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F1 Race Stars: Powered Up Edition (eShop)

von

Daniel Witt

Die Formel 1 ist schon ein knallharter Sport. Jede Tausendstelsekunde ist wichtig, jedes Tröpfchen Benzin ist vorher berechnet, jedes Gramm Gummi am Reifen entscheidend. Dass man auch lockerer an die Sache gehen kann, bewies bereits vor einem Jahr F1 Race Stars“, das nun in der „Powered Up Edition“ auch auf die Wii U kommt. Doch heißt locker auch spaßig? Wagt euch mit uns auf die Rennstrecke und findet es heraus!

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Wasserköpfe


Vettel, Hamilton und Co. scheinen ein wenig Abwechslung vom harten Formel 1-Alltag zu brauchen und steigen nun in Form karikierter Abbilder ihrer selbst in ebenso verniedlichte Varianten ihrer Flitzer. Die Austragungsorte der Rennen halten sich dabei ebenfalls an die Vorbilder, wenn auch leider ein paar Strecken weniger vorhanden sind. Dennoch darf neben legendären Strecken wie Monaco und Belgien auch in Deutschland gerast werden. Der Streckenverlauf wurde dabei in Teilen den realen Vorbildern nachempfunden. So mischen sich bekannte (Steil-)Kurven und Schikanen zwischen Loopings, Sprünge und Turbofelder.

Ab auf die Strecke


In verschiedenen Modi darf nun um die Wette gefahren werden. Die Karriere bietet verschiedene Folgen von Strecken unter verschiedenen Bindungen. Manche Grand Prix sind zum Beispiel mit begrenztem Benzinvorrat zu fahren. Eine Anzeige gibt Auskunft über den verbleibenden Kraftstoff. Je weniger noch im Tank ist, desto schneller ist man. Natürlich fährt es sich ganz ohne nicht mehr so gut, weshalb man eines der großzügig verteilten Symbole rechtzeitig mitnehmen sollte. Im Einzelrennen kann man selbst bestimmen, wie das Rennen läuft und beim Zeitfahren geht man allein auf die Strecke um die schnellsten Runden zu drehen.

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Variantenreich


Neben dem Kraftstoffverbrauch gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, das Rennen zu variieren. Zum einen gibt es ein Schadensmodell, das sich nicht nur optisch auswirkt. In mehreren Stufen kann man einstellen, wie stark sich Treffer auf die Karosserie auswirken sollen. Verliert man im Rennen ein paar Teile und die Reifen rollen nicht mehr sondern eiern nur noch, ist ein Umweg durch eine von meist mehreren Boxengassen unvermeidbar. Auch das Wetter spielt in diesem Fun-Racer eine große Rolle. Ein Wolkenbruch wirkt sich nicht nur optisch stark auf die Strecke aus, sondern ebenso deutlich auf das Fahrverhalten. Natürlich geht es auch mit bis zu vier Leuten auf die Piste, der Onlinemodus der anderen Konsolenfassungen wurde leider gestrichen.

Regelkonform?


DRS gibt den Formel 1-Boliden auch im wahren Leben einen kleinen Geschwindigkeitsschub, der Rest der Meinungsverstärker ist bei „F1 Race Stars“ jedoch nicht ganz so realistisch, was bei einem Fun-Racer natürlich positiv anzurechnen sein sollte – wenn sie denn nicht so unausgewogen wären wie in diesem Fall. Es gibt die Klassiker wie Turbos, Geschosse nach vorne in abprallender sowie zielsuchender Variante und die fiesen Fallen, die man am besten auf den schwersten Streckenabschnitten platziert. Gemein wird es dann beim Safety Car: Einmal ausgelöst, setzt es sich vor den ersten Spieler und bremst das komplette Fahrerfeld aus. Der Teleporter wirft den Fahrer ein ordentliches Stück nach vorne, so dass man oft gar nicht weiß, warum man in der Platzierung nach unten durch rutscht. Und die Regenwolke lässt die Strecke zur Rutschpartie verkommen – außer für den auslösenden Fahrer, denn dieser bekommt extra Grip auf die Reifen und rauscht allen davon.

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Spaßbremse


Als wären die schlecht ausbalancierten Extras nicht genug, bringt das Spiel auch noch die verhasste Gummiband-KI mit sich. Unabhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad hängen auch bei fehlerfreier Fahrt die Verfolger immer am eigenen Heckspoiler. So wird jedes Rennen zum Glücksspiel. Noch dazu hat man oft das Gefühl, dass die CPU-Fahrer immer das passende Extra in der Hand haben, um einem das Leben besonders schwer zu machen. Schön wäre es auch gewesen, wenn die einzelnen Teams sich im Fahrverhalten unterscheiden würden. Immerhin hat jedes einen eigenen Bonus wie das Austauschen eines Zufallsextras. Auf der Strecke vermisst man noch dazu zwei Standards des Genres deutlich. Zum einen will einfach kein Geschwindigkeitsgefühl aufkommen. So lang man nicht grade den Turbo gezündet hat schleicht das Geschehen vor sich hin. Auf der anderen Seite fehlt das Driften komplett. Dabei wäre der Streckenverlauf oft prädestiniert dafür.

Lahm


Da hat man sich echt Gedanken gemacht, wie man alle Klischees der Länder auf die Strecke bringt. Deutschland beispielsweise besteht aus Fachwerkdörfern, Schlössern und Autobahnen. Könnte natürlich interessant aussehen, jedoch ist dies leider nicht der Fall. Alles wurde recht einfach modelliert und man wird das Gefühl nicht los, dass die meisten Objekte so auch vor ein bis zwei Konsolengenerationen machbar gewesen wären. Immerhin läuft das Spiel rundum flüssig, das dann aber leider doch wieder mit dem bereits erwähnten lahmen Geschwindigkeitsgefühl. Der Sound bietet den Funracer-Standard mit fröhlichen Musikstücken, lustigen Sprachsamples und abgedrehten Soundeffekten.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Die Grundidee hört sich so toll an. Da hat man sich wirklich Gedanken gemacht, wie man neue Spielelemente ins Fun-Racer-Genre bringen kann. Sei es mit dem Benzinverbrauch, dem Schadensmodell oder den Regenrennen. Doch die Schnitzer im Gameplay sind einfach zu groß, da muss man schon mehr als ein Auge zudrücken. Und mit Mario Kart 8“ in der Aufwärmrunde wird der Zeitvorsprung von „F1 Race Stars“ sehr schnell aufgebraucht sein.