Die heutigen Actionspiele haben meist ein Gameplayelement gemein: Seit einigen Jahren erscheint kaum noch ein Titel, das keinen Gebrauch von so genannten Quick-Time-Events“ macht. Dabei wird während einer Zwischensequenz ein Knopf angezeigt, der schnellstmöglich gedrückt werden muss, um dem nahenden Tod zu entkommen. Dieses Element wurde allerdings nicht erstmalig in „God of War“ eingesetzt, sondern ist schon einige Jahre älter. Denn „Dragon’s Lair“ aus dem Jahre 1983 konnte nur auf diese Weise gespielt werden. Ob das Prinzip heute noch für Spaß sorgen kann, haben wir derweil für euch ausprobiert.
Prinzessin in der Drachenhöhle
„Dragon’s Lair“ erzählt die Geschichte des wagemutigen Ritters Dirk, dessen herzallerliebste Prinzessin Daphne entführt wurde. Die Adlige befindet sich nun in einem grimmigen Schloss mit allerlei schaurigen Gestalten und wird in der Höhle des Haustiers, einem fiesen Drachen, gefangen gehalten. Dirk schreckt vor all den Gefahren nicht zurück und macht sich auf, um seine Herzensdame aus den Armen des Grauens zu retten.
Fünf Aktionen für den Helden
Im Erscheinungsjahr 1983 wurde für diese Heldentour eine damals neuartige Technik eingesetzt. Denn das Spiel ist im Grunde lediglich ein 28-minütiger Zeichentrickfilm, der in verschiedene Parts aufgeteilt wurde. Der Ritter Dirk bewegt sich nun von einem Raum zum nächsten und fordert die Reaktionen des Spielers. Dieser muss an Schlüsselstellen eine der vier Richtungstasten oder den Aktionsknopf benutzen. Damit entkommt der Protagonist schließlich hinterlistigen Fallen oder schlägt widerliche Schlangen in die Flucht.
Anders, als man es von modernen Actionspielen gewohnt ist, wird bei „Dragon’s Lair“ auf dem Nintendo DS hingegen nicht der nötige Knopf kurz angezeigt. Man muss sich demnach alle Lösungswege selbst erarbeiten. Die Auswege in kniffligen Situationen sind dafür wenigstens so fair platziert, dass man nie länger als zehn Minuten rätselnd vor einem Level sitzen muss. Zudem sind die einzelnen Aufgaben recht kurz ausgefallen, weshalb man nicht durch ellenlange Sequenzen ständig gestört wird.
Heimcomputer und Arcade
Vor dem Spielstart stehen dem Spieler des Weiteren zwei Modi zur Auswahl. In der Heimcomputer-Variante laufen alle Szenen in einer bestimmten Reihenfolge ab. Sobald man einen Fehler macht und Dirk dadurch in den Heldentod schickt, beginnt man wieder an der gleichen Stelle und erhält ohne Umschweife eine neue Chance. Im Arcade-Modus ist wiederum die Reihenfolge etwas anders und bei einem Fehler bekommt der Spieler nicht wieder die gleiche Szene vorgesetzt. Folgend ist eine komplett neue Stelle zu absolvieren, wobei allerdings dennoch alle Aufgaben einmal überstanden werden müssen, um die Drachenhöhle zu erreichen. Glücklicherweise kann im Menü letztlich ausgewählt werden, ob man mit drei, fünf oder unbegrenzt Leben durch das Spiel schreiten möchte.
Optik und Soundkulisse
Für die Trickfilmpassagen in „Dragon’s Lair“ zeichnete sich bekannterweise der Amerikaner Don Bluth verantwortlich. Dieser war einige Jahre lang bei Disney tätig und konnte an Filmen wie „Robin Hood“, „Bernard und Bianca“ und „Winnie Puh“ mitarbeiten. Die Disney-Einflüsse sind auch im Ritterspiel nicht zu verleugnen und sorgen für hohe Qualität. Leider sind alle Videos stark komprimiert, was durch zahlreiche störende Artefakte sichtbar wird. Ebenso musste auch die musikalische Untermalung Federn lassen und ertönt etwas kratzig und nicht wie gewohnt kristallklar aus den Lautsprechern. Unter diesen Abstrichen musste schließlich auch die Wertung leiden.
Weitere Infos
