
Dragon Quest mag zwar in Europa und den USA nicht annähernd an den Bekanntheitsgrad eines Final Fantasy herankommen, in Japan jedoch verkauft sich die Drachen-Reihe mit bislang acht Hauptserien-Spielen seit jeher um einiges besser. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Dragon Quest“-Reihe als bestverkaufte Spieleserie in Japan gilt. Nach einigen Umwegen führt Square Enix die Spieleserie endlich wieder auf einer Nintendo-Heimkonsole weiter. Dabei nahm man sich eine alte Dragon-Quest-Konsole mit einem entfernt an die Wii-Fernbedienung erinnernden Controller zum Vorbild und entwickelte Dragon Quest Swords: Die maskierte Königin und der Spiegelturm. Ob das Spiel dem großen Namen gerecht wird, oder ob man doch noch länger auf Dragon Quest IX auf dem Nintendo DS warten sollte, erfahrt ihr in unserem Review.
Es war einmal im Drachenland …
Der Held lebt in einer Stadt am Fuße der Burg Avalonia. Sein Vater hatte ihn seit jeher im Schwertkampf ausgebildet und zu seinem 16. Geburtstag muss er deshalb auch sein ganzes Können unter Beweis stellen. Er versucht nämlich den Pfad der Prüfung zu beschreiten, um endlich den Kriegern von Avalonien angehören zu können. Als Spieler schlüpft man nun in die Rolle des zunächst namenlosen Helden. Mit bis zu drei Mitstreitern erlebt man allerlei Abenteuer, kämpft sich durch die dunkelsten Dungeons und besiegt die bekannten Monster der „Dragon Quest“-Reihe.
Klingt abgesehen von der hanebüchenen Story genau so wie die restlichen Spiele der Serie? Richtig, gäbe es nur nicht einige bedeutende Änderungen. Da wäre zum einen die Perspektive, denn anders als bei den Spielen der Hauptreihe wird in „Swords“ ausschließlich in der Ego-Perspektive gesteuert. Man darf selbst nur grob den Weg bestimmen, denn ist einmal eine Richtung vorgesehen, bewegt sich die Gruppe selbstständig und wie auf Schienen durch die Areale. Das Kampfsystem ist außerdem nicht rundenbasiert, sondern spielt sich gänzlich in Echtzeit ab: Die Wii-Fernbedienung übernimmt die Rolle des eigenen Schwertes, schlägt man also diagonal, wird auch eine diagonale Bewegung ausgeführt. Damit das Kämpfen noch etwas präziser abläuft, kann man per Knopfdruck einen bestimmten Punkt fixieren und die Schwerthiebe gehen allesamt genau durch diesen Punkt. Zum Blocken wurde dem Helden noch ein kleines Schild zur Verfügung gestellt, das mit der Zeit aber zu Zerbrechen beginnt. Dies mag zwar recht einfach klingen, durch einige Fehler in der Bewegungserkennung muss man allerdings genau die Bewegungen ausführen, die vorgegeben sind. Hält man die Fernbedienung auch nur ein kleines Stück zu schräg, wird der Schwerthieb nicht erkannt und man führt einen horizontalen, statt vertikalen Schlag aus.
Technisch auf dem Niveau der Hauptreihe?
Zwar war Dragon Quest noch nie für die gute Technik, sondern eher für die herausragenden und spannenden Geschichten bekannt, dennoch sieht Swords im Vergleich zu den anderen Titeln lieblos aus. Anders als noch bei Dragon Quest VIII setzte man nicht mehr auf Cel-Shading, was der Grafik keineswegs zugute kommt. So fallen die matschigen Texturen und langweiligen Umgebungs-Designs nur noch mehr auf. Die Melodien sind Square Enix dagegen gut gelungen, man bekommt einen Mix aus altbekannten und neuen Liedern. Zudem wurden einige Szenen synchronisiert, wie gewohnt gibt es aber nur englische Stimmen zu hören.
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