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Englisch macht Spass: Eine Reise nach London!

von

Jens Jordan

Das erste Halbjahr des Schuljahres 08/09 neigt sich langsam dem Ende entgegen und erneut werden einige Schüler beim Erstkontakt mit der englischen Sprache die Haare raufen und der Verzweiflung nah sein. Dass Englisch allerdings nicht unbedingt eine Tortur sein muss, sondern auch Spaß machen kann, soll das lehrreiche Spiel Englisch macht Spass: Eine Reise nach London! beweisen.

Back in the UK!

Dann mal auf nach London, denn in Englands Hauptstadt soll einem spielend einfach die englische Sprache vermittelt werden. Dröges Vokabellernen und Grammatiktraining war gestern, denn in Englisch macht Spass: Eine Reise nach London! soll alles hübsch verpackt mit Hilfe von dreizehn Minispielen erlernt werden. Unterteilt ist das Ganze aber in neun verschiedene Minispiele zum Erlernen der Übungen, sowie am Ende jedes Kapitels eines von vier Finalspielen zur Überprüfung des eigenen Verständnisses. Dabei begleitet einen sein eigenes Haustier Spikey, das einem auf den ersten Eindruck wie eine Mischung aus Hund und Beutelratte vorkommt, und der englische Junge Thomas, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht.

Übung oder Spiel

Eigentlich sollte man meinen, dass nun neun Minispiele auf dem Programm stehen, die wirklich das Erkennen, Schreiben und die Aussprache von englischen Begriffen vermitteln, doch das ist nur zum Teil zutreffend. Während sich beispielsweise die Minispiele Schreiberling, bei der man eine Bildkarte mit einem Gegenstand sieht und das Wort auch noch einmal gesagt bekommt und anschließend auf dem Touchscreen schreiben muss, oder Wortsalat, bei dem das Sortieren von Buchstaben zu dem englischen Begriff für den auf einer Bildkarte abgebildeten Gegenstand erforderlich ist, durchaus in diese Kategorie packen kann, trifft das bei anderen Minispielen nicht zu. Bei Spürnase spielt man beispielsweise einfach eine Partie Memory und bei Adlerauge muss man die Bildkarte in den Mülleimer werfen, die thematisch nicht zu den anderen drei Bildkarten passt. Von wirklich lehrreichen Minispielen kann man allerdings bei keinem der Minispiele reden, auch die Finalspiele fordern zwar etwas mehr die Erinnerungskraft des Spielenden, erreichen allerdings auch nicht einen nachhaltigen Lerneffekt. Bleibt noch zu erwähnen, dass man für die Bewältigung der Übungen den eigenen Geldbeutel auffüllt, was auch dringend erforderlich ist, weil man mit Spikey unterwegs ist.

Pflege von Spikey

Um Minispiele bestreiten zu können, braucht man vor allem Ruhe, die man nur bekommt, wenn man sich regelmäßig um Spikey kümmert. Wie in den zahlreichen bereits erhältlichen Pferdesimulationen muss man ihn durch das Bürsten des Fells, durch regelmäßiges Streicheln und durch das Putzen der Zähne pflegen, ihm Essen und Trinken geben und ihn sogar ankleiden. Für die Nahrungsmittel und die Kleidungsstücke verwendet man das zuvor in den Minispielen verdiente Geld und arbeitet somit in den Minispielen sprichwörtlich für die Katz‘. Ist Spikey vollkommen zufrieden, kann man ihm auch englische Wörter beibringen. Dazu spricht man es in das kleine Mikrophon und er wiederholt es wenn er es richtig verstanden hat. Schon beim Einkaufen kam das Mikrophon zum Einsatz, was schon für den ein oder anderen Lacher bei der Familie sorgt, wenn man seinen Satz, wie I want to buy a banana“ mal zweimal wiederholen muss, weil man nicht deutlich genug in das Mikrophon gesprochen hat. Alle Vokabeln kann man am Ende übrigens noch einmal im Vokabelheft nachschlagen, einen lehrreichen Faktor hat dieses Feature allerdings nur bedingt.

Grafik und Sound

Grafisch und musikalisch fällt Englisch macht Spass: Eine Reise nach London! ebenfalls nicht aus der Reihe, was in diesem Fall allerdings kein positives Urteil ist. Als charmant würde ich die Charaktere beim besten Willen nicht bezeichnen und optisch hat man sich im Bezug auf die Darstellung der Minispiele auf die minimalistischste Schiene begeben, wodurch das gesamte Spiel trist und abwechslungsarm wirkt. Akustisch ist man die schmale Gradwanderung zwischen noch geduldeten Melodien und dem sofortigen Bewegen der Lautstärkereglers nach links bei diesem Genre ja schon gewohnt.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Nachdem sich vor dem Review zu Englisch macht Spass: Eine Reise nach London! das Konkurrenzprodukt aus dem Hause HMH in meinem Nintendo DS befunden hatte, war ich vom abgelieferten Produkt aus dem Hause dtp Young Entertainment etwas enttäuscht. Als Lehrprogramm nicht tiefgründig genug und als Minispielsammlung nicht motivierend genug, ist das Produkt nichts Halbes und nicht Ganzes. Englisch macht vielleicht Spaß mit "ß", doch nicht in diesem Fall.

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