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FIFA 06

Alle Jahre wieder – Das Jahr 2005 neigt sich langsam dem Ende zu und schon belagern die neuesten EA Sporttitel die Regale. Ganze 7 Systeme sind es diesmal, die versorgt werden wollen und mit Fifa 06 den neusten Ableger des Soccer Franchise erwarten. Zum ersten mal dabei der Nintendo DS. Die Frage stellt sich natürlich, an welchem System sich die DS Version eher orientiert, Gameboy Advance oder Heimkonsole. Verdient EA die Rote Karte für eine lieblose Umsetzung oder darf man gespannt auf die Verlängerung warten? Doch eins Vorweg- Das Runde muss in das Eckige.

Ohne Holland fahr’n wir zur WM!

Nachdem man das Spiel gestartet hat und nach der üblichen EA Ansage weiß, dass man nun im Spiel ist, präsentiert sich einem ein recht schlicht gehaltenes Menü. Dieses zeigt sich dennoch direkt sehr übersichtlich und gibt einen Eindruck von dem, was einen im Spiel erwartet. Neben dem obligatorischen, schnellen Freundschaftsspiel und der Auswahl aus verschiedenen Spielformen wie etwa Turnieren, Herausforderungen oder etwa einer eigenen Kariere als Manager, fällt vor allem der Mein Verein“-Modus in's Auge. Das Feature des Spiels für all diejenigen, die sich gerne ihr eigenes Team zusammenbasteln. Dafür stehen einem in diesem Fall auch so gut wie alle Möglichkeiten offen. So wird man zu Beginn vor eine Fülle an Möglichkeiten gestellt, sich sein Team so individuell wie möglich zu gestalten. So kann man selbst darüber entscheiden, in welcher Liga der Verein spielen soll, welche Trikotfarben wortwörtlich zum Tragen kommen, wie das Team-Motto lautet und sogar das Aussehen des eigene Wappens kann manipuliert werden - mit Hilfe des Touchscreens und hoffentlich vorhandener Zeichenkunst.
Ob nun FC Nintendo-Online oder der SV Hells Angles, alles lässt sich einstellen. Das auch der Kader nach eigenem Belieben erstellt werden darf, braucht nun wohl nicht weiter erwähnt werden. Ist man dann einmal fertig, geht es natürlich ab ins Spiel. Wer möchte denn nicht gern mit seinem eigenen Team, bestehend aus den besten Freunden und mit sich selbst als Leader, die Meisterschale gegen die Besten der Liga erringen?

Bevor es dann jedoch endlich zum Anpfiff kommt, stehen euch noch diverse Optionen zu den Spielbedingungen offen. Das soll den aufstrebenden Hobbyverein in dieser Situation erstmal nicht weiter stören und so geht es ab ins Stadion. Nach einer kurzen Begrüßung der Spieler und des Schiedsrichters verteilen sich die Spieler auf dem Feld und das Spiel beginnt. Die Steuerung wird dabei komplett auf die Tasten des DS verteilt und dank einer kurzen Einblendung der Tastenbelegung vor dem Spiel findet man sich schnell zurecht. Auch in Sachen Orientierung sollte es keine Probleme geben da der untere Screen eine Übersicht beherbergt die das gesamte Spielfeld zeigt. Mit gekonnten Ball-Stafetten und einem Schuss nah am "Sechzehner" fällt dann auch direkt das erste Tor. Die Spieler freuen sich und das Spiel springt über in einen Replay-Modus. Jetzt kann man sich das super Tor noch mal langsam und aus jedem Winkel ansehn. Hier hilft der Touchscreen die Kamera stufenlos um das Geschehen herumzubewegen. Die ganze Sache wäre nur umso schöner, wenn das Tor nicht für die gegnerische Mannschaft gefallen wäre. Das kommt davon wenn man direkt mit dem Schwierigkeitsgrad „Professionell“ anfängt. Mit 0:2 muss sich das Team dieses mal geschlagen geben. Nachdem der Schwierigkeitsgrad aber erst einmal nach unten angepasst wurde, fallen dann auch die ersten Tore für den eigenen Lieblingsclub; und davon nicht zu wenige.

Weite Flanken, tödliche Pässe und stramme Schüsse, es mangelt nicht an Möglichkeiten dem Gegner die Bude zu füllen und die Zuschauer in Rage zu versetzen. Gerade die hohe Spielgeschwindigkeit macht das ganze sehr actionreich und mitunter weniger realistischer. Dies tut dem Spielspass aber keinen Abbruch, sondern belebt das Sportgenre auf Nintendos neuestem Handheld, gerade aufgrund der geringen Fülle an kurzweiligen Sportspielen, ungemein. Die Möglichkeit Spiele zu simulieren bietet zudem eine weitere Möglichkeit, den gewünschten Zielen näher zu kommen. Im Karriere-Mode, in dem man als eine Art Manager bestimmte Ziele erreichen muss und sich in den Spielen Punkte für Tore und Siege verdient, bietet Fifa die Möglichkeit, den Spielen in schriftlicher Form beizuwohnen. So wird jede Aktion im Spiel auf dem Display als Aussage des Kommentators wiedergegeben. Wird es einem dann doch zu wild, wenn man mit Juventus Turin im Champions League Finale gerade gegen den FC Brügge in Rückstand gegangen ist, kann man zu jeder Zeit das Szepter in die Hand nehmen und wieder die Rolle des Spielers einnehmen. Leider fehlen dem Karriere-Modus zu viele Möglichkeiten abseits des eigentlichen Spiels, um als vollwertiger Manager-Modus angesehen werden zu können und bietet nur geringfügig mehr als ein normales Match.
Ein Trumpf, den Fifa auch diesesmal wieder voll ausspielt, sind die umfangreichen Lizenzen, die es den Entwicklern erlaubt haben, jeden Originalnamen mit ins Spiel zu bringen. Auch werden zu jedem Spieler Fotos angezeigt. Diese sind jedoch nur bei wirklichen Stars genau auszumachen.
Überraschend fällt jedoch auf, dass man darauf verzichtet hat, die niederländische Nationalmanschaft ins Spiel zu nehmen, zu einem Finale Deutschland Niederlande wird es in Fifa 06 also leider nicht kommen. Dies können sicher viele noch verschmerzen, beim Fehlen der japanischen Kicker hört aber der Spaß auf. Wer weiss, wer sich da die Lizenz geschnappt hat.

Gestatten, Fliegenfänger

Hat man sich erstmal ein wenig eingespielt, stellt man leider schnell fest, dass auch in diesem Fifa schnell nach gewohnten Mustern Tore entstehen können. Dies wird vor allem durch die schwache Leistung der Torhüter gewährt, die sich teilweise sehr plump verhalten und auch den ein oder anderen Fernschuss durchlassen. Gerade in den leichteren Schwierigkeitsgraden entstehen so schnell zweistellige Ergebnisse. Etwas anspruchsvoller wird es dann in den höheren Klassen, wo zumindest die aggressiven Gegenspieler gut dagegen halten. Auch in den verschiedenen Challenges, die man angehen kann, wird man über kurze Zeit gut bedient und muss für diverse Teams in den letzten Minuten noch mal die Kohlen aus dem Feuer holen oder seinen knappen Vorsprung über die Zeit retten. Die Idee historische Begegnungen, ob Bundesliga, Premier League oder in der Primera Division nachzuspielen, ist zwar nichts Neues, bietet aber eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Spielen.

Wie bei den Großen

Sucht man nach Unterschieden zwischen der Gameboy Advance-Version und der DS- Variante, macht sich schon im Options-Menü die erste Differenz bemerkbar. Anstelle von verzerrten Soundeffekten wird der Spieler mit verschiedenen Musikstücken verwöhnt, wie sie auch bei der Gamecube-Version des Spiels vorhanden sind. Der Sound klingt dabei glasklar aus den Lautsprechern und ist seinem kleinen Bruder Advance eine Ballbreite vorraus. Auch auf dem Spielfeld hat man dem Spiel Kommentatoren spendiert. Zwar schallen die Kommentare in englischer Sprache über den Rasen, die Qualität lässt sich aber durchaus hören und die Sprüche wiederholen sich dabei erfreulich selten. Für Handheld-Verhältnisse absolut respektabel.
Und obwohl immer noch viele Entwickler auf konventionelle 2D-Grafik beim Nintendo DS setzen, unterscheiden sich auch hier die Hosentaschen-Versionen. Mit nicht gerade spekatkulären aber durchaus annehmbaren 3D-Grafiken stürmen die Polygon-Kicker in Fifa 06 über das Grün. Zoomt man ins Geschehen, stellt man leider fest, dass die Spieler sicher keinen Schönheitspreis gewinnen, von Weitem betrachtet sind die Unschönheiten jedoch weniger auffällig und stören nicht sonderlich. Etwas mehr Mühe hätte man sich hingegen bei den Zuschauern geben können. Diese werden schlicht durch einen Brei aus einfarbigen Pixeln zusammen gesetzt, die obendrein ganz ohne Animationen auskommen müssen. Zusammen mit dem schlichten Interface und einer flüssigen Bildrate, macht Fifa 06 auf dem DS einen guten, wenn auch noch ausbaufähigen Eindruck. Kleinere Details wie etwa Schatten von vorbei ziehenden Wolken auf dem Rasen machen sich aber positiv bemerkbar.

Wie, was, wo – Touchscreen?

Trotz der guten Umsetzung des Spiels auf Nintendos neuestem Handheld ist es etwas ernüchternd zu sehen, dass die Fähigkeiten des DS nur wenig bedeutsame Verwendung finden. So dient der Touchscreen in den Menüs zur Auswahl und auch beim Team Management lassen sich so schnell die Spieler austauschen, auf dem Rasen hat man hingegen nur die Möglichkeit per Stylus Strategien auszuwählen, die während des Spiels aktiviert werden sollen. Da man beide Hände zum Steuern braucht ist die Auswahl etwas umständlich gestaltet und man muss den Stylus immer in der Hand halten beim spielen. Will man dann einen Befehl eingeben, muss man kurz in Kauf nehmen, keine Aktionen mit den Spielern machen zu können. Als Alternative bietet sich nur noch der Daumenring an, möchte man nicht mit den Fingern an den Touchscreen kommen.
Dass das Mirko nicht benutzt wird, ist sicher nicht sehr verwunderlich, aber auch hier hätte man vielleicht das ein oder andere nette Feature mit einbringen können. Man stelle sich vor wie man sein Team mit „Attackeeee“ zum gefährlichen Konter antreibt oder per "Zurüüück" in die Defensive geht. Dem Genre entsprechend fällt das aber nicht weiter negativ in's Gewicht, und so bleibt dem Team von EA eine weitere Verbesserungsmöglichkeit für die nächste Version von Fifa Soccer.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Unter den Heimkonsolen liefert sich die Fifa-Reihe schon seit langem einen erbitterten Kampf mit Konamis Pro Evolution Serie und so sind auch die Fangemeinden geteilter Meinung, welches Spiel nun an die Tabellenspitze gehört. Dieses Problem gibt es auf dem Nintendo DS noch nicht, hier kann sich Fifa unbedrängt und konkurrenzlos in Sicherheit wägen und macht dabei keine schlechte Figur. Zwar wird hier sicher nicht um die Champions League gespielt; auf den Abstiegsplätzen rangiert Fifa aber auf keinen Fall. Auch wenn der Manager-Modus etwas spärlich ausgefallen und auch die Grafik sicher noch nicht ans Limit gestoßen ist, bietet Fifa unterhaltsames Gebolze und kann mit schnellem Gameplay, einem gelungenem Mulitplayer-Modus und der hervorragenden Mein Verein“-Option punkten. Jetzt muss Konami erstmal zeigen, wer am Ende erhobenen Hauptes vom Platz gehen kann.

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