ziemlich hohen Schwierigkeitsgrad, was man schon zu Beginn merkt. Es dauert seine Zeit, bis man die ersten Erfolge auf seinem Konto verbuchen kann und die Steuerung verinnerlicht hat.

Nah oder Fern?

Und dies ist wirklich nötig, denn wie schon erwähnt, ist die Steuerung alles andere als normal. Statt die Knöpfe zu behelligen, wird stattdessen auf den Touchscreen gesetzt. Hier werden durch Berührungen der verschiedenen Trefferzonen und der Art des Berührens die Schläge ausgeführt. Einfaches, punktiertes Berühren führt zu normalen, gerade Schlägen. Macht man allerdings fließende Bewegungen von Außen nach Innen beziehungsweise von Unten nach Oben, fliegen dem Gegner Upper-Cuts und Haken um die Ohren, bis diese klingeln. Das Einzige, was außerhalb des Touchscreens benutzt wird, ist der linke Schulter-Button und das Steuerkreuz. Mit Ersterem wird nämlich geblockt und mit dem Steuerkreuz darf man seinen Boxer bewegen. Dieser wird übrigens aus der Ego-Perspektive gesteuert, was auch etwas gewöhnungsbedürftig ist, da es oft zu Entfernungs-Fehleinschätzungen kommt. So passiert es besonders am Anfang sehr oft, dass man den Gegner einfach nicht trifft, da man die Entfernung total falsch eingeschätzt hat. Weiterhin ist es sehr nervig, den Boxer neu justieren zu müssen, wenn der Opponent sich zur Seite duckt oder bewegt. Wenn sich der eigene Mann wenigstens mit dem Gegner drehen würde, wäre die halbe Runde gewonnen gewesen.

Rocky Balboa?

Zumindest wenn man das Lied Eye of the Tiger“ hört, fühlt man sich wie Rocky und möchte direkt loslegen. Die Musik ist wirklich gut gelungen und würde prima mit einem einfacheren Game zusammenpassen und das Spiel in der Wertung weiter nach oben bringen. Der Kommentator lässt seine Sprüche zwar auf Englisch auf die Spieler los, aber das tut der ansonsten guten Atmosphäre keinen Abbruch. Die Grafik ist hingegen ein zweischneidiges Schwert. Die Boxer selbst sind nett modelliert und können gefallen, die Zuschauer hingegen schrecken einen eher ab und führen zum technischen Knockout. Also lieber auf den Kampf konzentrieren und die Zuschauerränge nicht weiter beachten.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Der hohe Schwierigkeitsgrad der teilweise auch aus der nicht ganz präzisen Steuerung resultiert, verhindert den Spielern den einfachen Einstieg. Stattdessen wird es bei vielen nur zu Frust und Ärger kommen, wenn man Schwierigkeiten hat, vernünftig auszuweichen, zu blocken und zurück zu schlagen. Eine Empfehlung bleibt aus diesem Grund aus. Nur echte Boxfans, die auch bei anfänglichen Misserfolgen nicht aufgeben und trainieren und üben, werden mit diesem Spiel vielleicht Spaß haben. Die erhältliche Wii-Version ist da um einiges einsteigerfreundlicher, hat aber auch seine eigenen Macken.

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