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Easy Piano

von

Jens Jordan

2009 war das Jahr, in dem Gegenstände in Scribblenauts“ auf den Bildschirm gezaubert wurden, man zu einer handvoll Songs in „Just Sing!“ singen konnte, zwischen Mord und Selbstmord in „Kriminologie“ entscheiden musste und viele weitere innovative und erstmalig auf den Nintendo DS umgesetzte Spielideen erschienen sind. Da verwundert es nicht sonderlich, dass am Ende des Jahres mit „Easy Piano“ noch einmal eine neuartige Spielidee in den Startlöchern steht. Um was es sich dabei genau handelt, kann man in den nachfolgenden Zeilen erfahren.

Musiksaal mit Lehrer und Schüler

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Bislang ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und daher sollte man sich überlegen, ob man im Lern-Modus des Musiksaals nicht erst einmal einige einfache Lektionen und Übungen zum Erlernen des Notensystems absolviert. Dabei kann allerdings immer erst die nächst höhere Lektion angewählt werden, wenn man die aktuelle Lektion erfolgreich abgeschlossen hat. Wem der Lern-Modus zu theoretisch ist, der kann im Starpianist-Modus das Pianospielen am Nintendo DS erlernen. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann im Kreativ-Workshop bis zu drei eigene Stücke komponieren, indem man Noten auf dem Notenblatt platziert oder die Klaviatur und das Metronom zur Hilfe nimmt.

„Ave Maria“, „Die Simpsons“ und „Stille Nacht“ am Piano

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Natürlich kann man auf Wunsch auch direkt ins kalte Wasser springen und sein Glück und Können in einer Probe oder einer richtigen Pianorunde unter Beweis stellen. Mehr als 30 Lieder, eingeteilt in die vier Kategorien „Klassische Musik“, „Kinderreime“, „Jazz“ und „Pop“ haben ihren Weg ins fertige Produkt gefunden. Das „Ave Maria“, die „Mondscheinsonate“ und der „Boléro“ sind drei Beispiele für Lieder, die man in der Kategorie Klassische Musik findet. Dagegen warten beispielsweise „Happy Birthday“, „O Tannenbaum“ und „Stille Nacht“ als Lieder in der Kategorie Kinderreime auf einen. Zu „Fallin‘“ und „Every breath you take“ wird man unter anderem in der Kategorie Pop Piano spielen müssen und „Rocky“, „Der rosarote Panther“ und „Die Simpsons“ sind zusammen mit vier weiteren Liedern in der Kategorie Jazz untergebracht. Natürlich sind nicht alle Lieder direkt anwählbar, sondern müssen erst durch den erfolgreichen Abschluss eines anderen Liedes freigeschaltet werden.

Spielkonzept, Klaviatur und Schwierigkeitsgrade

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Das Spielkonzept von „Easy Piano“ erinnert stark an den berühmten Konkurrenten aus dem Hause Activision Blizzard. Auf den unterschiedlichen Linien der Partitur bewegen sich farbliche Punkte (Noten) von dem rechten in den linken Bildschirmrand und man muss im richtigen Moment die richtige Taste auf der Klaviatur für die entsprechende Notenlänge drücken. Welche Farbe für welche Taste auf der Klaviatur steht, kann man sich jederzeit auf dem Touchscreen anschauen. Grundsätzlich sollte man sich das allerdings vor dem Beginn des aktuellen Liedes eingeprägt haben. Das ist auf dem niedrigen Schwierigkeitsgrad kein Problem, bereitet einem allerdings auf dem Schwierigkeitsgrad Virtuose eines, wenn man einmal von einer Taste abgerutscht ist und sich neu orientieren muss. Eben das passiert unerfahrenen Spielern allerdings ziemlich häufig, denn die Bedienung der Klaviatur des Videospiels entspricht nur in den Grundzügen denen eines richtigen Pianos. Kleine Tasten und große Hände sind eine tödliche Kombination und viele erwachsene Spieler werden auf die Zwei-Daumen-Methode ausweichen müssen. Damit hat sich das Konzept des richtigen Lernens natürlich erledigt, auch wenn das Material des Pianos an sich einen ordentlichen Eindruck macht.

Grafik und Sound

Die Grafik von „Easy Piano“ ist neben dem fehlenden Karrieremodus einer der Hauptkritikpunkte des Spiels. Die Pianolehrerin ist ebenso wie das Piano selbst, ziemlich detailarm dargestellt und sobald die Kamera sich bewegt, sind Grafikfehler erkennbar. So dreht sich die Kamera beispielsweise um das Piano und man erkennt immer mal wieder durchsichtige Felder im Piano selbst. Auch die niedrige Anzahl an Konzertorten spricht nicht gerade für „Easy Piano“. Der Sound kommt ordentlich aus den kleinen Lautsprechern, wobei die Verwendung von Kopfhörern zu empfehlen ist, da das Klangerlebnis wesentlich verbessert wird.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Lernen, spielen, komponieren“ sind die drei Komponenten, die sich im Untertitel von „Easy Piano“ wiederfinden. Das Hauptaugenmerk richtet sich allerdings auf das Mittlere der drei Verben, denn „Easy Piano“ kann vor allem beim einfachen Spielen von Songs, wie dem Titellied zu den Simpsons oder dem Rosaroten Panther, überzeugen. Komponieren kann man zwar auch, allerdings ist diese Tatsache eher als netter Zusatz zu sehen, denn als eigenständige Komponente. Lernen wird man Piano spielen allerdings nicht mit „Easy Piano“, denn dafür gibt es zu viele Unterschiede was die Handhabung betrifft. „Easy Piano“ ist somit eine lustige Freizeitgestaltung mit einer umfangreichen Songauswahl, ohne allerdings den erhofften Lerneffekt und dafür mit einigen grafischen Schwächen und einem fehlenden Karrieremodus. Wem „Guitar Hero“ auf dem Nintendo DS gefallen hat, der sollte auch mal einen Blick auf „Easy Piano“ werfen.

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