Das DreamWorks Animation-Studio in Kalifornien hat sich bereits seit den 90er Jahren einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Angefangen mit dem Prinz von Ägypten“ über „Shrek“ zu „Kung Fu Panda“, bis hin zum neuesten Hit. Der aktuellste Animationsstreifen hört auf den Namen „Drachenzähmen leicht gemacht“ und startete im März in den deutschen Kinos. Selbstverständlich durfte zum Kinderhit nicht die passende Videospielumsetzung fehlen. Unter der Führung von Activision entwickelte daher Étranges Libellules sämtliche Versoftungen der Film- und Buchvorlage. Wie dabei die DS-Fassung gelungen ist, haben wir für euch ausprobiert.
Erlebnisse auf Wattnlos

„Drachenzähmen leicht gemacht“ auf dem Nintendo DS schließt direkt an die Geschehnisse des Films an. In der Rolle von Hicks oder der frechen Astrid durchstreift man die üppige Insel Wattnlos und tritt zunächst im Wettbewerb der Drachenzähmer an. Schließlich will die Spielfigur einmal der beste Drachenzähmer werden und lässt sich dabei auch nicht von Erfolgs-gesteuertem Gesocks vom Ziel abbringen.
Bevor man jedoch frohen Mutes ins Geschehen einsteigen kann, wird zu aller erst der eigene Drache erstellt. Hat man sich für den männlichen Charakter entschieden, erhält man Kontrolle über einen Nachtschatten. Mit Astrid steuert man hingegen einen Tödlichen Nadder, der besonders giftige Angriffe vom Stapel lässt. In den weiteren Schritten bestimmt man nun das Aussehen der fantastischen Kreatur, indem man unter Anderem die Hautfarbe und Form der Beißerchen auswählt.
Auf in den Kampf!

Mit dem frisch-kreierten Drachen an der Seite kann man sich sogleich in die ersten Kämpfe wagen. Diese spielen sich nicht etwa in Echtzeit ab, sondern sind rundenbasiert. Ähnlich des „Active Time Battle“-Systems in einigen „Final Fantasy“-Ablegern, füllt sich am unteren Rand des Bildschirms eine Leiste. Sobald diese komplett gefüllt ist, kann man sich für eine Aktion entscheiden. Jede davon verbraucht einen bestimmten Teil der angesammelten Energie, weshalb ratsames Einsetzen der Aktionen gefragt ist.
Während nun also einfaches Heilen nicht einmal einen Achtel der Leiste benötigt, schlagen ausufernde Angriffe besonders stark zu Buche. Mithilfe der verschiedenen Angriffe kann man dem Gegner einige Statuseffekte verpassen, die ihm beispielsweise stets Energie abziehen oder die Verteidigung senken. Selbige Veränderungen können die Kontrahenten jedoch auch gegen den eigenen Drachen einsetzen, was die Lebenspunkte schneller verpuffen lässt, als man es manchmal möchte.
Missionen

Ist man erst einmal mit dem Kampfsystem vertraut, werden dem Spieler von den Häuptlingen und Bewohnern der Insel verschiedene Aufgaben gestellt. Diese ähneln sich im Grunde sehr stark und auch wenn die Rahmengeschichte variiert, muss man dennoch stets einen bestimmten Punkt auf der Weltkarte erreichen und den ansässigen Drachen bezwingen. Auf dem Weg dorthin sind in der Regel einige andere Widersacher, die man nicht umgehen kann. Dadurch erledigt man mit der Zeit immer und immer wieder dieselben Gegner, wodurch die Spiellänge unnötiger Weise gestreckt wird. Denn das Kampfsystem ist äußerst beschränkt und man muss nur in den seltensten Fällen die Taktik ändern, um gegen einen Feind anzukommen.
Da zehrt es kräftig an den Nerven, wenn man einmal meint, das Ende einer Mission erreicht zu haben, nur um durch eine Wendung in der hauchdünnen Geschichte wieder aus der Bahn geworfen zu werden. Die Motivation hätte man beispielsweise deutlich erhöhen können, indem man eine frei-erkundbare Oberwelt ins Spiel implementiert. So läuft man jetzt auf einer detailarmen Weltkarte ohne großen Spaß vom einen Punkt zum nächsten. Zur Auflockerung wurden wenige Versuche unternommen, von denen einer der Hindernisparcours ist, der in verschiedenen Schwierigkeitsgraden auftaucht. Hier übernimmt man direkte Kontrolle über den Drachen und steuert ihn durch eine Art Shoot’em-Up, das leider nur wenig begeistert. Ebenso fällt das Minispiel des Rüstungsschmiedens etwas ab und wird nach dem dritten Ausrüstungsteil bereits langweilig.
Technik

Wenigstens bei der Grafik gibt es in „Drachenzähmen leicht gemacht“ einige positive Überraschungen. Denn erwartet man nach der tristen Oberwelt ebenso reizlose Charaktermodelle, hat man sich geschnitten. Die Figuren sind in schöner 3D-Grafik und sofort wiederzuerkennen. Dies zieht sich bis in die Kämpfe, in denen zwar die Drachen eine hervorragende Figur abgeben, die Hintergründe aber vergleichsweise enttäuschen. Zu erwähnen sind auch die synchronisierten Dialoge, die an wichtigen Stellen auftauchen. Der Rest der Musik ist zwar akzeptabel, aber ebenso schnell wieder vergessen.
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