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Emergency DS

von

Philipp

Emergency“ ist der Name einer Reihe von PC-Spielen, die vom deutschen Studio Sixteen Tons entwickelt wurde und bereits 1998 mit „Emergency: Fighters for Life“ begann. Seither schlüpft man in die Rolle von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und THW, um an Unfallstellen für Recht und Ordnung zu sorgen. Ganze 10 Jahre später erscheint mit „Emergency DS“ nun erstmals ein Titel für eine andere Spieleplattform. Zum Budgetpreis von knapp 30€ soll das Spiel nun auch unterwegs für Strategienachschub sorgen. Ob der Titel genauso katastrophal ausfällt wie manche Tage für die Charaktere im Spiel, lest ihr im folgenden Review.

Gott zu Ehr‘, dem nächsten zur Wehr

Gemäß diesem Leitspruch der Feuerwehr versucht man nun in der Rolle der genannten Notdienste die größten Unfälle abzusichern und vor größeren Katastrophen vorzubeugen. Dazu wird das Geschehen stets aus einer isometrischen Perspektive dargestellt, die immer für ausreichend Überblick sorgt. In den insgesamt fünf Szenarien wird man in die Stadt, zu einer Massenkarambolage, einem Waldbrand, einer Flughafen-Katastrophe und erneut in die Stadt zu einem Erdbeben gerufen. Sind die Hilfskräfte erst einmal vor Ort, gibt man ihnen mit dem Stylus Befehle, die sie ausführen.

Die Befehle reichen hierbei vom simplen Schlauch holen, das man den Feuerwehrleuten anordnet, bis hin zu Brand löschen, Verdächtigen befragen und im schlimmsten Falle sogar festnehmen oder Verletzte bergen. Jede Berufsgruppe hat eine fest vorgegebene Anzahl an Aktionen, die nur verfügbar sind, wenn es nötig ist. Sind beispielsweise momentan noch keine Verletzten am Unfallort geborgen worden, kann man beim Sanitäter auch keine Ersthilfe auswählen.

Durch kleine Textblöcke wird man vor jedem Szenario und den zugehörigen Missionen über das Geschehen aufgeklärt. Danach reist man meistens zur Unfallstelle, löscht einige Brände, rettet Verletzte und lässt diese anschließend mit dem Krankenwagen abtransportieren. Bei einigen Missionen steht man zudem unter Zeitdruck, wenn beispielsweise ein Eilzug den kaputten Bahngleisen immer näher kommt oder sich ein Flugzeug bereits im Anflug auf die mit Trümmern belegte Landebahn befindet. Viel Abwechslung wird dadurch allerdings nicht geboten, denn noch immer spielt sich die Mission gleich, nur eben jetzt mit begrenzter Zeit.

Der strategische Part kommt in „Emergency DS“ nicht zu kurz. In jeder Mission muss man zunächst einmal etwas überlegen, wie man die Katastrophe nun am besten angeht. Löscht man zum Beispiel den falschen Häuserblock zuerst, breitet sich das Feuer an anderer Stelle möglicherweise zu schnell aus, wodurch Verletzte das Zeitliche segnen müssen. Wartet man mit dem Retten der Opfer hingegen, bis alle Feuer aus sind, kann das auch schon zu spät sein, man befindet sich also in einer Zwickmühle. Im Gegensatz zur PC-Vorlage lassen sich auf dem DS jedoch keine zusätzlichen Einheiten anfordern, mit den vorhandenen Kräften muss man also zurecht kommen. Dadurch verliert das Spiel etwas an Taktik, man kann sich selbst nicht mehr durch wenige Einheiten herausfordern. Insgesamt fällt der Titel sowieso etwas zu einfach und zu knapp aus. Nach weniger als fünf Stunden hat man alle Szenarien in „Emergency DS“ durchgespielt, was nicht zuletzt auf den einfachen Schwierigkeitsgrad zurückzuführen ist.

Kontrolle über die Notdienste

Da es sich bei dem Titel um ein Echtzeitstrategiespiel handelt, muss die Steuerung möglichst präzise sein, und einem die nötige Kontrolle geben. Das Spiel wird komplett über den Touchscreen mit dem Stylus gesteuert. Berührt man den unteren Bildschirm an einer leeren Stelle, kann man den derzeitigen Ausschnitt ändern. Wählt man dagegen eine Einheit aus, erscheint ein kleines Menü über dessen Kopf, nach einem kurzen Druck auf das Bedienfeld, wählt man dieses aus. Die Erkennung funktioniert hervorragend und man hat keine Nachteile, wie bei anderen ehemaligen PC-Spielen, die für sonstige Plattformen umgesetzt wurden.

Technik

Auf dem PC wurde die „Emergency“-Reihe seit dem dritten Teil komplett in 3D präsentiert, auf dem DS greift man jedoch wieder auf den alten Stil der ersten beiden Spiele zurück. Der Titel wird dabei in Pixelgrafiken präsentiert, die mal mehr und mal weniger Details vorweisen. Die Hintergründe sind starr, bis auf kleine Lichter und Wasser- beziehungsweise Feuereffekte sieht man keine Bewegungen. Jene Effekte wurden auf das Nötigste heruntergefahren, durch kleine Animationen werden beide Elemente dargestellt. Diese Animationen sind alles andere als flüssig, die zusammengesetzten Einzelbilder kann man ohne Probleme bis zur Wiederholung mitzählen. Nichtsdestotrotz strahlt die Pixeloptik einen gewissen Charme aus, der an die alten Computer-Tage erinnert, als sich noch nicht alles um die Grafik drehte. Mit den Notfallmelodien und –sirenen im Hintergrund spielt man sich so mit Freuden durch die Missionen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Zum zehnjährigen Jubiläum der Emergency“-Reihe bringt Sixteen Tons eine gute DS-Umsetzung auf den Markt, die für die sehr kurze Spielzeit von nur wenigen Stunden spannende Unterhaltung bietet. Wenn man sich einmal auf den Grafikstil einlässt, erkennt man dessen Vorzüge und die genaue Steuerung erfüllt ihre Aufgabe mit Bravour. Wäre da nur nicht der niedrige Schwierigkeitsgrad, der gepaart mit dem Umfang eine teuflische Mischung ergibt. Zum Budgetpreis können wir den Titel dennoch jedem Strategiefan empfehlen, aber auch Neulinge werden damit ihren Spaß haben.

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